Angst

Kurzprosa zum Thema Angst

von  uwesch

Dieser Text gehört zu folgenden Textserien:  LEBENSUNWÄGBARKEITEN (Prosa),  Aus dem Leben gegriffen

Mit Nachdruck klammerte er sich an seine Sicht der Dinge, an das Bekannte. Er wollte immer vorher wissen, auf welche Geschichte er sich einlässt, ehe er die alte beendete. So fand er keinen Ausgang, denn er wusste nie, wohin dieser führen könnte, auch dann nicht – dann vielleicht erst recht nicht -, wenn es sich um einen seelischen Notfall handelte.
Angesichts von Veränderung zögerte er zu lange, da jede Verlust bedeutet hätte. So konnte nie Neues, ein Gewinn entstehen.
Er ließ seine tief im Innern verborgene fröhliche Stimme, die ihm zuflüsterte: „Fange an, jetzt sofort!“, nicht mehr gelten, sondern nur noch die entgegengesetzte, die lauter erwiderte: „Ich möchte lieber nicht!“



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Kommentare zu diesem Text

kipper (34)
(14.02.23, 12:31)
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 uwesch meinte dazu am 14.02.23 um 12:58:
Dank Dir für Deine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Text.
Mit so einer Kurzprosa kann ich natürlich das Thema nicht grundlegend und allumfassend darstellen. Der Text will nicht mehr als einmal über das Phänomen Angst nachzudenken. Für den Einen ist das Überqueren einer Straße angstbesetzt, für den Anderen der totale Verlust seiner bürgerlichen Existenz.
Insofern hat der Text Dich ja angeregt.
LG Uwe

Antwort geändert am 14.02.2023 um 13:00 Uhr

 lugarex antwortete darauf am 14.02.23 um 13:00:

Aber wirklich Angst hat doch keiner mehr. Wie die wirklich geht, erfährt man erst, wenn man in der Ukraine im Schützengraben hocken muss, keine Kontrolle mehr hat
...das ist keine Angst, das ist Kapitulation!


Unentschlossenheit ist auch eine Form der Angst...oder?
kipper (34) schrieb daraufhin am 14.02.23 um 13:56:
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 uwesch äußerte darauf am 14.02.23 um 15:25:
Ich denke, dass es sehr subjektiv ist, ob und wovor man Angst hat. Ich als noch im 2. Weltkrieg Geborener musste viele Ängste, die meine Mutter auf mich unbewußt übertragen hat, erleben:
Wie geht es dem Vater an der Front? Überlebt er?
Bekommen wir genug zu essen?
Reicht das Geld?
Gibt es Bombenabwürfe auf Hamburg?
Es war vor uns Kindern natürlich nicht zu verbergen. Letztendlich haben wir alle Schrecken überlebt, doch das Grundgefühl von Angst konnten wir wohl nicht mehr verdrängen.
In Friedenszeiten wie heute sind es natürlich nicht so schwere Ängste, wie z.B.
Kommt das Kind mit dem Fahrrad heil nachhause? Wird es eine Krankheit überstehen?
Hält der Job?   u.v.a.m.
Meine Mutter hat nach dem Krieg noch lange Ängste gehabt, die aus heutiger Sicht banal erscheinen.
Gruß Uwe
Agnete (66)
(16.02.23, 19:39)
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 uwesch ergänzte dazu am 16.02.23 um 20:25:
Ja, Angst hat viele Facetten und hängt sicher sehr davon ab, was für Erfahrungen ein Mensch vor allem in der Kindheit gemacht hat, wie vor allem die Eltern und LehrerInnen agiert haben.
Dank Dir für Deine Empfehlung und LG Uwe
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