Über die Würde des Alters

Glosse zum Thema Weisheit

von  EkkehartMittelberg

Noch immer gelten alte Menschen vielen als würdig und das hat Gründe, die lange Zeit unkritisch überliefert wurden:

Alte haben gelernt, ihre Zunge zu hüten und gelten als Philosophen, wo Junge leichtfertig geurteilt haben.

Wenn Alte reden, wägen sie sorgfältig ab; denn zu oft mussten sie ihre voreiligen Worte zurücknehmen.

Alte mischen sich nicht gleich in jeden Konflikt ein. Sie warten lieber ab, bis sie die Hintergründe kennen, um nicht auf der falschen Seite zu stehen.

Sie argumentieren gerne aus verschiedenen Blickwinkeln, denn sie mussten erfahren,
dass relativ ist, was auf den ersten Blick eindeutig erschien.

Alte halten sich zurück, wenn die Menge Fehler verreißt. Wie oft wussten sie um ihre eigenen Mängel und hätten sich eine Belehrung gerne erspart.

Wenn aber alte Menschen selbstkritisch geblieben sind, kennen sie die Kehrseite der Würde. Sie würden lieber trotz aller Nachteile spontan und kraftvoll reden und handeln wie in der Jugend.

Sie wissen sehr wohl, dass sie sich mehr aus Furcht vor Blessuren als aus Weisheit zurückhalten, denn ein Teil ihrer Würde resultiert aus Schwäche.

© Ekkehart Mittelberg, Juli 2014

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Kommentare zu diesem Text

LottaManguetti (59)
(11.07.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
Wie schön, Lotta, nach langer Zeit wieder von dir zu hören.

 TrekanBelluvitsh (11.07.14)
Das setzt natürlich ein Mindestmaß an Selbstreflexion voraus. Es gibt auch solche, die das bleiben, was sie auch in jüngeren Jahren waren: Popolöcher! Aber das hat dann eigentlich nix mit dem Alter zu tun..

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 11.07.14:
Danke, ich kann dir nur zustimmen, obwohl so manches Popoloch gerne Würde vortäuschen würde. )
B-Site (30)
(11.07.14)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 11.07.14:
Es ist richtig, dass du die nicht wenigen Ausnahmen erwähnst, B-Site. Danke. Ich habe sie deshalb nicht erörtert, weil ich von jenen nicht ablenken wollte, die tatsächlich würdig wirken, aber eben frag-würdig.
michaelkoehn (76)
(11.07.14)
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 11.07.14:
Merci, Michael. Ja, Fehler machen dürfen ist ein Privileg der Jugend. Ich erinnere mich sehr gut an Zeiten, in denen ich über die Folgen gar nicht nachgedacht habe, weil ich mir sicher war, dass meine Kräfte reichen würden, damit fertig zu werden.
LG
Ekki
alpeko (69)
(11.07.14)
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 Sanchina ergänzte dazu am 11.07.14:
Ein Anspruch auf Würde? Wie geht denn das? Wie nehme ich meine Würde in Anspruch?
Das ist kein Anspruch, sondern bloß ein Recht. Die Formulierung "Die Würde des Menschen ist unantastbar" setzt voraus, dass jeder Mensch eine Würde hat. Die Unantastbarkeit beschränkt sich übrigens auf staatliches Handeln. Nur der Staat darf die Menschenwürde nicht antasten. Privatleute können sich gegenseitig in ihrer Würde verletzen und das tun sie ja auch.

Ich stolpere im Text eher über den Begriff "würdig" in der ersten Zeile. Würdig wofür? Vertrauenswürdig?

Ich würde mich ja freuen, wenn es so wäre, wie du schreibst, lieber Ekki. Tatsache ist leider, dass Alte in unserer Gesellschaft kaum noch Achtung genießen und nicht mehr ernst genommen werden. Ein "Rat der Alten" hätte in heutiger Zeit doch ganz schnell den Ruf weg, ein seniler Haufen zu sein. Schade.

Gruß, Barbara

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
@Alpeko: Vielen Dank. Mir gefällt "Achtung" für den Umgang mit alten Menschen auch besser als der Begriff "Würde". Aber letzterer hat eine lange Tradition, die durchaus noch nicht vorbei ist. Vor kurzem habe ich wegen meines 99jährgen Schwiegervaters einige Seniorenheime besucht und die werbenden Broschüren dort gelesen. In allen war von der Würde des Alters die Rede. Das war für mich Anlass, mich mit dem Begriff kritisch auseinanderzusetzen.
@Sanchina: Danke auch dir, Barbara. Ganz so skeptisch wie du sehe ich den Verfall der Achtung des Alters in unserer Gesellschaft nicht. So gibt es zum Beispiel in allen Parlamenten der BRD einen sog. Ältestenrat, der darüber berät, wie man mit besonderen Konflikten in der parlamentarischen Diskussion rational umgehen kann. Er wird nach meiner Erfahrung respektiert und ernst genommen.
Ich erinnere auch an die besonderen kommunalen Veranstaltungen, die mit ehrenamtlicher Arbeit von Jüngeren auschließlich den Senioren gelten. Abeer es lässt sich nicht leugnen, dass die Tendenz zunimmt, Alte nur deswegen für Trottel zu halten, weil sie alt sind.

