Allein der Versuch ist rechtsuntauglich

Gedicht zum Thema Recht und Gesetz

von  GastIltis

Der Unbefugte ist befugt,
wenn keiner um die Ecke lugt.
Lugt aber einer um die Ecke,
macht den Befugten er zur Schnecke.

Was strafbar ist und wird versucht,
gilt meistens rechtlich als verrucht.
Im Altertum ward viel verflucht.
Das ist im Schrifttum fest verbucht.

Ob nun als Psalm, ob als Gebet,
wer weiß das, wenn er nichts versteht.
Kurzum, die Jungfrau wird benutzt,
es sei, sie glotzt zu Recht verdutzt.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Artname, EkkehartMittelberg, franky, Cora, Didi.Costaire, TrekanBelluvitsh, plotzn, AZU20.
Bewährung!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Cora (29)
(04.02.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 04.02.20:
Hallo Cora,
danke für deinen Kommentar. Da ich das „tauglich“ schon im Titel eingesetzt habe, ist die Änderung nun, wenn auch abgewandelt, erfolgt. Ich will ja nicht durchweg als hinweisresistent gelten. Da ich ja durchweg reime, ist mir der Spaß wohl anzumerken.
Herzlich grüßt dich Gil.

 Didi.Costaire (04.02.20)
Moin Gil,

gelugt wurde ja schon immer und mir fiel gleich folgende Begebenheit ein:

Zu Zeiten, als Ernst Dieter Lueg
Politiker im Fernsehn frug,
da nannte Wehner ihn »Herr Lüg«.
»Herr Wöhner« gab es als Replik.

Schöne Grüße, Dirk

 GastIltis antwortete darauf am 04.02.20:
Danke Dirk,
es ist tatsächlich wie im richtigen Leben. Damals wie heute war die Frage des Niveaus nicht unbedingt an Zugehörigkeiten und Überzeugungen gebunden. Wer das erkennt oder erkannt hat, du gehörst dazu, dem gelingt auch ein angenehmer Griff in die K*-Kiste.
Sei gegrüßt von Gil.

K*: Kommentar

 EkkehartMittelberg (04.02.20)
Hallo Gil,
Schiller hat den Menschen als homo ludens, als spielendes Wesen, definiert. Dem wirst du in deinen Gedichten, auch wenn die Themen ernst sind, immer wieder gerecht. Hier faszinieren mich die Lautmalereien und Reime.
Verspielte Grüße
Ekki

 Artname schrieb daraufhin am 04.02.20:
Schiller hat den Menschen als homo ludens, als spielendes Wesen, definiert. Dem wirst du in deinen Gedichten, auch wenn die Themen ernst sind, immer wieder gerecht.

Ich geb dir sehr gern Recht, was den Gil betrifft . Gleichzeitig sollte sich jeder Dichtende regelmäßig fragen, ob er belehren möchte - oder letztlich nur spielen. - Mir sind Spiele viel lieber....

... darum müsste ich mir wohl noch einige Spielzüge einfallen lassen, um diesen flachen Kommentar in ein rundes Gedicht verwandeln zu können :D

 GastIltis äußerte darauf am 04.02.20:
Hallo Ekki, hallo Art,
natürlich steht zwar ganz oben das Thema Recht und Gesetz, es hätte, und das hatte ich ernsthaft ins Kalkül gefasst, auch Absurdes heißen können. Wer die ersten vier Zeilen gelesen hat, wird es wohl so oder ähnlich auch empfunden haben. Das Spielen, auch wenn es manchmal Grenzen hat, hat mich mein ganzes Leben begleitet. Als ich nach über fünfzig Jahren einen ehemaligen Mitlehrling unangemeldet besuchte, hat er lange überlegen müssen, bis er mich mit den Worten "der Spieler"erkannte. Zu Recht.
Apropos ernsthaft (ganz oben): da ich weder mich noch meine Zeilen ernster als nötig nehme, mir vielleicht auch das Gen dafür fehlt, bin ich leider an das gebunden, was mir einfällt. Und das wird immer dürftiger. Bis bald.
Seid herzlich gegrüßt von Gil.

