In vier Waggons liegen Leichenteile von ungefähr 270 Menschen. In schwarzen Plastikabfalltüten werden nach Einbruch der Dunkelheit stückweise Menschen eingeladen von Soldaten unter Gasmasken. Über Rampen werden menschliche Reste von Lastwagen geschleift, weitergereicht, übergeben. Verwackelte Kamerabilder unter ausgeschnittenem weißen Licht. Hinter den kleinen Scheiben der Gasmasken wie Blicke aus den Kellern der Welt die aufgerissenen und stoischen und starren Augen der Leichenverschaffer.
Manche haben anscheinend Souvenirs vom Absturzort mitgenommen. Uhren, Schmuck, verkohltes Metall, eine niederländische Zeitschrift, einen angeschwärzten Schnuller mit geschmolzener Plastikkette, Bargeld. Immer noch werden Leichen gesucht, die aus dem Himmel fielen; auf den Äckern, in den Wäldern, auf verwaisten Bauernhöfen. Aus dem Himmel gefallen, aus dem Blau geschossen, zerfetzt, zerstückelt und liegen gelassen. Unidentifizierbar und über die Felder verstreut wie bleiches Saatgut. Namenlose scheinbar. Ohne Grab. In Mülltüten gesteckt die Reste.
Auf einem Verschiebebahnhof in Waggons gesteckt. Am liebsten vergessen und ungesehen gemacht. Untergepflügt. Irrtümlich zerfleischt, gevierteilt, geschreddert und aus dem Leben gerissen. Aus dem Himmel geschossen um dorthin zurückkehren gemacht zu werden. Ein Irrtum. Bedauerlich. Ein Versehen. Ein Grab im Osten des Himmels.