Vereisung

Gedicht zum Thema Kälte

von  diestelzie

Zwischen schneeweißen Flocken kocht unser Blut,

doch wenn Eisblumen blühen, wird die Kälte uns trennen,

rosarot glänzt der Schnee über jedes Gefühl,

spuckt der Himmel sein Grau auf die Erde herab

kommt das Nichts in uns an.

Gehen Tage als traumlose  Nächte dahin,

begreifen wir weder die Lust noch den Zorn,

wird der Schnee bald zu Staub.











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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (08.01.22, 10:41)
Die Analogie Schnee - Staub erinnert mich stark an Hoffmannswaldaus Sonett "Vergänglichkeit der Schönheit", als Titel hätte ich mir ebensogut "Vergreisung" wie als Thema "Alter" vorstellen können. 
👋😉👍

Ciao, Frank

 diestelzie meinte dazu am 08.01.22 um 17:04:
Schönheit ist relativ, lieber Frank. Man sagt ja, sie läge im Auge des Betrachters oder auch das alles schön ist, was man mit Liebe anschaut :) .
Ich dank dir sehr für deine Worte und natürlich die Empfehlung.

Liebe Grüße
Kerstin

P.S.: Das Sonett schaue ich mir direkt nochmal an.

 GastIltis (08.01.22, 12:36)
Liebe Kerstin,
mit dem Schnee zu Staub habe ich insofern Probleme, weil ich im Chemiedreieck bei Bitterfeld aufgewachsen bin und Schnee schon am zweiten Tag durch die nächtlichen Aschewolken, die man abgelassen hatte, grau war.
Das trübt aber dein Gedicht nicht, weil es ganz andere Intentionen hat. Und deren Wandel hast du mit gutem Gefühl dargestellt.
Herzliche Grüße von Gil.

 diestelzie antwortete darauf am 08.01.22 um 17:06:
Ich kenne diesen schmutzigen Schnee auch lieber Gil. Wir sind ja nicht so weit voneinander entfernt aufgewachsen.
Danke für deinen schönen Kommentar und die Empfehlung.

Liebe Grüße
Kerstin

 HerzDenker (14.01.22, 07:09)
Sehr gute Sprachbilder, toll! Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, für mich in der franzöischen Variante von "What now, my love?" besonders eindringlich angesprochen: "Et maintenant?"

 diestelzie schrieb daraufhin am 14.01.22 um 19:03:
Danke für deine Worte, lieber Herzdenker und natürlich auch für die Empfehlung. 

Liebe Grüße 
Kerstin
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