 Didi.Costaire (11.07.14)
Hallo Ekki,
es gibt natürlich auch den klassischen Meckerrentner, aber für einen großen Teil der Senioren treffen deine Beobachtungen zu. Der letzte Satz deiner Glosse gefällt mir besonders.
Liebe Grüße, Dirk

 Jorge meinte dazu am 11.07.14:
Ich häng mein Hemd in den Dirkschen Wind
so bin ich schnell fertig und sage geschwind:
Natürlich können wir würdevoll Alten
das Weise sehr selten für uns behalten.

Grüße an euch beide
Jorge

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
@Didi und Jorge: Selbstverständlich freut mich eure zustimmende Sicht auf die Glosse. Danke.
In unserer Zeit, wo Jugend Trumpf ist wie nie zuvor, gilt es besonders genau hinzuschauen, was mit den Alten passiert. Man stellt dabei eine merkwürdige Diskrepanz fest: Wenn es um wirtschaftliche Entscheidungen der Versorgung geht, werden die Alten aus wahltaktischen Günden ernst genommen, oft zu Lasten der Jugend, auf deren Kosten immer neue Schulden angehäuft werden. In öffentlichen Debatten wünschte ich mir manchmal mehr Achtung für gebrechliche Alte, deren mangelnde geistige Beweglichkeit unverschuldet ist.
chichi† (80)
(11.07.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
Vielen Dank, Gerda. Versuchen wir es, solange die Kräfte reichen.
LG
Ekki

 niemand (11.07.14)
Das ist aber eine Idealvorstellung vom Alter und den Alten.
Schön wäre es, aber von der Sorte gibt es nicht sehr viele.
Von der Sorte "deutscher Einheitsstiesel" von der Sorte begegne ich immer wieder Spezies die alt sind und bin oft erstaunt wie ihnen mancher Jugendliche überlegen ist im Benehmen etc. Kann sein, dass es daher kommt, weil ich im Ruhrgebiet wohne, im wundersamen und zum Teil
mit Stieseln aller Sorte besetzten Dortmund. Von der Sorte, welche Du hier beschreibst, habe ich vielleicht,
wenn es gut kommt, so an die zehn Stück im Leben kennengelernt. Ich wollte es wären mehr, aber Pustekuchen. Theorie und Praxis klaffen auseinander.
In Büchern sind die Alten soooo weise, sooo besonnen handelnd soooo .... ja, weiß sind sie, doch weiß und weise sind zweierlei. Nix für ungut, aber ich kann nur das wiedergeben was mir begegnet. Kennst Du andere, schick sie mal rüber und ich ziehe den Hut und zwar gerne.
Mit herzlichen Grüßen, Irene

 niemand meinte dazu am 11.07.14:
P.S. noch eine Kleinigkeit zur Würde des Alters, ironisch betrachtet:

Der Kräftemangel:
Meine Hürde.
Wär dieser nicht:
Ich würde ... würde ...

doch aus dem "würde"
wird nichts werden -
des Alters Bürde
hier auf Erden.
(Antwort korrigiert am 11.07.2014)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
Grazie, Irene. ich wollte nicht mit aufdringlichen Ironiesignalen schreiben. Das hätte ich vielleicht tun sollen.
Schau, Irene, du schreibst selbst von den Büchern, wo die Alten sooo weise. sooo besonnen handeln. Es handelt sich also um eine immer noch verbreitete Idealvorstellung, deren Stereotypen in dem ersten Teil der Glosse dargelegt werden, um dann in der Pointe auszudrücken, dass es damit so weit nicht her ist, eher Vorspiegelung falscher traditioneller Wunschvorstellungen aus Schwäche. Du verstehst mich sonst immer. Deshalb bin ich diesmal nicht traurig, dass du mir den ironischen Unterton nicht zugetraut hast. ,-))))
Herzliche Grüße
Ekki

