Er hat sie geliebt - BISS es wehtat (Romanauszug) oder: der link zu KV ist da ---->>> https://photos.app.goo.gl/68nTZEVC3QdUqE7s8

Als sie den Raum betritt geht es schon los. Work in Progress. Ahnst du? Dröhnt mein Kopf. Spielen mir die Augen einen komplexen Bildzyklus ein. Oder ist es das Hirn? Das mir die Sprache verschlägt. Denn am liebsten hätte ich sie sofort angesprochen. Ihr wenigstens den Namen raus gepresst. Um neue Motive zu haben. Ähnlich dem Semantic Web. Stell dir mal die Reihe vor, die sich ergibt. Dass diese Daten, die meine Gedanken sind, meine Träume und Wünsche, meine Ängste von allen gelesen, verarbeitet, transformiert und auf sinnvolle Art zusammengestellt werden können. Ja - dass Maschinen mit und auf diesen Daten sogar operieren können. Mit meiner Seele spielen. Lieber Gott mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm. Im Rückwärts- Taggen. Der Königsweg. Stolperfrei. Wie aus einem Guss. Dabei möchte ich mit ihr viel lieber im Bett liegen. Einem weichen Bett. Mit Damast bezogen. Auf guter Matratze. Um sie in stabiler Seitenlage zu lieben. Und. Dass es am Morgen danach nach frischen Brötchen duftet. Nach Kaffee. Orangenmarmelade. Sie mich liebt. Ins Öhrchen beißt. Diese kleinen Verspieltheiten. Du weißt schon. Das Klischee, das hilft die Schwarte Männlichkeit/Weiblichkeit aufzubrechen. In die das Handy rappelt. Bekomme eine SM. Text: bin an der ostsee. himself kurt hier. anbei ein paar fotos. dem RA habe ich einen MB gesendet. das blöde arschloch. der hund ist hitzig. ich muss den lfd. windeln. und an der leine laufen. sauerei. im casino nur verloren. nie wieder money- back. cu. K.
Kann nicht für mich sein, - ist bescheuert wie Montag. Aber auch Sonntag ist kein guter Tag für eine solche Performance.

Sind Sie Absinthtrinker? Fragt mich die Fee.
Klar. - Ist der beste der Stadt hier.
Eine Choreographie in Grün, lächelt sie.
Van Gogh ...
Tango mit einem Ohr, sage ich.
Wollen wir?
1:1?
Aber immer doch!

Irgendwie scheint meine Hose in der Reinigung eingelaufen zu sein. Zudem ahne ich die Sensation. Und die wird konkret: Wir werden uns nämlich gegenseitig ausziehen. Komplett nackt sein! Uns dann in lange, weiße Staubmäntel kleiden. Sie als Doc Holliday. Ich als Wyatt Earp. Um an der Bar des Variete- Salon in Dodge City mit unseren Goldnuggets a la ’Welcome Stranger’ für Unruhe zu sorgen. John Dillinger und Ma Barker auferstehen lassen. Als Bonnie und Clyde eine unendliche Liebe leben. Sie als Künstlerin des freihändigen Orgasmus. Ich, als Autor romantischer Verklärung gejagter Gangsterpärchen. Beide im Glück über das Leben stramm erigiert. Wir ... In perfekter Paarung! Ein Medienhype. Überall auf der Welt. Als Kernteilung! Zehn Wochen am Stück. Und länger. Dauersex! Über Jahre. Um danach einer von dem anderen gefressen zu werden.
Zum Wohlsein, sagt sie. Als mich gerade meiner Gesundheit wegen zu frösteln beginnt.
Äh - ja. Cheers!
... mein lieber Mann.
Dann geht sie mit schwingenden Hüften zur Musikbox. Drückt. Doch nicht Fox. Oder Tango. Tom Waits kommt. Drunk on the Moon. Und wir sehen uns in die Augen. Strahlen. Lachen.
Erkannt, sage ich. Zeige mit dem Finger auf sie. - Erkannt!
Ja, nicht wahr?
Aber nicht, dass ich mich noch in Sie verliebe, lüge ich. Als ich dabei bin, nur noch dieses Mädchen zur sehen. Wo das Leben auch tobt. Egal. Vorbei. Over. Hier bin ich!
Was spricht dagegen?
Eigentlich nichts! Antworte ich. Mir fehlt nur noch ein Name ...
Jersey, sagt sie. Und da komme ich auch her.
Schön. Male ich ein Smiley. Sehr schön!
Und du? Fragt sie
Von der anderen Seite der Straße, sage ich. Und sehe ihre Augen in einem ganz anderen Licht. Hell. Grell. Im Feuer. Schrill. Wie Diamanten blitzen. Ihre kastanienroten Haare. Die silberfarbene Bluse. Und was ich dort drunter vermute. Und tiefer noch. Tiefer. Und diese Schwingungen.
Ich weiß, sagt sie. Du bist bekannt.
Klopft sich eine Zigarette aus der Packung. - Ohne Filter!
Als was?
Als der Mann, der mir helfen kann.
Nun sage mir keiner, durch diesen Spruch werden Träume unwahr.
Schieß los, sage ich lachend. Greife erwartungsvoll nach ihrer Hand auf dem Tisch, - die sich von meiner entfernt, um sich wie ein schwarzer Flügel gegen die Decke zu bewegen. Groß. Größer, als ich denken kann. Unglaublich. Wie helles Leopardengeschrei hinter dem Ofen. Dieses Maunzen, wenn die Mutter ihre Jungen ruft. Oder verwundet ist. Von Fressfeinden. Jägern. Hitze. Sonne. Blauem Himmel. - Regenzeit. Jersey und ich. Und Ich.
Es gab da mal einen Boxer, mischt sich Franz ein. Jersey Joe Walcott. - Verlor seinen WM- Titel gegen Rocky Marciano.
Wer weiß das nicht..., sage ich.
Du nun wieder.
Heavy weight.
Klar doch!
Ich hasse Leute, sagt er, die immer alles schon vorher wissen.
Bei mir ist es die gute Allgemeinbildung. - Hättest du mal im Leben besser aufgepasst.
Du bist solch ein ... sagt er.
Ich weiß, sage ich, ich sag es aber nicht.
Wie lange braucht die denn auf dem Klo?
Jersey? - Ich bin zwar Arzt, sagt Franz, aber das ...
Siehst du, - du weißt nichts. Überhaupt nichts! Nicht mal in deinem Fachgebiet.
Bin ich Urologe?

Dann wieder Himmel. Gift gelbe Wolken. Chemie satt. Zum Ersticken. Eine Sirene. Dann noch eine. Polizei. Feuerwehr. THW. Der Weg nach Hause durch tausend tote Vögel versperrt. Ein Bild von Dali: Mann mit Gitarre auf dem Rücken fährt Fahrrad. Und ich kurz davor, mich neu zu verlieben.
Summertime. - Blues. Jersey. So far. Unter dem Grapefruit Mond.