Nachkriegsgeschichten. Kohlenklau
Erzählung zum Thema Diebstahl
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Bette (70)
(03.11.17)
(03.11.17)
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Merci,Bette, ich habe bei Wikipedia dies gefunden: "Der Kohlenklau ist die Karikatur eines Kohlendiebes aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, mit der für sparsamen Umgang mit Energie geworben wurde. Die von Wilhelm Hohnhausen und seiner Werbeagentur Arbeitsgemeinschaft Hohnhausen in Stuttgart geschaffene Figur sollte vermitteln, dass derjenige, der Energie verschwendet, der Volksgemeinschaft Kohlen stiehlt. Sie bediente sich deutlich der Assoziation zum Schwarzen Mann." Vielleicht hanelt es sich bei dem Maler, mit dem deine Tante befreundet war, um diesen Wilhelm Hohnhausen.
Gruß
Ekki
Gruß
Ekki
Bette (70) antwortete darauf am 03.11.17:
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Bette (70) schrieb daraufhin am 05.11.17:
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Graeculus (69)
(03.11.17)
(03.11.17)
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Danke, Graeculus. Ich teile deine Vermutung zu den Reparationsleistungen an die Alliierten, aber sie wird bestritten: "In dieser Notsituation „organisierten“ sich viele Kölner aus Güterwaggons und Lastwagen, die aus den Zechen des Ruhrgebiets kamen, Kohle zum Heizen. In der Bevölkerung hatte sich das Gerücht verbreitet, der Großteil der in Deutschland geförderten Kohle würde von den Alliierten ins Ausland abgezweigt – eine falsche Behauptung, die aber nur zu gern geglaubt wurde, gab sie doch eine gute Rechtfertigung für die Selbstbedienung ab." https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article160660329/Fringsen-Als-ein-Kardinal-den-Mundraub-erlaubte.html
Ich kenne das aus Erzählungen meiner Großeltern auch noch "andersherum". Damals gab es im Ruhrgebiet auch noch Kleinstzechen. Wenn die eine Tonne zusammen hatten, wurde die in einen Waggon geladen und an die Stahlunternehmen verkauft. Nur waren die unteren Lagen in der Regel Erde. War wohl ne Art Schwindmaß...
Deine Moral gefällt mir. Denn in der Rückschau neigt man dazu, Dinge, die ziemlich übel waren, zu marginalisieren, von den üblen Lügengeschichten mal ganz zu schweigen. So geben meist die lustige Geschichten über den Krieg zum besten, die nie einen Schuss gehört haben.
Deine Moral gefällt mir. Denn in der Rückschau neigt man dazu, Dinge, die ziemlich übel waren, zu marginalisieren, von den üblen Lügengeschichten mal ganz zu schweigen. So geben meist die lustige Geschichten über den Krieg zum besten, die nie einen Schuss gehört haben.
Danke,Trekan, an diese verharmlosenden Kriegsgeschichten kann ich mich noch gut erinnern. Ich vermute, dass sie auch dazu dienten, das Grauen, das einige Erzähler vor Augen hatten, zu betäuben.
Die Geschichte mit den Kleinstzechen ist hochinteressant. Es wurden durch den Kohlenklau also auch welche geschädigt, die man nicht als Großkapitalisten bezeichnen konnte.
Die Geschichte mit den Kleinstzechen ist hochinteressant. Es wurden durch den Kohlenklau also auch welche geschädigt, die man nicht als Großkapitalisten bezeichnen konnte.
Sätzer (77)
(03.11.17)
(03.11.17)
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Danke, Uwe: War das Torfstechen auch eine Art von Fringsen.? Oder bezahlte man dafür?
Sätzer (77) meinte dazu am 03.11.17:
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LottaManguetti (59)
(03.11.17)
(03.11.17)
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Grazie, Lotta. Leichtigkeit ist ein sehr schönes Kompliment für einen Erzähler.
Freilich ist die Entschuldigung eines Kardinals fürs Klauen, wenn auch eingeschränkt, pikant.
Liebe Grüße
Ekki
Freilich ist die Entschuldigung eines Kardinals fürs Klauen, wenn auch eingeschränkt, pikant.