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
Irene, ich habe noch einmal über deine Kritik nachgedacht. Wenn du die Ironie der überlieferten Statements nicht erkannt hast, war sie nicht deutlich genug. Ich habe jetzt den Eingangssatz so verändert, dass hoffentlich kein Zweifel an der Fragwürdigkeit der folgenden Sätze mehr möglich ist.
Pocahontas (54)
(11.07.14)
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 loslosch meinte dazu am 11.07.14:
das gefällt mir richtig gut. szene aus dem altenheim: der kath. priester jenseits der 65 besucht oft das heim, liebt die "gesellige" runde. er genießt die hochachtung, die ihm sogar die meisten dementen entgegenbringen. die sehen ja die schwarze montur und den weißen kragen und sind ganz kirre. er spricht mit einzelnen herablassend. ich sage ihm: passen Sie auf, dass sie nicht an ein mathematisches genie geraten, das ihnen aufgäbelchen stellt ...
(Antwort korrigiert am 11.07.2014)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
@Pocahontas: Grazie, Sigi. Dein Kommentar trifft die Intention meines Textes genau.
Ich stimme insbesondere deinen kritischen Beispielen zu.

Liebe Grüße
Ekki

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
@Loslosch: Danke. Wie oben schon gesagt, bin ich zur Zeit wegen meines Schwiegervaters Dauergast im Seniorenheim und kann deine Episode bezüglich der Hochachtung vor Hochwürden nur bestätigen.

Ich denke, wir sind uns einig, dass dort die mathematischen Genies in der Minderheit sind.

 LotharAtzert (11.07.14)
Ab wann ist man alt? -
Vermutlich wenn man Deinen Thesen zustimmt!
"... um nicht auf der falschen Seite zu stehen." - wiebitte, eine "falsche" Seite? So parteiisch, Ekkehart?
"Alte haben gelernt, ihre Zunge zu hüten ..." - Du (und Deine Beipflichter) scheinen auf einem anderen Planeten zu leben, als ich. Sie werden vielleicht von der Jugend überbrüllt, das hat aber nichts mit bewußter Zurückhaltung zu tun, sondern mit nachlassenden Kräften.
"Wenn aber alte Menschen selbstkritisch geblieben sind ..." Wer denn, wo denn? Du idealisierst Deine Vor-Stellung.
Für mich das Erschreckendste ist, daß sie wieder alle an Deinen Lippen hängen, weil Du so "eloquent" haarscharf an der Wahrheit vorbei schreitest.

WÜRDE das so stimmen, wie Du es darstellst, lebten wir tatsächlich in einer friedvolleren Welt. Und ich könnte über's Zungehüten nachdenken ...

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
Ach Lothar, alter Spezi und Wahrheitsapostel.
Du darfst mir ja schreiben, was du willst, wenn es dir gut tut. Aber bevormunde bitte die nicht, die mir zustimmen. Sie können selbstständig denken, genau so, wie du das für dich beanspruchst.
(Antwort korrigiert am 11.07.2014)
Pocahontas (54) meinte dazu am 11.07.14:
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 LotharAtzert meinte dazu am 11.07.14:
@ Sigrun
Ja Hallo,
1. Wäre Neid die Triebfeder, würde ich mich anpassen und bekäme dementsprechend auch mehr von allem.
Aus der Anzahl der Fans jedoch eine Qualität abzuleiten - also da wird's grotesk. Ich kenn da Gruppierungen, da wirds gruselig.
2. Mir ist nichts derlei entgangen. Die Vortäuschung von Ironie (iron = Eisen) wirkt zwar fast wie echt, ist es aber nicht. Lieb meinen ist nicht echt! Wenn die Basis der Aussage nicht stimmt, stimmt auch der Rest nicht.
3. Lippen natürlich im übertragenen, also dichterischen Sinn. Das weißt Du ganz genau. Nur weil ich unwillkommen Kritik übe, fährst Du mir über den Mund. Und nicht nur Du ...
Lothar - ich bin ja schon ruhig ...

