Karma

Bild zum Thema Selbstbild/Selbstbetrachtung

von  LotharAtzert

Eine Fruchtflliege fiel ins Saftglas. Ich zog sie raus und setzte sie dort ab, wo sie sich in Ruhe die Flügen trocknen konnte. Alles Gute!
Früher brachte ich zehn Millionen Fliegen in wenigen Sommertagen um, so daß es der Scheibenwischer kaum noch schaffte, die Getöteten streifen-frei abzutransportieren. Und nur, um selbst irgendwie zu überleben.

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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (27.09.20)
wem das nicht auffällt der ist blind:
wie selten längst insekten sind
die einst auf den scheiben klebten
als sie noch in massen lebten -
wir sind schuld am artensterben
doch uns kann das spiel verderben

jederzeit mutter natur
denkt man an corona nur
zieht ne haarsträubende spur
locker über den planeten
wo die menschen geld anbeten...

lg
henning

 LotharAtzert meinte dazu am 27.09.20:
Was bleibt uns? -Reu' und Buße.
(Die Scham folgt auf dem Fuße.)
Und vielleicht irgendwann,
löst sich des Zaubers Bann,
und alles wird, wie's soll , -
das … fänd' ich wirklich toll.

Danke, auch lg
Lothar

 Augustus (27.09.20)
das klingt ziemlich nach christlichem Gedankengut. Eine Bekehrung, wie sie im christlichen Lehrbüchern steht, wenngleich der Autor diese Bekehrung erst im späten Alter zu seiner Erfahrung macht.

 LotharAtzert antwortete darauf am 27.09.20:
Worin genau siehst du jetzt Bekehrendes?

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 27.09.20:
Na so ausführlich hätt's jetzt auch nicht zu sein brauchen.

 Moja (27.09.20)
Heutzutage fange ich Insekten in der Wohnung vorsichtig ein und trage sie raus, lasse sie fliegen - das ist mir gänzlich neu an mir

Geflügelten Gruß,
Moja

 LotharAtzert äußerte darauf am 27.09.20:
Mach ich auch so, Moja. Und kleinere Spinnen laß ich inzwischen in der Wohnung.
Es sind Lebewesen.
Nachdem ich letztens eine Wespe durch Willenskraft zum offenen Fenster lotste, hat es heute allerdings nicht geklappt, ist aber eine gute Übung für die Zukunft. Solchen Experimenten sind ja keine Grenzen gesetzt.

Geflügelten Dankesgruß,
Lothar

 Graeculus ergänzte dazu am 27.09.20:
Auch ich lasse Spinnen in der Wohnung, wo sie dann allerdings verhungern, weil ich die Fliegen ja nach draußen lotse, wo sie dann von einer Schwalbe gefangen werden. Das müssen aber die Schwalben mit ihrem eigenen Karma ausbaden.
Die Natur ist erschreckend unbuddhistisch.

 niemand meinte dazu am 28.09.20:
@ Graeculus
Das ist echt gut

 Graeculus meinte dazu am 28.09.20:
Mögen alle Lebewesen glücklich sein - die Spinnen ebenso wie die Fliegen, die Löwen und auch die Gazellen.
Aber wie geht das?

 niemand meinte dazu am 28.09.20:
Der gute Mensch

Trag ich manches Käferlein
sanft aus den vier Wänden -
soll recht lang am Leben sein
und nicht schnöd verenden.

Leb vegan, was Leben spart -
kann nichts andres fassen.
Muss, hierfür, am Feld, manch Art
auch ihr Dasein lassen,

tröst ich mich, dass jeden Tag,
ich mit meinen Händen
Käferlein und Spinnen trag,
raus aus den vier Wänden.

 LotharAtzert meinte dazu am 28.09.20:
"Aber wie geht das?" - das ist ja das Thema: daß Insekten weiterhin an Windschutzscheiben enden, ist derzeit unvermeidbar, selbst wenn ich persönlich kein Auto fahre. Und dennoch, sobald ich die Möglichkeit habe, ein Wesen zu retten, soll das auch geschehen. Punkt. Nichts weiter!Es ist eine subjektive Sache und keine objektive, auch keine intellektuell-kalkulierende. Und last but not least auch keine moralische.
Es geht nicht darum, gut zu sein, sondern sich selbst in allem Leben zu erkennen. ("Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst" hat irgendwer mal gesagt) - ach, das ist schon wieder zu salbungsvoll ...

