Fertig!

Persiflage zum Thema Worte

von  loslosch

Facta, transacta omnia (Terenz, ~190 v. Chr. bis ~158 v. Chr.; Andria). Alles schon geschehen, alles erledigt.

Ein belangloser, oft bemühter Überleitungssatz aus einer uralten Komödie. Ein Allerweltssatz. Was sagt man, wenn man fertig ist? Manchmal gar nichts. Man ist einfach fertig, sogar fix und fertig. Christus am Kreuz sagte - nach der lateinischen Übersetzung - die denkwürdigen Worte: Factum est. Es ist vollbracht. Giovanni Trappatoni, der damalige Trainer von Bayern München, wiederum sagte in seiner viel beachteten Pressekonferenz am 10.3.1998, nachdem er knapp 3 Minuten lang in einer für ihn fremden Sprache Satzfragmente geformt hatte, am Schluss - als Ausdruck seiner geistigen Erschöpfung - die furiosen drei Wörter: "Ich habe fertig."

Und was sagt der Internet-Fuzzy heute? Nur ein einziges Wort: Ferdsch.

Ferdsch.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(03.05.15)
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 loslosch meinte dazu am 03.05.15:
ja, diese version kenne ich auch. aber er sprach wohl aramäisch. wollte er nicht eine verheißung aus dem AT erfüllen?

 TrekanBelluvitsh (03.05.15)
Da ist das Oberschlesische dem Lateinischen aber weit überlegen. Da gibt es - meine Oma stammte aus Oberschlesien - das wunderbare "Nu". DAS kann man wirklich immer sagen. Beispiele?
"Wie geht es dir?"
"Nu."

"Ich denke, wir sollten mal wieder essen gehen."
"Nu."

"Nu, da habe ich ihm aber die Meinung gesagt."

"Sollte man diese Text empfehlen?"
"Nu."

In diesem Sinne
Nu.
;-)

 loslosch antwortete darauf am 03.05.15:
ist das nur in oberschlesien so? denk an ulbricht mit seinem nu. unsere selige, völlig überforderte geschichtslehrerin, fräulein friedrich, damals: "nu, nu, das ist ein fähler." könnte die aus oberschlesien stammen?

 Nachtpoet (03.05.15)
Aus dem Handwerker-Jargon Westfalens kenne ich noch einen augenzwinkernden Begriff meines Vaters, wenn eine Arbeit gelungen beendet ist: "Scheiße, passt!"

LG Ralf

 loslosch schrieb daraufhin am 03.05.15:
klingt für mich hochmodern. (wie das klopfen auf holz.)

 niemand (03.05.15)
Wir haben nie "fertisch", denn egal was man als Mensch tut,
ist unser "nach dem fertig Sein, ein vor dem fertig Sein" um einen Fußballer in etwa zu zitieren
Der Mensch hat nur "fertisch" unter den Radieschen und da stellt sich die Frage: Wirklich? Mit herzlichen Grüßen, Irene

 loslosch äußerte darauf am 03.05.15:
dein zitat orientiert sich an sepp herberger. der sepp wurde übrigens unter adolf zum nationaltrainer. warum? "unser führer" hatte ein länderspiel gegen einen schwachen gegner besucht. D verlor überraschend. adolf der einzige hatte mitschuld. er hatte zuvor intern verfügt, dass nach dem "anschluss" die ostmark angemessen in die mannschaft zu integrieren sei.
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