Rat an einen Autor
Erörterung zum Thema Buch/ Lesen
von loslosch
Kommentare zu diesem Text
Graeculus (69)
(01.10.14)
(01.10.14)
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ich hoffe, uli (bergmann) wird dir die frage beantworten.
Graeculus (69) antwortete darauf am 01.10.14:
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Die ursprüngliche Antwort wurde am 01.10.2014 von loslosch wieder zurückgenommen.
Auch die Unterhaltung selbst kann schon nützlich sein. Und wenn der Nutzen auch noch unterhaltsam ist, umso besser. Brecht hat das angestrebt für sein 'lukullisches' Theater ... aber genützt hat es wenig
Dies ist mein erster Kommentar seit 5 Wochen. ttU
Dies ist mein erster Kommentar seit 5 Wochen. ttU
welcome back, uli. am 29.9.14 warst du kv-online.
brecht konnte einiges an latein. er hat bei den alten abgekupfert, bes. bei plautus. er war ein cleverle, ließ sich aber in den 1920er jahren beim plagiieren erwischen, u.a. von kerr.
ps: magst/ kannst du die frage von graecu (s. o.) beantworten?
(Antwort korrigiert am 01.10.2014)
brecht konnte einiges an latein. er hat bei den alten abgekupfert, bes. bei plautus. er war ein cleverle, ließ sich aber in den 1920er jahren beim plagiieren erwischen, u.a. von kerr.
ps: magst/ kannst du die frage von graecu (s. o.) beantworten?
(Antwort korrigiert am 01.10.2014)
- Zu Brecht als Plagiator: Ohne Plagiieren ist (neue) Literatur gar nicht möglich. Übrigens wäre so gesehen Shakespeare einer der größten Plagiatoren. Brecht war besonders frech in der Anverwandlung und Umwandlung der von ihm verwendeten Texte, das stimmt schon.
- Zur Frage, ob heute noch außerhalb von Schule und Universität noch Fabeln gelesen werden: Ich bin kein amtierender Deutschlehrer, aber immerhin noch nicht lange draußen und in China gerade erst mit Kafkas Parabel 'Kleine Fabel' beschäftigt gewesen. Also hier meine Antwort:
Ja, es ist so, wie Graeculus sagt. Es ist immer so gewesen, dass Literatur veralten kann. Die Fabel hat ihre didaktische Funktion längst abgegeben an andere Textarten und Medien: Karikatur, anspruchsvollere Comic, Internet-Seiten (ja, auch wikipedia), Blogs, Kolumnen in Zeitungen und Online-Ausgaben ... Allerdings ist die metaphorische (Tier-)Fabel so gut wie tot, und das muss man nicht beklagen, weil diese kleinen Texte, so schön sie sein können, letztlich dem Anspruch nach differenzierter Kritik und Aufklärung nicht gerecht würden.
Bei Romanen, Dramen und Novellen aus älterer Zeit würde ich anderes sagen. Hier ist es nicht gut, dem Zeitgeist zu folgen, der so arm, modisch, launisch und wechselhaft ist.
Zu bedenken ist bei dieser Diskussion auch, dass anspruchsvolle Literatur nie tauglich war für die Massen, und immer nur eine Leserschaft von etwa 5 Prozent erreichte und erreicht. Die Reputation anspruchsvoller Literatur ist allerdings gesunken, was sich auch in den kv-Threads immer wieder zeigt, wo gute alte Literatur niedergepöbelt wird von Intellektuellendarstellern aus unterschiedlichsten Motiven, die ihre Unzufriedenheit mit sich und dem Leben gern abreagieren an anderen - ich denke da vor allem an Schrybyr, der niedergemacht wurde, oft respektlos und rüpelhaft.
Kurzum: kv ist keine geeignete Literaturseite für anspruchsvolle Literatur. kv ist dennoch eine nützliche Spielwiese für manche Texte, und wer sich hier an die richtigen Leute hält, kann sich auch wohlfühlen. So geht es mir.