Daß Spinnen in der Wohnung verhungern, weil keine Fliegen geduldet werden, ist eine Spitzfindigkeit. Was glaubt ihr denn, was sich so alles in den Zimmern an Leben findet, wenn man mit dem Mikroskop auf die Suche geht. Ich gehe nicht davon aus, daß ihr alles mit Sagrotan desinfiziert.

Antwort geändert am 28.09.2020 um 09:49 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 28.09.20:
@ Irene
Hübsches Werkchen - Spitzweg-Romantik mit einem Schuß Ironie. Danke.
Aber zu mir, bzw zur Intention meiner Texte? Das ist so weit nebendran, wie Augustus' Ansicht von der späten Bekehrung.

 Graeculus meinte dazu am 28.09.20:
Ja, die Antwort ist salbungsvoll - anders ausgedrückt: sie zeugt mehr von Gefühl als von Verstand.

Halten wir dagegen fest:
1. Es gibt keine natürliche Harmonie; Spinnen, Fliegen und Schwalben haben sehr gegensätzliche Interessen.
2. Die Natur ist ein System, in dem Eingriffe aus Mitgefühl ebenso Schaden anrichten wie solche aus Egoismus.

Meeresschildkröten vergraben massenhaft Eier an einem Strand. Zu einer bestimmten Zeit schlüpfen die kleinen Schildkröten zu Tausenden und streben eiligst ins Wasser, in die relative Sicherheit ... denn: Möwen kennen das Spiel und die Zeit und die Schmackhaftigkeit der kleinen Schildkröten. Der größte Teil der niedlichen kleinen Schildkröten stirbt bereits auf dem Weg ins Meer.
Der Impuls eines mitfühlenden Menschen, den Schildkröten durch Verscheuchen der Möwen zu helfen, ist eine Katastrophe für die Möwen und ihren Nachwuchs.

Dieser Impuls eines mitfühlenden Menschen ist mir übrigens sehr nahe; aber er ist falsch.

 LotharAtzert meinte dazu am 28.09.20:
Nein, das halten wir nicht fest, das hält Dozent Graeculus dagegen fest und begeistert damit Irene.
Wir reden wieder einmal aneinander vorbei. Meine von mir weiter beständig festgehaltene Intention: vor mir erscheint das in Not geratene Wesen X; ich rette es, sofern möglich und gewünscht, und gehe meines Weges. Schluß, aus, Ende, Sense und good bye.

Antwort geändert am 28.09.2020 um 13:56 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 28.09.20:
So ist das, wenn man Gefühle und religiösen Glauben vertritt, ohne darüber nachzudenken, was man da eigentlich tut und welche Folgen es hat.

 LotharAtzert meinte dazu am 28.09.20:
Nein, nein, nein. Mit Gefühl hat das schon mal gar nichts zu tun. (wenn, dann mit Empfindung - "Es geht nicht darum, gut zu sein, sondern sich selbst in allem Leben zu erkennen".)
Und das mit dem religiösen Glauben - was wird denn bitteschön in diesem Fall religiös geglaubt? Daß ich einen besonders netten Platz in Dewachen, Shamballa oder gar im Nirvana erhalte? - Darauf ist geschissen! Ich streite doch gar nicht ab, daß es so ist, wie du weiter oben behauptest, aber hier geht es einzig und allein um spontanes Verhalten im Moment, wo es geschieht.

Jetzt bin ich echt gespannt, was ich deiner Meinung nach religiös glaube.

 LotharAtzert meinte dazu am 28.09.20:
Jetzt mach hier nicht den Augustus.

 Graeculus meinte dazu am 28.09.20:
In keiner Weise habe ich Spekulationen darüber angestellt, was Du Dir von Deinem - mir übrigens gefühlsmäßig sympathischen - Umgang mit Tieren für Dich selbst erhoffst.
Deinem Standpunkt
vor mir erscheint das in Not geratene Wesen X; ich rette es, sofern möglich und gewünscht, und gehe meines Weges. Schluß, aus, Ende, Sense und good bye.
habe ich entgegengehalten, daß er durch ein Gefühl und einen religiösen Glauben (buddhistisch: universelles Mit-Gefühl) motviert ist und über zwei Gegebenheiten, die sich erst durch das Nachdenken und durch die Erkenntnisse der Biologie im 19. und 20. Jhdt. erschließen, sich bedenkenlos hinwegsetzt:
1. Es gibt keine natürliche Harmonie; Spinnen, Fliegen und Schwalben haben sehr gegensätzliche Interessen.
2. Die Natur ist ein System, in dem Eingriffe aus Mitgefühl ebenso Schaden anrichten wie solche aus Egoismus.
(Ein geradezu glasklares Beispiel: die Sache mit den kleinen Schildkröten)

Darauf sehe ich keinerlei Reaktion bei Dir außer diesen eingangs zitierten Basta-Satz.
Für mich, der ich zum Mitgefühl mit Tieren neige, waren beide Einsichten geradezu sensationell. Sie haben seinerzeit mein Weltbild grundsätzlich in Frage gestellt.

