sintflut

Kurzgedicht zum Thema Krisen

von  monalisa


schon vor der welle spüre ich
den sog der traurigkeit in mir
in kalten quellen fließt am grund
nur immer neues elend zu
bis irgendwann das ufer bricht
sich alles über uns ergießt


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Kommentare zu diesem Text


 GastIltis (07.03.22, 13:54)
Liebe mona,

wir sind nicht flut wir sind nicht welle
nicht mal ein sandkorn auf dem grund
es ist kein sturm da keine quelle
wir sind ein nichts nicht mal ein und
nicht zukunft gegenwart legende
sind flucht versuch fluch ohne ende

Viele Grüße von Gil.

 monalisa meinte dazu am 07.03.22 um 17:23:
Danke Gil, das ist ein klangschönes Antwortgedicht, der traurigen Stimmung angemessen!

Liebe Grüße
mona
Thal (44)
(07.03.22, 15:56)
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 monalisa antwortete darauf am 07.03.22 um 17:28:
Interessant, Thal,
magst du erklären, wie du darauf kommst?
Ich kenne die schematishe Einteilung in die "Bezieungstypen" Anker, Insel, Welle und Sturm (je nach Nähe und Distanzbedürfnis) schon, weiß aber nicht recht, wie ich sie zum Text in Beziehung setzen soll.

Liebe Grüße
mona
Thal (44) schrieb daraufhin am 07.03.22 um 19:53:
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 monalisa äußerte darauf am 07.03.22 um 20:12:
Da wäre ich nie drauf gekommen, dass man es persönliches Beziehungsdrama lesen kann. Immer wieder überraschend, was so alles in ein paar Zeilen stecken kann :)

Ich hatte ganz einen andere Welle im Sinn!

Liebe Grüße
mona
Thal (44) ergänzte dazu am 07.03.22 um 20:42:
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Thal (44) meinte dazu am 07.03.22 um 23:47:
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 monalisa meinte dazu am 08.03.22 um 08:33:
Naja, wenn das Ufer unter dem Ansturm der Welle bricht, ist wohl nicht nur eine Person betroffen - in diesem Sinne! Wie ich dich verstanden hatte, ging es dir aber um das Beziehungsdrama zweier Idividuen mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen nach Nähe und Distanz (ganz grob gesprochen) Das hat mich verwundert. Die Welle möchte ich gar nicht näher definieren, da hat, denke ich, vieles Platz.

Liebe Grüße
mona
wa Bash (47)
(07.03.22, 18:10)
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 monalisa meinte dazu am 07.03.22 um 18:22:
Freut mich, danke :)

Liebe Grüße
mona

 harzgebirgler (08.03.22, 18:30)
es ist der mensch, der so verheerend wirkt -
"die wüste wächst: weh dem, der wüsten birgt!"
(nietzsche)

lg
harzgebirgler

 monalisa meinte dazu am 09.03.22 um 08:04:
Ein Mann mit Weitblick!

Danke und liebe Grüße
mona

 Detektivin (09.03.22, 18:11)
Liebe Mona,

dein Text hat mich sehr berührt und abgeholt. 

Ich habe sehr gut spüren können, wie die Welle der Traurigkeit sich ankündigt, man merkt "oh nein, er geht bergab". Aber man kann nicht so wirklich etwas dagegen tun und ist dieser Welle schonungslos ausgeliefert, die einen da sehenden Auges überrollt. Es wird immer schlimmer, bis es letztendlich auch das ganze Umfeld betrifft (ich bin z.B sehr gereizt, wenn es mir nicht gut geht, das betrifft meine Lieben schon sehr). Und dann geht es hoffentlich auch irgendwann wieder bergauf. (:

So ist dein Text auf jeden Fall bei mir angekommen. 

Auf jeden Fall bereichernd zu lesen! :)

 monalisa meinte dazu am 09.03.22 um 20:37:
Liebe Detektivin,
du weißt gar nicht, wie mich deine Zeilen freuen. Ich war mir bisher nicht sicher, ob überhaupt etwas von dem beklemmenden Gefühl ankommt, dem ich hier Ausdruck geben wollte. Aber nun ... :)
 
Ja, wenn detektivischer Spürsinn und empathisches Feingefühl zusammentreffen, kann man sich an so gelungenen Kommentaren herzlich freuen.

Vielen Dank und liebe Grüße
mona

 Detektivin meinte dazu am 10.03.22 um 18:45:
Liebe mona,

ich freu mich, dass du dich freust! Danke für deine netten Worte  <3

Liebste Grüße
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