Nichtsahnend

Text

von  Moja

Als ich zu der Hochzeitsfeier eingeladen wurde, habe ich mir nichts weiter dabei gedacht und mich sogleich auf den Weg gemacht. Bring die Stühle und Kleider von unten mit, wenn du hochkommst, haben sie gesagt, der Fahrstuhl ist außer Betrieb. – Neben der Fahrstuhltür sechs übereinander gestapelte Stühle, obendrauf sechs Brautkleider. Meine Handtasche ist mir im Weg, ich hänge sie einfach an das Treppengeländer, nun habe ich die Hände frei. Während ich die Treppen hinaufsteige, merke ich erst wie schwer die Sachen sind. Stockwerk um Stockwerk schleppe ich das Zeug hoch, immer langsamer werdend. Eine junge Frau mit einem kleinen Mädchen an der Hand stöckelt das Treppenhaus hinauf. So gut ich kann, trete ich zur Seite und lasse die beiden vor. Außer Atem erreiche ich die sechste Etage. Die junge Frau hält mir die Tür auf. Beladen wie ich bin, muss ich nun auch noch über einen Berg Lumpen steigen. Doch dann stelle ich die Sachen im Flur ab, atme tief durch und laufe schnell wieder hinunter, um meine Tasche zu holen. Unten angekommen merke ich erst, wie müde ich bin – und wache endlich auf.

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (11.09.20)
Und nun meine liebe weiß keiner, ob die Tasche noch da war.
Das nennt man Albtraum

Liebe Grüße
TT

 Moja meinte dazu am 12.09.20:
Leichtsinnig zurückgelassene Taschen "verdoppeln" sich meist, man muss schon zweimal hinschauen, um nicht eine wieder zu finden und wie müde man doch im Traum werden kann, seufz...

Hellwachen Gruß zurück,
Moja

 harzgebirgler (11.09.20)
der traum ist derart kurios
da sag' ich zu !GELUNGEN! bloß.

lg
harzgebirgler

 Moja antwortete darauf am 12.09.20:
Und ich sag - dank -
ganz frei und frank!

Moja grüßt

 AchterZwerg (12.09.20)
So viele Brautkleider,
da wird mir doch gleich ganz anders!
Kein Wunder, dass hier die Lust auf Sechs *hüstel) abhanden kommt.

Mitfühlende Grüße
der8.

 Moja schrieb daraufhin am 13.09.20:
Ich wünschte -
es kämen sieben Zwerge
über die Berge &
verschleppten
das Sechserpack
Bräute ins Heute,
seufzt der Etagenservice

;-) Moja grüßt

 Quoth (12.09.20)
Hallo Moja, weder den Untertitel (Text zum Thema Träume), noch das Aufwachen am Schluss hätte es gebraucht. Ich finde es stärker, wenn der Leser die Traumhaftigkeit des Erzählten selbst (zweifelnd) erkennt. Denn es ist gerade typisch für den Traum, dass man, in ihm befangen, ihn für Wirklichkeit hält. Der ausdrückliche Hinweis: Dies war (nur) ein Traum, schwächt für mein Gefühl den Text.
Gruß Quoth

 Moja äußerte darauf am 13.09.20:
Das empfinde ich auch, Quoth, danke für den Hinweis.
Allerdings habe ich noch nicht herausgefunden, wie ich Texte ohne Untertitel einstellen kann, das wäre mir lieber. Blieben bloß die Rubriken Absurd, Groteske oder Ähnliches.

Grüße zurück,
Moja

 Quoth ergänzte dazu am 13.09.20:
Hallo Moja, wie wär's mit "Atem, Atemlosigkeit"? Oder "Abenteuer"? Und den letzten Satz oder dessen zweite Hälfte weglassen?
Man darf auch das Thema [kein Thema] wählen.
Gruß Quoth

 Moja meinte dazu am 14.09.20:
Hallo Quoth,
das Thema Traum konnte ich nun weglassen, aber der letzte Satz ist wichtig, geht es doch um die Müdigkeit im Traum, von der man aufwacht 😊, danke noch mal!

Moja grüßt
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