Realitätssinn

Kurzprosa zum Thema Psychologische Phänomene

von  KayGanahl

Es liegt länger zurück. Lassen Sie es mich kurz erinnern:


Die Häuser scheinen zu schweben. Ich gucke genauer hin, ja doch, sie ... schweben! 


Das ist kaum zu glauben. Doch das hier ist die Realität, sie muss es einfach sein.


Mir ist kalt. Die Nerven werden schon seit Monaten arg strapaziert. Es wird alles nicht besser. Aus den offenbar schwebenden Häusern strömen nun die Menschenmassen, dann kullern einzelne von ihnen - rot wie Tomaten - auf Bürgersteig und Straße.


Und ich muss laut auflachen.


---

Und weiter mit den Erinnerungen:


Gedanken schwirren. Menschen? Wo? Sie sind alle fort.

Hier kommt auf einmal jemand - wie aus dem Nichts - herbei. Er bewegt sich so, als würde er die Regentropfen mit seinem schwarzen Hut auffangen wollen.

Ja, meine Gedanken schwirren.

Er trägt einen langen braunen Mantel. Ich sehe jedoch sein Gesicht gar nicht! 


"Hi! "sage ich zu ihm. Ich möchte ihn umarmen. Obwohl ich ihn überhaupt nicht kenne. Und so weicht er vor mir zurück. Seine Stimme ist dunkel. 

---

Plötzlich kommen die Häuser ganz nah an mich heran und dringen in mich ein. Schmerzen habe ich dabei erstaunlicherweise nicht. Klar, es ist ganz unfassbar! 

Des Unbekannten Distanz zu mir wird geringer. Es sieht so aus, als wollte er ebenfalls in mich eindringen ...

"Stopp, verdammt!" schreie ich. Jedoch nichts geschieht. 

Mir gegenüber sehe ich dann Häuser wieder in die Sphäre eintreten, schließlich recht normal, aber im Schwebezustand, Form annehmen.

"Das gibt es doch alles nicht!"

Dieser Unbekannte reicht mir seine rechte Hand, aber ich schlage sie weg. 

---

Erinnerung:


Es fragt irgendwer, als ich mich an schönere Zeiten erinnern will - als nämlich keine Fragen auftauchten oder Häuser sehr seltsam wurden: "Kennst du dich selbst?


"Nein!"


"Aber kennst du denn ... andere Menschen - ?!"


"Auch nicht!" 




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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (29.11.21, 16:05)
Kölner Karneval eines Borderline-Patienten?
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