Das Attentat von Sarajewo oder Gibt es so etwas wie ein prophetisches Vorherwissen?
Essay zum Thema Weltgeschehen
von Bluebird
(von Bluebird)
Anmerkung von Bluebird:
Hier der zugrundeliegende Text mit genauer Niederschrift des Traumes: Der Traum des Bischofs
Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text
Skeptisch werde ich immer, wenn jemand nachher sagt, er habe es vorher gewußt. Zwar behauptet der Bischof, er habe den Traum vor dem Attentat gehabt, aber er schreibt es nach dem Attentat.
Auch Diener, Mutter und Gast sind keine eigenständigen Zeugen, denn nicht sie selbst sagen aus, sondern der Bischof behauptet, sie könnten es bezeugen.
Etwas ganz anderes ist es, wenn heute jemand öffentlich sagt, Politiker X werde in Kürze ermordet, und das dann 14 Tage später auch tatsächlich eintrifft.
Übrigens hat auch Schopenhauer sich zu diesem Thema geäußert: Parerga und Paralipomena Bd. I: Versuch über das Geistersehn und was damit zusammenhängt.
Ein echtes Vorhersagen von Ereignissen ist eher für die Wissenschaft typisch: z.B. bei Mond- und Sonnenfinsternissen, beim Wetter und bei Erdbeben.
Auch Diener, Mutter und Gast sind keine eigenständigen Zeugen, denn nicht sie selbst sagen aus, sondern der Bischof behauptet, sie könnten es bezeugen.
Etwas ganz anderes ist es, wenn heute jemand öffentlich sagt, Politiker X werde in Kürze ermordet, und das dann 14 Tage später auch tatsächlich eintrifft.
Übrigens hat auch Schopenhauer sich zu diesem Thema geäußert: Parerga und Paralipomena Bd. I: Versuch über das Geistersehn und was damit zusammenhängt.
Ein echtes Vorhersagen von Ereignissen ist eher für die Wissenschaft typisch: z.B. bei Mond- und Sonnenfinsternissen, beim Wetter und bei Erdbeben.
Nein, er hat es (vorgeblich) sofort nach dem Erleben des Traumes niedergeschrieben ... es anschließend drei Personen erzählt ... frühmorgens eine Andacht für das Herzogenpaar gehalten und danach erst, gegen 10.50 Uhr, ist das Attentat geschehen
Antwort geändert am 09.04.2020 um 12:54 Uhr
"Vorgeblich", darauf kommt's an! Natürlich behauptet er, er habe es vorher niedergeschrieben; aber überprüfbar ist das eben nicht. Ebensowenig wie die vorgebliche Bestätigung durch drei Zeugen, die aus unserer Perspektive keine unabhängigen Zeugen sind, weil wir von ihrer Aussage nur durch den Bericht des Bischofs wissen.
Vor Gericht etwa zählt sowas nicht als Zeugenaussage.
Wenn ein Mensch behauptet, zehn andere Menschen könnten etwas bestätigen, dann haben wir nicht elf Aussagen, sondern nur eine. Es sei denn, die zehn anderen Menschen treten auf und bestätigen es unabhängig von dem einen.
Sag mir heute, was sich in zehn Tagen ereignen wird, und ich staune.
Sag mir nach dem Ereignis, Du habest es schon vorher gesagt, das gilt mir nichts.
Vor Gericht etwa zählt sowas nicht als Zeugenaussage.
Wenn ein Mensch behauptet, zehn andere Menschen könnten etwas bestätigen, dann haben wir nicht elf Aussagen, sondern nur eine. Es sei denn, die zehn anderen Menschen treten auf und bestätigen es unabhängig von dem einen.
Sag mir heute, was sich in zehn Tagen ereignen wird, und ich staune.
Sag mir nach dem Ereignis, Du habest es schon vorher gesagt, das gilt mir nichts.
Ja, natürlich kann man immer die Glaubwürdigkeit eines Menschen anzweifeln ...ich könnte auch deine "Türklinken-Geschichte" anzweifeln ... aber warum sollte ich so etwas tun? Ich gehe erst einmal davon aus, dass jemand die Wahrheit erzählt. Gewähre einen gesunden Vertrauensvorschuss.
Im Übrigen ist mir im Nachhinein noch ein eigenes Traumerlebnis eingefallen. Ich kannte mal einen langjährigen Obdachlosen, der irgendwann ein Zimmer in einem Obdachlosenheim bekommen hatte. Er war Christ, aber recht schweigsam, aber ich hatte ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.
Dann in einer Nacht erlebe ich mich "in Zungen" für ihn betend, aber so intensiv und flehentlich, wie es mir bei Bewusstsein wohl nicht möglich wäre.
Ich war nach dem Aufwachen richtig geschockt und fragte mich, was da gerade passiert war ... einige Zeit später erfuhr ich, dass er etwa um die Zeit herum verstorben war.