 Artname ergänzte dazu am 04.02.20:
Gil, ich beneide dich (neben einigen wenigen Anderen) um die Leichtigkeit der Verse. Ich ahne, dass auch diese stilistische Fähigkeit von Selbst-Zweifeln begleitet sein dürfte. Aber mir dient ein leicht füßiges Gedicht gelegentlich nicht nur als Sonnenstrahl, sondern auch als Blaupause, wenn es in meinem Kopf allzu sehr herum trampelt..,

 Artname (04.02.20)
Kurzum, die Jungfrau wird benutzt,
es sei, sie glotzt zu Recht verdutzt.

Ein beeindruckend lakonischer Schluss im Me-Too-Zeitalter.

 GastIltis meinte dazu am 04.02.20:
Hallo Art, die zwei Zeilen, das war mir schon bewusst, könnten anstößig sein. Aber die Debatte ist ja nicht von Meinungsäußerungen, sondern von Ausnutzungen der "scheinbaren" Macht bestimmter Gruppen gegenüber den angeblich Sschwächeren entstanden. Insofern sehe ich da keine Probleme. Zumal das Wort "benutzt" heute immer auf Gegenseitigkeit beruht. Gruß Gil.

 Artname meinte dazu am 04.02.20:
So, wie Autorinnen auf emphatische Leser hoffen, müssen auch Autoren auf emphatische Leserinnen hoffen.

 GastIltis meinte dazu am 05.02.20:
Hallo Art, die Frage, ob das Verhältnis von sechs zu eins, was männlich zu weiblich an Empfehlungen zum Text mit den letzten zwei Zeilen zu tun haben könnte, lasse ich mal im Raum stehen. Sonst muss ich echt mal beginnen nachzudenken.

 Artname meinte dazu am 05.02.20:
Hallo Art, die Frage, ob das Verhältnis von sechs zu eins, was männlich zu weiblich an Empfehlungen zum Text mit den letzten zwei Zeilen zu tun haben könnte, lasse ich mal im Raum stehen.


Mit meiner nun 7:1.

Tja,...hm... ähm... überraschen würde es mich nicht..

 GastIltis meinte dazu am 05.02.20:
Danke dafür. LG von Gil.

 Artname meinte dazu am 05.02.20:
Alte Block-K-Kameraden halten auch in schweren Zeiten zusammen!

 GastIltis meinte dazu am 11.02.20:
Genau Art! Vom Holunderbusch bis zum Stacheldrahtzaun. Und die Kalikumpel haben aufgepasst, dass wir auch alle Zeltscheine hatten. Das Stück Freiheit, den Block K, das haben sie uns auch genommen! Gruß Gil.

 TrekanBelluvitsh (04.02.20)
Von Rechtswegen halte ich mich fern. Aber ich bin ja auch ein Rebell!

Der Punker mag sich für einen Anarchisten halten, z.B. weil er im Supermarkt Bier klaut. Für mich ist er nur ein weiterer Spießer. Ich klau dem Punker das Bier!

 GastIltis meinte dazu am 04.02.20:
Hallo Trekan,
dann bist du ja genau da, wo Ekki und ich bei Kommentar und Antwort gelandet sind, beim Spieler. Wenn du nun noch mit dem Vorbesitzer, also dem Punker, um das Flaschenpfand würfelst, und die Würfel auch noch gezinkt sind, kannst du den Ort des Handelns die Marseillaise singend hoch erhobenen Hauptes verlassen.
Sei herzlich gegrüßt in dem Sinne von Gil.

 plotzn (04.02.20)
Für diesen Rat, gelehrter Gil,
verbeug ich mich und danke still.
Nun weiß ich: Liegt man nackt beim Weib
und nähert sich dann ihrem Leib,
droht Knast, selbst wenn man brav war -
schon der Versuch ist rechtsuntauglich.

Vorsichtig grüßt Dich aus der Deckung
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 05.02.20:
Lieber Stefan,
deine Reime waren auch schon stilvoller.
Will sagen: „und dank mit Stil!“
Ansonsten:
„...nackt bei Damen
und nähert sich im prüden Rahmen, …"
Gut, über den Rest lassen wir mal Shakespeare schweigen.
Gnade vor Recht gewährend grüßt dankend Gil.

 AZU20 (04.02.20)
Dein Versuch ist rechtstauglich. LG

 GastIltis meinte dazu am 05.02.20:
Hallo Armin,
von deiner Rechtskunde habe ich mich ja ausreichend überzeugen können. Danke für diese Bestätigung.
Herzlich grüßt dich Gil.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram