Das übernatürlich Böse - eine verdrängte Realität?

Essay

von  Bluebird

Bevor ich 1985 zum christlichen Glauben gefunden habe, habe ich zutiefst verstörende Erfahrungen mit der dämonischen Geisterwelt gemacht.
Ich bin am Ende gut aus der Sache herausgekommen: Eine wundersame Errettung ...

Solche Hinweise auf das real-existierende Böse gibt es zuhauf. Gerade lese ich ein Buch eines ehemaligen skeptischen Vatikankorrespondenten - damals ein Outsider, der von verstörenden Erfahrungen im Zusammenhang mit erlebten Exorzismen berichtet:
Die junge Frau schrie herzzerreissend. Dann zog sie blitzschnell die Schuhe aus, warf sie nacheinander gegen ein Kruzifix, dass an der Wand hing. ... immer und immer wieder. ... dabei schrie sie unflätige Ausdrücke auf Deutsch. Vier Männer knieten neben ihr ...und hielten sie fest ...
Der Ehemann der Unglücklichen erwiderte mir auf Italienisch, er komme aus Florenz ... seine Frau spreche kein einziges Wort Deutsch. "Es spricht jemand aus Ihr!" (aus "Gottes Spuren" S.59/60 Andreas Englisch)
Ich erspare uns hier weitere Details, aber vier starke Männer vermochten die zierliche Frau kaum zu bändigen. Sie schien übernatürliche Kräfte zu haben.

Dies erinnert mich an eine Geschichte, die ich im Zusammenhang mit dem Tibetischen Buddhismus gelesen habe:
Auf dem Thron saß, prachtvoll gekleidet mit einer goldenen Tiara auf dem Haupte, der Orakelpriester von Dungkar Gompa. Es folgte nun eine öffentliche Anrufung der Schutzgötter Tibets durch einen Mönchschor ... :
Die Menge stand wie versteinert im Bann dieses feierlichen Augenblicks. Alle Augen waren auf die majestätische Person auf dem goldenen Thron gerichtet. ... Plötzlich aber schien ein Vibrieren, vom Boden ausgehend, die Füße und Beine (des Orakelpriesters) zu erfassen, ... , bis schließlich die ganze Person von konvulsivischen Zuckungen erschüttert wurde. ... Dieser Kampf zwischen dem menschlichen Körper und der unheimlichen Macht, die von ihm Besitz ergriff und ihn in ein dämonisches Wesen verwandelte, war ein beängstigender Anblick.
Es trat dann ein Mönch vor den Thron und stellte ein Frage bezüglich der Zukunft Tibets. Woraufhin der Orakelpriester sich erhob, ein Schwert aus dem Waffenbehälter griff und damit in alle Richtungen Hiebe austeilte, mit unvorstellbarer Geschwindigkeit und Wucht, offensichtlich nicht mehr Herr seiner Sinne ... sechs kräftige Mönche versuchten ihn auf den Thron zurückzuziehen:
Der Priester schien sie aber überhaupt nicht zu bemerken und schüttelte sie ab wie eine Schar Kinder. ... er schließlich schwer atmend und völlig erschöpft in sich zusammensank. ... Der Schaum stand ihm vor dem Mund und er gab seltsame Laute von sich als versuchte er zu sprechen.
Kurz darauf näherte sich ein Mönch mit einer Schreibtafel und schrieb die "sich auf den Lippen formende", wohl geflüsterte Botschaft des Orakelpriesters, als vorgeblicher Rat der Schutzgottheit, auf. (aus "Der Weg der weißen Wolken" Govinda)