Im Übrigen ist mir im Nachhinein noch ein eigenes Traumerlebnis eingefallen. Ich kannte mal einen langjährigen Obdachlosen, der irgendwann ein Zimmer in einem Obdachlosenheim bekommen hatte. Er war Christ, aber recht schweigsam, aber ich hatte ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.
Dann in einer Nacht erlebe ich mich "in Zungen" für ihn betend, aber so intensiv und flehentlich, wie es mir bei Bewusstsein wohl nicht möglich wäre.
Ich war nach dem Aufwachen richtig geschockt und fragte mich, was da gerade passiert war ... einige Zeit später erfuhr ich, dass er etwa um die Zeit herum verstorben war.
Antwort geändert am 09.04.2020 um 13:17 Uhr
Natürlich kannst Du meine Türklinken-Geschichte anzweifeln. Allenfalls hast Du Dir in mehrjähriger Bekanntschaft ein Bild davon gemacht, inwieweit ich zuverlässig bin. Völlig überzeugend ist sie nur für mich selbst - daran ändert nichtmal die Aussage des Hausmeisters etwas, der ja nicht weiß, ob ich nicht doch (zweimal) gegen die Klinke getreten habe.
Den Bischof und seine Glaubwürdigkeit/Zuverlässigkeit kenne ich überhaupt nicht.
Die Könige der Prophezeiungen sind zweifellos die Wissenschaftler, die sich heute vor die Kamera stellen und (mit ziemlich hoher Treffsicherheit) sagen, wie übermorgen das Wetter werden wird.
Das ist eine große Leistung der Wissenschaft!
Auf Fälle von Hellsehen, wie Du einen mit dem Obdachlosen erwähnst, geht Schopenhauer meiner Erinnerung nach ausführlich ein.
Er hat allerdings ebensowenig wie ich die Neigung, erstaunliche Phänomene mit Gott in Verbindung zu bringen. Das hieße, ein Rätsel mit einem anderen Rätsel 'zu erklären'.
Den Bischof und seine Glaubwürdigkeit/Zuverlässigkeit kenne ich überhaupt nicht.
Die Könige der Prophezeiungen sind zweifellos die Wissenschaftler, die sich heute vor die Kamera stellen und (mit ziemlich hoher Treffsicherheit) sagen, wie übermorgen das Wetter werden wird.
Das ist eine große Leistung der Wissenschaft!
Auf Fälle von Hellsehen, wie Du einen mit dem Obdachlosen erwähnst, geht Schopenhauer meiner Erinnerung nach ausführlich ein.
Er hat allerdings ebensowenig wie ich die Neigung, erstaunliche Phänomene mit Gott in Verbindung zu bringen. Das hieße, ein Rätsel mit einem anderen Rätsel 'zu erklären'.
Je tiefer man in die gesamte Materie ( recherchierend) einsteigt - also in die Welt prophetischer Vorhersagen, unwahrscheinlicher Zufälle/ "Fügungen", Orakel, paranormaler Phänomen , Wunder übernatürlicher Erscheinungen, Nahtoderfahrungen usw. - um so deutlicher wird es, dass ein rein naturlistisches Welterklärungsmodell nicht aufrecht erhaltbar ist.
Und für jemanden wie mich, der diesbezüglich jede Menge selber erlebt hat,, ist die Sache eh klar. Aber selbstverständlich lasse ich da natürlich jedem seine eigene Überzeugung!
Und für jemanden wie mich, der diesbezüglich jede Menge selber erlebt hat,, ist die Sache eh klar. Aber selbstverständlich lasse ich da natürlich jedem seine eigene Überzeugung!
vllt. hatte der bischof seinen traum erst nach dem ereignis. wer weiß. dann wärs ein vaticinium ex eventu.
ein berühmtes beispiel sind die weissagungen Jesu über die zerstörung jerusalems. die historisch-kritische forschung geht davon aus, dass der evangelist lukas den text erst nach 70 unserer zeitrechnung niederschrieb, also nach der zerstörung jerusalems. einige (aus meiner sicht besonders naive) bibelforscher gehen von einer echten weissagung aus, weil der historisch gesicherte ablauf der zerstörung nicht exakt der weissagung im lukas-evangelium entspricht.
o sancta simplicitas.
ein berühmtes beispiel sind die weissagungen Jesu über die zerstörung jerusalems. die historisch-kritische forschung geht davon aus, dass der evangelist lukas den text erst nach 70 unserer zeitrechnung niederschrieb, also nach der zerstörung jerusalems. einige (aus meiner sicht besonders naive) bibelforscher gehen von einer echten weissagung aus, weil der historisch gesicherte ablauf der zerstörung nicht exakt der weissagung im lukas-evangelium entspricht.
o sancta simplicitas.