2000
Tragikomödie zum Thema Erinnerung
von Terminator
Anmerkung von Terminator:
4.4.2000
Man gebar ihn und fragt:
"Warum bist du geboren?"
Man schlägt ihn und fragt:
"Warum liegst du am Boden?"
Man sticht ihn mit´m Messer und brüllt:
"Tropf´nicht mit dein´dreckigem Blut!"
Man heizt ihn auf und schreit:
"Du hasst uns, daher deine Wut!"
Man verkrüppelt ihn und stellt fest:
"Du bist ja zu gar nichts fähig".
Man saugt sein Gehirn aus und meint:
"Du kannst ja doch gar nicht denken".
Man reißt ihm das Herz heraus.
"Wieso liegst du da wie ein Toter?"
Man wirft ihn in die Kälte hinaus.
"Zitter´doch nicht wie ein Trottel!"
Man wirft ihn ins Feuer und ruft:
"Wie kann man sich nur so verstellen?"
Er wird in die Hölle heruntergestuft.
"Es gibt viel´außer dir, die sich quälen".
Man zerschneidet ihn mit dem Messer.
"Warum denn lächelst du nicht?"
Man zersägt ihn lachend mit der Säge.
"Warum denn lachst du nicht mit?"
Man tötet ihn mit allen Mitteln.
"Womit bist du denn unzufrieden?"
Durch´s zynische Lächeln klingt es:
"Jeder will doch für dich nur das Beste".
Kommentare zu diesem Text
Tragikkomödie trifft es für mich nicht. Was Du hier so eindrücklich beschreibst, ist Realität in Deutschland. Besonders Kinder, die anders sind, haben und hatten es schwer.
LG von Naja
LG von Naja
Die pädagogische sensibiliserung der Eltern ist heute weitaus fortgeschrittener als noch vor 20 Jahren. Eltern machen sich heute weitaus mehr Gedanken über den Namen ihres Kindes, damit es bspw. von anderen Kindern nicht gehänselt wird, Eltern Schulen ihre Kinder viel später ein, damit es nicht von älteren Kindern als schwach angesehen und geschubst wird. Andersartigkeit in welcher Weise auch immer in der Kindheit kann schnell zu mobbing ausufern.
Dagegen gibt es heute Schulen, die speziell Kinder mit einer Sprachstörung fördern. Oder aber Kinder, die hochbegabt sind. Oder Kinder, die eingeschränkt in ihrer körperlichen Bewegung sind.
Dagegen gibt es heute Schulen, die speziell Kinder mit einer Sprachstörung fördern. Oder aber Kinder, die hochbegabt sind. Oder Kinder, die eingeschränkt in ihrer körperlichen Bewegung sind.
Tragikomisch ist nicht das Leid einer Situation, sondern das Verhalten des Subjekts, weil es im Nachhinein grotesk erscheint. Mit der Weisheit von Heute, die ohne die Erfahrungen von Damals nie entstanden wäre, lässt sich oft der unweise Kurzschluss denken: "Hätte bloß mein heutiges Ich mit dem Ich von Damals ein paar Stunden geredet!" Aber nein, damals hätte ich nichts verstanden.
Wie ein mittlerweile weiser Mann sagte, treffen wir die wichtigsten Entscheidungen, wenn wir am wenigsten wissen: die Grundlagen, die wir als Kinder für unser ganzes Leben schaffen (scheinbar banale Entscheidungen wie "Musikinstrument lernen oder nicht?" usf.) ; noch wichtigere Entscheidungen werden für uns getroffen, wenn wir Kleinkinder oder noch gar nicht auf der Welt sind. Als Erwachsene haben wir dann viel Wissen und Weisheit, und können sagen, was wir im Nachhinein hätten anders machen sollen, aber es ist zu spät.
Wie ein mittlerweile weiser Mann sagte, treffen wir die wichtigsten Entscheidungen, wenn wir am wenigsten wissen: die Grundlagen, die wir als Kinder für unser ganzes Leben schaffen (scheinbar banale Entscheidungen wie "Musikinstrument lernen oder nicht?" usf.) ; noch wichtigere Entscheidungen werden für uns getroffen, wenn wir Kleinkinder oder noch gar nicht auf der Welt sind. Als Erwachsene haben wir dann viel Wissen und Weisheit, und können sagen, was wir im Nachhinein hätten anders machen sollen, aber es ist zu spät.
Nein, Terminator, es ist erst zu spät, wenn man nicht mehr lebt.
Bis dahin kann man immer wieder Optimierungsschleifen drehen.
So wie man an einem Text über Jahrzehnte arbeiten kann, kann man auch sein Leben optimieren, bis es so ist, wie es hätte sein müssen bzw. daß es unter aktuellen Bedingungen den eigenen Wünschen entspricht.
Voraussetzung ist: sich nicht zufriedengeben mit, nicht eingehen auf Forderungen anderer, die einem schaden.
Das ist sogar einfacher, wenn man "behindert" ist: man ist weniger zugänglich fürs Bequatschenlassen, sagt nein und bleibt dabei.
Notfalls hat (simuliert) man einen Anfall, setzt sich auf den Boden und sagt immer wieder "nein, nein, nein, ...", als wäre man besessen. Dauert nicht lange, dann gibt der andere nach.
(Ich war in einer Gruppe mit "geistiger Behinderung". Die sind so cool, daß ich mich wie ein Weichei gefühlt habe, weil ich mich immer wieder bequatschen lassen und jedes Mal mit meiner Gesundheit bezahle.)
Mein Tip: nicht warten, bis die äußeren Umstände besser werden, sondern die Sache selbst in die Hand nehmen.
Wer zB gedacht hat, nach Merkel wird es schon besser, ist bitter enttäuscht worden.
Bis dahin kann man immer wieder Optimierungsschleifen drehen.
So wie man an einem Text über Jahrzehnte arbeiten kann, kann man auch sein Leben optimieren, bis es so ist, wie es hätte sein müssen bzw. daß es unter aktuellen Bedingungen den eigenen Wünschen entspricht.
Voraussetzung ist: sich nicht zufriedengeben mit, nicht eingehen auf Forderungen anderer, die einem schaden.
Das ist sogar einfacher, wenn man "behindert" ist: man ist weniger zugänglich fürs Bequatschenlassen, sagt nein und bleibt dabei.
Notfalls hat (simuliert) man einen Anfall, setzt sich auf den Boden und sagt immer wieder "nein, nein, nein, ...", als wäre man besessen. Dauert nicht lange, dann gibt der andere nach.
(Ich war in einer Gruppe mit "geistiger Behinderung". Die sind so cool, daß ich mich wie ein Weichei gefühlt habe, weil ich mich immer wieder bequatschen lassen und jedes Mal mit meiner Gesundheit bezahle.)
Mein Tip: nicht warten, bis die äußeren Umstände besser werden, sondern die Sache selbst in die Hand nehmen.
Wer zB gedacht hat, nach Merkel wird es schon besser, ist bitter enttäuscht worden.