Vor zwei Jahren haben meine Frau und ich einen von seinen Geschwistern aus dem Nest geschubsten Spatz mit viel Mühe großgezogen. Danach hat meine Frau gesagt, sie täte es nicht wieder. Ich schon. Wer von uns beiden klüger ist? Natürlich meine Frau!

Dieser Antagonismus von Gefühl und Vernunft macht eine unaufgelöste Spannung in meinem Leben aus.

 LotharAtzert meinte dazu am 28.09.20:
"Darauf sehe ich keinerlei Reaktion bei Dir außer diesen eingangs zitierten Basta-Satz "
Da kannste mal sehen, wie das ist. Ich reagierte nicht drauf, weil das bloß von meinem Thema der Spontaneität weg führt, hin zu deinem Lieblingsthema der wissenschaftlichen Begründung. Aber du kannst dich auf den Kopf stellen, hier auf meinem Thread bestimme ich, um was es geht und nicht du, so sehr du dich auch hineinsteigern magst und deine Groupies Beifall klatschen mögen.
Als ich heute nachmittag bei "Liebe, Dings, Kaffeeklatsch" (hab den Titel vergessen, sorry,) über das unterschiedliche Verhalten beim Lieben von Krebs-Müttern und Wassemann-Müttern schrieb, da war außer blackdove auch niemand, der reagierte (was ich als "leck mich am Arsch mit deiner scheiß Astrologie" interpretierte). Und? Was hab ich gemacht? - mich davon geschlichen und nur nochmal den Mittelfinger gezeigt, was mir natürlich als "Egospielchen" ausgelegt wird. Also beklag dich nicht, wenn ich drauf bestehe, daß hier nicht über wissenschaftliche Dinge geredet wird. - Erst kommt, die Münchner Rhythmenlehre, dann der Friedensvaporizzer Mighty von Storz und Bickel aus dem unbuddhistischen Tuttlingen (mmh, dieses Jahr gibt's Northern Light, sehr mild, sanft und lange anhaltend) und dann irgendwann darfst du mir mit deinem Weltbild nochmal aufwarten.
Servus. Ich mein's ja nicht so

 LotharAtzert meinte dazu am 01.10.20:
Ach, man kann einfach nicht auf "alles" eingehen. Eben entdeckte ich erst das:
"Dieser Antagonismus von Gefühl und Vernunft macht eine unaufgelöste Spannung in meinem Leben aus. "
Das mit dem Spätzchen ehrt dich, aber daß der besagte Antagonismus neu wäre - er ist so alt, wie die Welt.
Gefühl und Vernunft gehören beide zum irdischen Quadranten (zum 2., genauer zum 6. Haus der (Merkur-) Jungfrau, also zur unteren Hälfte des Daseins.) und sind daselbst nicht lösbar. Erst mit dem nächsten, beginnend mit dem Zeichen (Venus-)Waage oder 7. Haus … aber das interessiert dich leider komplett überhaupt nicht. Schade schade … das macht mich traurig.

 AchterZwerg (28.09.20)
Trotz der Propheten (und ein paar anderen Jungs), liegt das Lamm noch immer nicht beim Löwen und die Zecke bohrt sich in den armen Atzelleib ...

 Graeculus meinte dazu am 28.09.20:
Und die Fliegen! Ich kann kaum hinsehen, wenn sie in den Wunden und Augen auf der Weide stehender Kühe und Pferde herumkrabbeln, was diese schönen Tiere ersichtlich peinigt. Es zerreißt mir das Herz. Aber so ist die Natur. Komplett unbuddhistisch.

 LotharAtzert meinte dazu am 28.09.20:
Leckts mi am Oarsch.

Antwort geändert am 28.09.2020 um 20:47 Uhr
Aha (53) meinte dazu am 28.09.20:
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 AchterZwerg meinte dazu am 29.09.20:
"Leckts mi am Oarsch"

Antwort geändert am28.09.

Nun frage ich mich natürlich: Was hat wohl vorher dort gestanden?

Hüstelnde Grüße
der8.
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