Kaltes Buffet
Gedicht zum Thema Annäherung
von Isaban
Kommentare zu diesem Text
Eindeutig ein Fall von automotive harassement
Tolle Idee, das gut Gereimte in der äußeren Form a la kurzer Zeitungsartikel, Rubrik Lokales, darzulegen.
Statt "gebetet" gefiele mir "betrauert" besser - dass Raben beten wollen mir gar nicht munden, besonders, wenn ein kulinarisches apres mort noch anzustehen scheint.
Lieben Gruß tigujo
Tolle Idee, das gut Gereimte in der äußeren Form a la kurzer Zeitungsartikel, Rubrik Lokales, darzulegen.
Statt "gebetet" gefiele mir "betrauert" besser - dass Raben beten wollen mir gar nicht munden, besonders, wenn ein kulinarisches apres mort noch anzustehen scheint.
Lieben Gruß tigujo
Kommentar geändert am 03.03.2019 um 02:03 Uhr
Sie sehen in ihren Fracks mit den gen Boden gesenkten Köpfen immer so aus, als würden sie beieinander stehen und beten, wenn man sie auf den Wiesen sieht, findest du nicht?
Zum "betrauert": Gekauft. Minimal abgewandelt.
Vielen Dank, tigujo.
Allerliebste Sonntagsgrüße zurück
Isaban
Zum "betrauert": Gekauft. Minimal abgewandelt.
Vielen Dank, tigujo.
Allerliebste Sonntagsgrüße zurück
Isaban
Antwort geändert am 03.03.2019 um 13:39 Uhr
Ein rabenschwarzer Text, liebe Sabine,
der sich der Heiligen Kuh Automobil auf ganz ungewöhnliche Art nähert. Im Ton lakonisch-humorig berichtest du über zwei Todesfälle, die entsprechend betrauert werden. Ich will gar nicht sagen, dass diese Trauer nicht tief und echt ist, aber es folgen keine Konsequenzen daraus. Der Traueranlass wird ‘mundgerecht begraben‘, die Raben gehen zur gewohnten Tagesordnung über, auch wenn sie sich im Straßenverkehr scharenweise gefährden. Die Langverse, die sich als aufgedoppelte Vierheber entpuppen und über ‘Mittelreime‘ verfügen, machen die Rabenschar im Feld optisch sichtbar und geben der Geschichte ein rasantes Tempo vor. Die vielen Wiederholung tragen ebenfalls dazu bei machen die Gebetslitanei der Rabenschar auch hörbar.
Es fällt nicht schwer die Bilder auf den Menschen zu übertragen und in dem Text eine moderne Fabel zu sehen. Ein mulmiges Gefühl bleibt, wird wahrscheinlich auch schon bald mundgerecht zerhackt und runtergeschluckt. Es ist angerichtet, Tag für Tag, und jede/r hofft, dass es ihn/sie und ihre Liebsten nicht trifft.
Liebe Grüße
mona
der sich der Heiligen Kuh Automobil auf ganz ungewöhnliche Art nähert. Im Ton lakonisch-humorig berichtest du über zwei Todesfälle, die entsprechend betrauert werden. Ich will gar nicht sagen, dass diese Trauer nicht tief und echt ist, aber es folgen keine Konsequenzen daraus. Der Traueranlass wird ‘mundgerecht begraben‘, die Raben gehen zur gewohnten Tagesordnung über, auch wenn sie sich im Straßenverkehr scharenweise gefährden. Die Langverse, die sich als aufgedoppelte Vierheber entpuppen und über ‘Mittelreime‘ verfügen, machen die Rabenschar im Feld optisch sichtbar und geben der Geschichte ein rasantes Tempo vor. Die vielen Wiederholung tragen ebenfalls dazu bei machen die Gebetslitanei der Rabenschar auch hörbar.
Es fällt nicht schwer die Bilder auf den Menschen zu übertragen und in dem Text eine moderne Fabel zu sehen. Ein mulmiges Gefühl bleibt, wird wahrscheinlich auch schon bald mundgerecht zerhackt und runtergeschluckt. Es ist angerichtet, Tag für Tag, und jede/r hofft, dass es ihn/sie und ihre Liebsten nicht trifft.
Liebe Grüße
mona
Du hast Isabans Text (Silbenfee) aber mundgerecht in seine Einzelteile zerlegt und darüber hinaus auch noch interpretiert! Aus den zehn Zeilen hast Du achtzehn gemacht. Das schafft eigentlich nur die Presse! Liebe Grüße !
Hallo zusammen!
@ Reliwette:
Hallo Meermann,
nee, die Presse schafft das nicht, auf jeden Fall nicht derart gekonnt. Blubbern kann jeder. Monas Kommis und ganz besonders die Interpretationen aber sind rares und höchst wertvolles Gut, Hartmut. Glücklich der, der so etwas ergattern kann! Heute habe ich das Glück, ein Sonntagsgeschenk!
Liebe Grüße,
Sabine
@ mona:
Hallo mona!
Hach, deine Rückmeldung war mir - wie immer - eine Wonne und deine Interpretation das Sahnestück dabei.
Und sind wir nicht alle aufs Kindlichste naiv, dass wir glauben, uns wird es schon nicht erwischen, obwohl wir grade erst lauthals betend die Leichen von der Straße gekratzt haben?
Ja, diese blitzeschnellen Flitzewagen, ob politisch, gesundheitlich, emotional oder finanziell - irgendwie erwischen sie uns immer und wir müssen schauen, dass wir nicht ganz und gar unter die Räder geraten.
Herzlichen Dank für deine Beschäftigung mit meinem Text.
Liebe Grüße
Sabine
@ Reliwette:
Hallo Meermann,
nee, die Presse schafft das nicht, auf jeden Fall nicht derart gekonnt. Blubbern kann jeder. Monas Kommis und ganz besonders die Interpretationen aber sind rares und höchst wertvolles Gut, Hartmut. Glücklich der, der so etwas ergattern kann! Heute habe ich das Glück, ein Sonntagsgeschenk!
Liebe Grüße,
Sabine
@ mona:
Hallo mona!
Hach, deine Rückmeldung war mir - wie immer - eine Wonne und deine Interpretation das Sahnestück dabei.
Und sind wir nicht alle aufs Kindlichste naiv, dass wir glauben, uns wird es schon nicht erwischen, obwohl wir grade erst lauthals betend die Leichen von der Straße gekratzt haben?
Ja, diese blitzeschnellen Flitzewagen, ob politisch, gesundheitlich, emotional oder finanziell - irgendwie erwischen sie uns immer und wir müssen schauen, dass wir nicht ganz und gar unter die Räder geraten.
Herzlichen Dank für deine Beschäftigung mit meinem Text.
Liebe Grüße
Sabine
Fein gedichtet. So verlieren wir unsere gefiederten Freunde. LG
Und sie sich.
Danke für die Rückmeldung, Armin. LG
Danke für die Rückmeldung, Armin. LG