 LotharAtzert meinte dazu am 11.07.14:
-@ Ekki -
Danke für den Apostel.
Und ansonsten hab ich Dir nur Blödsinn geantwortet?
Ab wann ist man denn alt? Ich wüsste zu gerne: bin ich's, bin ich's nicht. To be or not to be ... grübel grübel ...
Pocahontas (54) meinte dazu am 11.07.14:
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 LotharAtzert meinte dazu am 11.07.14:
1. Wieso unterschwellig? - Ich sage gerade heraus, daß ich keinen Neid verspüre auf sich alt fühlende Leute und ihre für meinen Geschmack süffisant-überlegene Hausbackenheit, welche nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Gäbe es die sogen. Altersweisheit, könnten die Nachkommen nicht von Generation zu generation mehr verblöden und die Erde wäre statt mit Krieg, Hungersnöten etc. etc. von Freude erfüllt.
Und unterstellen? -Die Menge von Fans bedeutet nunmal keinerlei Qualitätsmerkmal - was soll ich da wem unterstellen? Also unterstell Du mir mal da nicht, ich wäre neidig!
2. Ich habs versucht zu begründen.
3. Gut - ich hab jetzt keinen Bock mehr.
Pocahontas (54) meinte dazu am 12.07.14:
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Graeculus (69)
(11.07.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
Merci, Graeculus. Leider kann ich das auch beobachten, und diese Hinfälligkeit macht mich immer wieder traurig.
Graeculus (69) meinte dazu am 11.07.14:
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 irakulani (11.07.14)
"Sie wissen sehr wohl, dass sie sich mehr aus Furcht vor Blessuren als aus Weisheit zurückhalten, denn ein Teil ihrer Würde resultiert aus Schwäche."

Lieber Ekki, den meisten deiner Statements kann ich vorbehaltlos zustimmen,die letzte Aussage würde leicht verändern wollen:

"..., denn ein Teil ihrer Würde resultiert daraus, dass sie sich ihrer Schwäche bewußt sind."

So verändert sich, meiner Ansicht nach, die Bedeutung deiner Aussage in Richtung der Würde. Schwäche allein ist nichts Würdiges, finde ich, aber sich dessen bewußt zu sein und damit umzugehen, d a s ist Würde!

Herzliche Grüße,
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
Grazie, Ira. Jetzt stellst du mich aber vor eine sehr schwierige Entscheidung.
Beide Versionen, meine und die von dir vorgeschlagene ergeben Sinn. Bei meiner wird die Schwäche stärker akzentuiert, bei deiner wird sie gemildert.
Da ich meinen Schluss als Decouvrierung der vorausgegangenen Äußerungen , deren Ironie nur durch sie erkennbar wird, gemeint habe, ist sie vielleicht eine Idee passender.
Ich hoffe, du kannst mein Zögern nachvollziehen. Ich werde über deinen Änderungsvorschlag eine Nacht schlafen.
Herzliche Grüße
Ekki
gaby.merci (61)
(11.07.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
Merci, Gaby. Das mit dem starken Geist stimmt auf jeden Fall, denn sich seine Schwäche einzugestehen und sich nichts vorzumachen erfordert einen starken Geist.
Ich konnte oft bei alten Menschen beobachten, dass der Geist noch sehr lebendig blieb, als der Körper schon lange schwächelte.

 sensibelchen13 (11.07.14)
Es steckt viel Wahrheit in diesen zehn Zeilen. Ich habe sie sehr aufmerksam gelesen.

Lieben Gruß
Helga

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
Grazie Helga, das freut mich sehr.

Liebe Grüße
Ekki
wa Bash (47)
(11.07.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.14:
Vielen Dank, wa Bash. Die einzelnen Gedanken der Glosse waren eigentlich nicht als Aphorismen gedacht, aber wenn du sie so liest, ist mir das natürlich recht.
baerin (53) meinte dazu am 11.07.14:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.14:
liebe Chris,
danke, ich vermute, dass du noch einmal für eine Klarstellung sorgen wolltest.
Dein Hinweis auf Zurückhaltung und Hemmung ist richtig. Ich verstehe sie nicht als Maßstab für Würde, denn der größere Teil des Textes, der darauf schließen lässt, ist ironisch gemeint. In der Schlusspointe ist deswegen auch von Schwäche die Rede.
Glg
Ekki
baerin (53) meinte dazu am 12.07.14:
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 TassoTuwas (12.07.14)
Die Würde, wie stellt sie sich dar, woran erkenne ich sie?
Lieber Ekki, ein gewaltiges Thema, um das wir eine Nacht reden könnten.
Würde sehe ich als Ergebnis von Lebenserfahrung, Herz, Toleranz, Bildung und mindestens noch einem weiteren Dutzend Zutaten. Sie kann in der gepflegten, kultivierten Umgebung einer heilen Welt stattfinden, aber ich finde sie auch bei einem alten zerlumpten Mann, der die Mülleimer durchwühlt, nur nachts, um nicht gesehen zu werden, weil er sich den letzten Rest der Würde bewahren will.
Man sollte viel mehr darüber nachdenken und ihr wieder mehr Platz in der Gesellschaft einräumen.
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.14:
Tasso, ich finde, dass du sehr gut definiert hast, auf welche Tugenden sich Würde gründen kann.
Für besonders wichtig halte ich den Hinweis, dass Würde nicht mit hohen Ämtern und Verdiensten einhergehen muss.
Merci und herzliche Grüße
Ekki
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