Ein drittes, ähnliches Beispiel:
Dann aber kam es eines Tages zwischen seiner Tante Revati, seiner Dauerrivalin, und ihm (im Beisein seines Cousins Krishna) zu einem heftigen Streit wegen einer Treppe vor dem Hause. Rabi hatte sie gefegt, aber sie war schon wieder verunreinigt. Ein leichter Wind hatte feinen Staub von einer nahen Zuckerfabrik herübergeweht.
Aber die Tante wollte diesen Sachverhalt nicht akzeptieren:
„Du Faulpelz!“ tadelte sie weiter. „Genau wie dein Vater!“
Wie mein Vater? Ich stieß einen gequälten Schrei aus, der mich selbst erschreckte. … Jahre schwelenden Hasses brachen jetzt wie ein Vulkan aus. Mein Blick fiel auf eine Hantel … blind vor Wut bückte ich mich … und als ich mich aufrichtete, hatte ich die Hantel wie einen Kricketschläger an einem Ende aufgehoben. Ich holte weit nach hinten aus und zielte auf Revatis Kopf.
Da warf sich Krishna mit einem verzweifelten Satz in meine Arme. Der Bann war gebrochen, meine übermenschliche Kraft verließ mich, und die Hantel schlug mit solcher Wucht auf den Boden, dass sie dort tiefe Risse hinterließ. … Laut schluchzend rannte ich die Treppe hoch in mein Zimmer und warf mich weinend auf mein Bett. (aus "Tod eines Guru")
Danach machte er sich so seine Gedanken:
Ich glaubte an die Gewaltlosigkeit und hatte sie meinen jungen Freunden wie ein Gandhi gepredigt. … Ich achtete sorgfältig darauf, nie eine Ameise oder einen Käfer zu zertreten. Wie konnte ich meine Hand gegen einen Menschen, ja sogar die Schwester meiner Mutter, erheben? Und wie hatte ich es fertiggebracht, diese schwere Hantel wie eine Keule über meinen Kopf zu schwingen?
... Mich bückend fasste ich die Hantel mit beiden Händen und versuchte sie mit ganzer Kraft anzuheben. Trotz aller Anstrengung gelang es mir nicht, sie auch nur einen Zentimeter vom Boden zu heben.
Es war eine böse Macht gewesen, welche die Hantel gehoben hatte … wie konnte ich wissen, ob diese böse Macht nicht wieder Besitz von mir ergreifen würde, mit noch tragischeren Folgen?


Haben wir in der westlich aufgeklärten Welt eine Realität verdrängt, die in anderen Regionen durchaus bekannt ist?


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Kommentare zu diesem Text

Daniel (50)
(20.06.23, 18:08)
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 DanceWith1Life meinte dazu am 20.06.23 um 20:00:
lach, Bluebird is in der Dunkelkammer und hat vergessen wo der Lichtschalter is. Kann vorkommen, passiert vielen "Geistlichen" reden mehr von der Hölle und den Gefahren, als von den Qualitäten des Lichts. Dementsprechend die Darstellungen.

 Bluebird antwortete darauf am 20.06.23 um 20:03:
Hi Daniel,
deine Antwort gefällt mir!

Gleichwohl sehe ich es schon so, dass gerade hier in Deutschland das Thema dämonische Geister gerne belächelt und verdrängt wird. Und somit oftmals auch die Gottesfrage nicht so Ernst genommen wird.
  Wer um die Existenz der dämonischen Geisterwelt weiß, ist sich der Notwendigkeit des Schutzes Gottes bewusster. Wäre so meine These.

 DanceWith1Life schrieb daraufhin am 20.06.23 um 21:43:
Meine sehr verkehrten Rahmen und Scheren, da uns unser geschätzter Bluebird nur unser "wirklich bezauberndes deutsches (be)Lächeln" vorwirft und von der Existenz einer dämonischen :Geisterwelt ausgehend, auf die Notwendigkeit eines göttlichen Schutzes hinweist, rein theoretisch, kann ich mich ja  jetzt wieder entspannt zurücklehnen und diesen Kommentarstrang verlassen, gute Zeit auf diesem wunderbaren Planeten.

 AngelWings (20.06.23, 21:49)
Das gibt es nicht, manche den glauben und denken das so ist. In Wirklichkeit ist nur das Denken, was verändert wurde, um ein Beflossung. So wie bei Hexerei, und an glauben an Gott und Teufel.

Meisten hat solch Ding, Krankheit hinder sich, dass sie dachten, dass diese Person von böse besetzen sind.
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