Liebe Grüße
Ekki
Ja, so war es damals.
Heute kann schon mal passieren, dass ein junger Zuhörer fragt:
"Eh Mann, warum haben die Leute denn nicht die Heizung aufgedreht?" ))
Herzliche Grüße
TT
Heute kann schon mal passieren, dass ein junger Zuhörer fragt:
"Eh Mann, warum haben die Leute denn nicht die Heizung aufgedreht?" ))
Herzliche Grüße
TT
Merci, Tasso. Ja, der Abstand junger Menschen von heute zu der existenziellen Not der unmittelbaren Nachkriegszeit ist selbst dann noch groß, wenn diese zu den Armen von heute zählen.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Arbait_Müller (48)
(03.11.17)
(03.11.17)
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Gracias, Aron, der "kriminelle Spieltrieb" erwacht halt schneller, wann da nix ist zu essen und zu heizen.
Arbait_Müller (48) meinte dazu am 03.11.17:
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ihr liebe leut, das war nackte not.
mein vater fuhr ende der vierziger mit nem kleinen ferkel richtung bremen und kam mit ner ladung heringen zurück. als eisenbahner zahlte er für die fahrt nix!
dazu eine anekdote: im abteil tropfte es von der ablage. die dame roch daran und fragte: ists whisky, ists sherry? - nein, bibbi vom terrie. (oder vom ferkel.)
mein vater fuhr ende der vierziger mit nem kleinen ferkel richtung bremen und kam mit ner ladung heringen zurück. als eisenbahner zahlte er für die fahrt nix!
dazu eine anekdote: im abteil tropfte es von der ablage. die dame roch daran und fragte: ists whisky, ists sherry? - nein, bibbi vom terrie. (oder vom ferkel.)
So ist es. Brecht hatte schon recht: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral."
Sabira (58)
(03.11.17)
(03.11.17)
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Grazie, Sigi, wenn Liebe Not lindern kann, stößt sie sich nicht an irgendwelchen Geboten. Sie handelt einfach. Das sehe ich ganz genau so.
Herzlichst
Ekki
Herzlichst
Ekki
wo ein frings gibt's auch nen weg
in den zeiten großer not
trotz manch göttlichem gebot -
dein text ist für der beleg.
beste abendgrüße
henning
in den zeiten großer not
trotz manch göttlichem gebot -
dein text ist für der beleg.
beste abendgrüße
henning
Merci, Henning, es muss damals ein Lichtblick gewesen sein, dass sich ein bedeutender Theologe über die strenge Auslegung der Bibel hinwegsetzte zugunsten der Erhaltung des Lebens.
Ein heiteres Wochenende für dich
Ekki
Ein heiteres Wochenende für dich
Ekki
wa Bash (47)
(03.11.17)
(03.11.17)
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Lieber wa Bash
wie wahr , auch marode Banken klauen Kohle. Merci.
wie wahr , auch marode Banken klauen Kohle. Merci.
Ja, gefringst haben wir auch kräftig. Die Gläser blieben bei mir Gott sei Dank heil. LG
Merci, Armin. Das Fringsen übte in den ersten Nachkriegsjahren eine sozial verbindende Wirkung aus. Kaum zu glauben, aber wahr.
LG
Ekki
LG
Ekki
Die Vor-Geschichte rund ums Fringsen ist doch sattsam bekannt, oder? Ich hätte diesen Teil kürzer gehalten, interessant wird es dann erst mit neuen Erfahrungen, erzählt vom Sohn von Leuten, die dies taten, das ist eine mit bisher unbekannte Perspektive.
Danke, Dieter. Deer Ausdruck fringsen kam 1947 in Mode. Ich glaube nicht, dass er den jüngeren Lesern bekannt war.
Das mag wohl so sein. Aber wenn Du wirklich auch die jüngeren Leser ansprechen willst, so musst Du die Einleitung erst recht straffer gestalten, sonst klicken die Dir weg...
Nö, diese Befürchtung habe ich nicht. Es ist schließlich einer der meist empfohlenen Texte.