- Zur Frage, ob heute noch außerhalb von Schule und Universität noch Fabeln gelesen werden: Ich bin kein amtierender Deutschlehrer, aber immerhin noch nicht lange draußen und in China gerade erst mit Kafkas Parabel 'Kleine Fabel' beschäftigt gewesen. Also hier meine Antwort:
Ja, es ist so, wie Graeculus sagt. Es ist immer so gewesen, dass Literatur veralten kann. Die Fabel hat ihre didaktische Funktion längst abgegeben an andere Textarten und Medien: Karikatur, anspruchsvollere Comic, Internet-Seiten (ja, auch wikipedia), Blogs, Kolumnen in Zeitungen und Online-Ausgaben ... Allerdings ist die metaphorische (Tier-)Fabel so gut wie tot, und das muss man nicht beklagen, weil diese kleinen Texte, so schön sie sein können, letztlich dem Anspruch nach differenzierter Kritik und Aufklärung nicht gerecht würden.
Bei Romanen, Dramen und Novellen aus älterer Zeit würde ich anderes sagen. Hier ist es nicht gut, dem Zeitgeist zu folgen, der so arm, modisch, launisch und wechselhaft ist.
Zu bedenken ist bei dieser Diskussion auch, dass anspruchsvolle Literatur nie tauglich war für die Massen, und immer nur eine Leserschaft von etwa 5 Prozent erreichte und erreicht. Die Reputation anspruchsvoller Literatur ist allerdings gesunken, was sich auch in den kv-Threads immer wieder zeigt, wo gute alte Literatur niedergepöbelt wird von Intellektuellendarstellern aus unterschiedlichsten Motiven, die ihre Unzufriedenheit mit sich und dem Leben gern abreagieren an anderen - ich denke da vor allem an Schrybyr, der niedergemacht wurde, oft respektlos und rüpelhaft.
Kurzum: kv ist keine geeignete Literaturseite für anspruchsvolle Literatur. kv ist dennoch eine nützliche Spielwiese für manche Texte, und wer sich hier an die richtigen Leute hält, kann sich auch wohlfühlen. So geht es mir.
ja.
zu schrybyr: der beging den fehler, scharf zurückzuschießen und zog so einen vielstimmigen kritikasterchor auf sich.
ps: brecht "beklaute" seine liebchen. von goethe abgeguckt?
zu schrybyr: der beging den fehler, scharf zurückzuschießen und zog so einen vielstimmigen kritikasterchor auf sich.
ps: brecht "beklaute" seine liebchen. von goethe abgeguckt?
Wie man mit Schrybyr umging, war dumm und respektlos. Schrybyr fehlte die Erfahrung in virtueller Diskussion.
Brecht: Alle klauen. Goethe, Thomas Mann ... Es gibt da nur einen Maßstab: Gut geklaut verhilft zu guter Schöpfung.
Brecht: Alle klauen. Goethe, Thomas Mann ... Es gibt da nur einen Maßstab: Gut geklaut verhilft zu guter Schöpfung.
thomas mann, DAS cleverle. als er spürte, dass robert neumanns "mit fremden federn" ein bestseller würde, setzte er sich an die spitze des trends und lobte neumann. der hatte auch mann stilistisch verrissen
Robert Neumanns Stilkarikatur von Th. Mann ist wunderbar humorvoll. Eigentlich kein Verriss. Sturz im Schnee als sprachliche Zeitlupe, das ist meisterhaft.
bei "Der Sturz" haben wir denselben geschmack. neumann ist je nach autor nicht nur stilkritisch, sondern spießt auch themen auf. er greift schon mal tief, nennt carl zuckmayer zurl cackmayer, zuckmayers biederkeit karikierend. der war deutlich anti-nazi. das war dem hitler-verfolgten neumann egal.
ps: der sturz umfasst 2 sätze, zusammen ca. 200 wörter! diese bandwurmsätze des thomas mann.
ps: der sturz umfasst 2 sätze, zusammen ca. 200 wörter! diese bandwurmsätze des thomas mann.