Gescheiterter Emporkömmling

Essay zum Thema Politik

von  RainerMScholz

Immer in der ersten Reihe gesessen, den nassen Zeigefinger in der Luft – Herr Lehrer, Herr Lehrer -, immer Klassenprimus und nun das: FDP-Vorsitzender. Der Christian war schon immer schlau gewesen. Aber manche Sätze, so aus dem Zusammenhang gerissen...
Dann kriegt eben nur noch der Asyl in Deutschland, der sein Abiturzeugnis zur Meldestelle mitbringen kann, wenn es im Mittelmeer nicht feucht geworden ist, denn „viele Flüchtlinge werden sich verändern müssen“ *, bevor sie bei uns Oberarzt auf der Palliativstation als Geringverdiener werden können. Da kommen nämlich nicht nur Studierte mit den Flüchtlingen, weiß der Christian.
Oh Scheiße, wird sich so mancher Syrer im Luftschutzkeller denken, ich hab´ ja gar kein Abitur. Na, dann bleibe ich mit meiner Familie eben hier, warte bis der Bombenhagel nachlässt und denke: Inschallah.
Der Herr Lindner fragt dann selbst das Große Latinum ab an der Grenze und schaut in seiner Mittelstands-BDI-Bibel nach, ob der deutsche Arbeitsmarkt noch ein paar akademisierte Taxifahrer verkraften kann zur ewigen Wirtschaftswachstumsglückseligkeit, oder Hoch-IQ-Betreuer für in jungen Jahren ausrangierte dauerdemente Politikerkasper mit schönen Haaren.



* Pressekonferenz Christian Lindner am 21.09.2015 vor 5 Journalisten




© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (22.09.15)
Fünf Journalisten pro Pressekonferenz sind Durchschnitt, mein lieber Rainer!

 RainerMScholz meinte dazu am 23.09.15:
Da wird sich der Christian aber gefreut haben, mein lieber Dieter.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 23.09.15:
Ich habe das nur angemerkt, weil in deinem Text mitschwingt, dass 5 Journalisten wenig seien - so ist es jedoch nicht.
Und der Herr Linder kann sich freuen wie er will, so lange es noch Leute gibt, die für wenig Geld für eine Zeitung kaufen, wird es auch kritische Journalisten geben, die kritische Fragen stellen. Ich hoffe, auch bei Herrn Lindner!

 DerHerrSchädel (22.09.15)
Lindner macht die FDP nicht schlimmer als sie vor ihm unter Westerwelle usw. war: Eine Partei für Konzernbosse, Erben von großen Vermögen, Marktradikalen und Sozialdarwinisten.

Möge sie sich im Kampf um Wählerstimmen mit der AfD stets in der Waage halten, auf das beide Parteien dem Bundestag fernbleiben, der ist auch so schon trostlos genug anzusehen.

Grüße

DerHerrSchädel

 RainerMScholz schrieb daraufhin am 23.09.15:
Ich stimme zu.
Grüße,
R.
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