Roboter zu Menschen, Menschen zu Robotern. Maschinensturm!

Text zum Thema Kultur

von  RainerMScholz

In Volkeskuckucksheim wird das Pferd von hinten aufgezäumt, und der Gaul grinst breit.

Warum die Trauer und die Verzweiflung? Der Tod ist unausweichlich, wieso ihn nicht ganz einfach als folgerichtig akzeptieren und willkommenheißen. Ist das Liebe, dieser Schmerz beim Abschied? Ist das der Schlüssel zur Erhellung dieses abstrusen Phänomens, das wir erst dann wertschätzen, wenn es vorbei ist, dass uns die Gegenwart so sehr außer Atem bringt, dass wir in der Vergangenheit die Liebe erkennen aber nicht im Hier und Jetzt. Und was ist mit dem Kommenden. Aber wir wissen ja, was kommt, was sein wird und bleibt für immerdar, die Ewigkeit, die strahlende Herrlichkeit, das Paradies, die Gegenwart Gottes, nicht wahr?! Nachfolgende Generationen sagen: Danke. Danke. Danke, Anke.

Oder ist der Film einfach zu Ende. Ein ornithologischer Streifen, es geht um Vögeln, um Federkleider und Gesang. Der Abgesangsahner – manchmal sang ich, manchmal sahn´ ich, und immer war ich ein buntes Tier, das auf- und abhüpft auf der immer gleichen Stelle, auf und ab, sich spreizt, versucht zu fliegen und einen Pfiff auf alle anderen gibt, außer die Weibchen, aber auf die auch, auf die vielleicht erst recht.

Evolutionär betrachtet schafft sich das Ding genannt Mensch längst selbst ab. Mithilfe insbesondere der asozialen Massenmedienkultur (Achtung: Kulturpessimismus, -us, -us, -us!), wie da schlussendlich der Widersprüche noch mehr sind, die kein Mensch aufklären mag, oder auch nur hinhören – Rufer in der Wüste: Wenn ein Baum allein im Wald umfällt, macht es ein Geräusch; ist es wirklich geschehen, wenn keine Kamera mitläuft; eben. Der Mensch möchte in seiner Art aufgehen, wird elektronisch in 1sen und 0en ad absurdum (Latein!) geführt. Hüah, Hüah! Wenn die Affenartigen die eindimensionalen Bilder (und Texte), in denen wir ertrinken, als originär oder auch nur originell empfinden, dann gute Nacht Marie, dann ist niemand von uns Hinterbliebenen mehr, was er zu sein scheint oder glaubt vorzugeben, dann ist da keiner mehr, von dem wir wüssten.

Wie die kleinen Tierchen, die ihre Art durch hohe Zeugungsraten erhalten und so ihre Fressfeinde überlisten. Wozu dann aber Individuen, oder das, was wir dafür halten. Die sind nur hinderlich und lästig und stehen der Vervollkommnung der Evolution und des letzten Zieles im Wege, und wir wissen ja schon, was das ist, nicht wahr.

Lasst die Kindlein zu mir kommen, sie sollen aussehen eines wie das andere, sie sollen gleich sein unter Gleichen, so klug und hübsch und wohlgestaltet wie die kleinen Schäfchen, wie kleine Bärchen, sie sollen sein wie ich.

Und jetzt sehe ich in das Auge der einäugigen Schlange und hole mir ein Karlskrone aus dem Kühlschrank, der Film läuft weiter, unter dem Moos schläft eine Olmin.



© Rainer M. Scholz




Anmerkung von RainerMScholz:

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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (19.12.22, 18:31)
der mensch, "das noch nicht festgestellte tier" (nietzsche)
wird immer mehr zum abziehbild, scheint mir.

grüße,
h.

 RainerMScholz meinte dazu am 20.12.22 um 21:49:
Oder war`s schon immer -
und das ist schlimmer.
Gruß + Dank,
R.
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