Geschwängertes Gestern im Heute

Bild zum Thema Erinnerung

von  Fuchsiberlin

Vor mir auf dem Weg erscheint eine durchsichtige Mauer. Irgend jemand hinterließ dort ein geküsstes Wort: Liebe. Ein alter Schmerz schwängert die Sicht, die Vorhänge sind zu dick. Meine Augen erblinden.

In die Dunkelheit gestoßen, erscheinen mir die Menschen fremd, und irgend etwas zwischen der Menge der Stimmen beginnt mich zu ängstigen. Die Sonnenblume zertrampelt, der Sanduhr fehlen die Körner. Eine andere Zeit, längst vergangen, besteigt den Berg der gefühlten Erinnerungen.

Wie fühlt sich das nicht Vertraute an? Wie schmeckt die Zeit, wenn sie stillsteht? Wie riecht eine sterbende Sonnenblume? Als Kind empfindest du es so, als wenn du Träumen hinterherjagst, und im Wald der ersehnten Märchen nur die Jäger auf dich warten. Bereit zum Schuss.

Irgend wann zieht die Geburt des Gestern an meinem Auge vor rüber. Vielleicht zeichne ich dann auf dass Mauerglas eine regenbogenfarbige Sonne. Neben das Wort "Liebe".

Ich liebe Regenbögen.

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Kommentare zu diesem Text


 SapphoSonne (26.07.13)
Regenbogen brauchen Regen, um zu entstehen. Der Mensch braucht die schlechten Stunden, um die Guten wertschätzen zu können und die traurigen, um die Liebe zu erkennen.
Wunderschöner Text. Hat mich sehr berührt.
LG Sappho

 Fuchsiberlin meinte dazu am 27.07.13:
Deinen wirklichkeitswahren Sätzen stimme ich zu, dies bedeutet Leben.

Ich danke Dir.

Liebe Wochenendgrüße
Jörg
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