Tatort: Dein Wohnzimmer

Alltagsgedicht zum Thema Fiktion

von  eiskimo

Es ist immer das gleiche
Es beginnt mit ´ner Leiche
Dann sucht man den Täter
Und findet ihn später.
Ja, der ist immer einer
An den denkt vorher keiner
Du schaust stumpfsinnig  zu
Das ist dein Allabend-Ragout
Hey!: Das Opfer bist  du!

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (31.08.20)
Neee, dieses "An den denkt vorher keiner" haben nur einige wenige Krimis, das ist kein halbwegs allgemeingültiges Merkmal.
Stelzie (55)
(31.08.20)
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 Graeculus (31.08.20)
Es gibt vorzügliche Krimis und Massenware. Für die komplette Columbo-Reihe trifft Dein Schema nicht zu.
Gerade habe ich mir nochmal "Reifezeugnis", einen der bekanntesten Tatorte, angeschaut; auch da kennen wir von Anfang an die Täterin - aber der Konflikt dahinter und wie sich die Schlinge um die beiden Hauptakteure langsam zuzieht, das macht die - auch psychologische - Spannung aus.

In vielen Fällen hast Du natürlich recht, da sind wir die Opfer. Die nicht ganz unschuldigen Opfer, denn wir müssen uns das ja nicht ansehen.

 eiskimo meinte dazu am 01.09.20:
Einverstanden! Mich hat auch schon der eine oder andere Krimi sehr berührt.
Was ich ausdrücken will, ist das, was Du mit Massenware bezeichnest, die nämlich in der Regelmäßigkeit und Summe des Konsums eine totale Abstumpfung mit sich bringt. Wir glotzen emotionslos zu, wie allabendlich ein paar Dutzend Menschen fernsehwirksam exekutiert werden - das macht uns und unsere Fähigkeit mitzufühlen zu "Opfern".
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