3. In Amas Hand

Text

von  Elisabeth

Patrais hatte schon fast ihren Lagerplatz nahe dem kleinen Bächlein erreicht, als ihr auffiel, daß ihr Kochfeuer nicht mehr glimmte. Im Licht des Mondes, der durch das noch spärliche Laub der umstehenden Bäume fiel, erkannte sie, daß es mit Wasser gelöscht worden sein mußte. Wer hatte das getan? Auch ihre Decken waren durchnäßt. Und der Korb, in dem das Kind der Unirdischen geschlafen hatte, war verschwunden! Patrais Herz setzte einen Schlag aus - wo sollte sie nach Amit suchen?

Beruhigen, erst einmal zur Ruhe kommen! War das schmale Rinnsal nicht breiter als zuvor? So nah am Wasser hatte sie ihr Lager doch nicht aufgeschlagen. Und der Korb hatte auch ein gutes Stück vom Wasser entfernt gestanden, direkt neben ihrem Lager, genau dort, wo nun die Decken nass waren. War der Korb mit dem Kind von diesem kleinen Bach davongetragen worden?

Eilig raffte Patrais ihre Habseligkeiten zusammen, lud sie auf ihr Pferd, führte es an dem zunehmend schilfbewachsenen Lauf des Baches entlang. Er schlängelte sich zwischen den Bäumen hindurch nach Süden, floß mit einem leisen Gurgeln über Steinansammlungen und Baumwurzeln. Hätte der Korb nicht hier hängenbleiben müssen? Der Bach führte doch kaum genug Wasser, um auch nur einen kleinen Ast fortzutragen.

Das Licht des schon wieder fast vollen Mondes half Patrais, dem glitzernden Wasser weiter zu folgen. Als sie die Bäume hinter sich gelassen hatte, saß sie auf und ritt neben dem Rinnsal entlang, folgte seinem Lauf nun nach Westen. Vielleicht hatte sie ja Glück, und der Korb war doch irgendwo am Ufer im Schilf hängengeblieben. Wenn er in die zahllosen Wasserläufe des Amaar-Deltas geriet, würde sie ihn sicher nie wiederfinden. Es mußte einfach gelingen, den Korb einzuholen, und Amit mußte sich auch noch im Korb befinden, alles andere war undenkbar.

Über die Ebene, selbst durch das hohe Gras, konnte sie galoppieren, war damit wohl auch schneller als der Korb auf dem Wasser. Doch zu sehen war er trotz des hellen Mondscheins nicht. Patrais richtete den Blick die meiste Zeit auf das im Mondlicht glitzernden Wasser des Baches, und als sie das nächste Mal den Blick einen kurzen Moment in die Ferne schweifen ließ, sah sie nicht mehr die grasbewachsene Ebene, auf der eine Herde der Pferde schlief, sondern auf eine endlos scheinende Wasserfläche, die leicht gekräuselt das Mondlicht reflektierte. Dort hinein mündete der Bach. Nördlich davon konnte sie noch reiten, auch wenn der schlammige Boden die Hufe des Pferdes bei jedem Tritt nur mit einem schmatzenden Geräusch wieder freigab. Auf dem Wasser war nirgends ein Korb zu sehen.

*


Sie hatte die Küste erreicht. Im Norden sah sie einige Hütten, die länglichen dunklen Gebilde waren wohl Boote, die über Nacht auf den flachen Strand gezogen worden waren. Und im Süden, ein gutes Stück entfernt auf dem bleifarbenen Wasser, tanzte etwas wie ein kleines helles Boot auf den sachten Wellen, als würde die Göttin selbst es sanft wiegen. Das mußte doch der Weidenkorb sein! Zu Pferd konnte sie ihn nicht erreichen, aber vielleicht schwimmend. Gelang das nicht, holte sie sich ein Boot - und jemanden der es fahren konnte.

Patrais beschwerte die Zügel ihres Pferdes mit ein paar Handvoll des matschigen Sandes, dann zog sie sich aus und lief in die salzigen Fluten. Nach wenigen Schritten stand ihr das kalte Wasser bereits bis zum Bauch und sie begann zu schwimmen. Die Weidenzweige, aus denen der Korb geflochten war, glänzten im silbrigen Mondlicht gelblich. So waren sie auch auf Entfernung gut zu sehen. Aber der Korb kam und kam nicht näher, egal wie sehr sie sich anstrengte. Wie hatte der Bach in so kurzer Zeit überhaupt dermaßen anschwellen können, daß er den Korb wegtrug? Die Zeit der Frühjahrsüberschwemmungen war doch noch gar nicht angebrochen.

Inzwischen schien der Korb doch etwas näher gekommen zu sein und Patrais versuchte, ihr Tempo zu erhöhen. Sie merkte, daß sie an die Grenzen ihrer Kräfte kam, doch sie weigerte sich, aufzugeben. Wieder war der Korb ein gutes Stück näher, also lohnte sich die Anstrengung. Ausruhen konnte sie sich, wenn sie Amit wieder sicher an Land hatte. Atmen, gucken, atmen, da war der Korb, Amit lag darin und schlief selig, atmen, weiter, gleich war sie da, gleich konnte sie ihn mit der Hand greifen. Auf der anderen Seite mußte der Griff mit dem Lederband sein, mit dem sie ihn an den Sattel ihres Pferdes gebunden hatte. Atmen, das fiel inzwischen deutlich schwerer. Ihr Herz schlug so schmerzhaft schnell und für einen Augenblick floss salziges Meerwasser über ihre Lippen, anstelle der Luft. Sie spuckte aus und versuchte dabei, weiter an den Korb heranzuschwimmen, gleich war sie da, aber die kleine Welle, die sie erzeugte, als sie den Arm danach ausstreckte, trieb ihn ein Stückchen fort.

Sie versuchte, den Korb zu umrunden, so daß sie unter Wasser das Lederband greifen konnte. Aber in diesem Augenblick ereilte sie eine Vision. Ihr Sohn, rücklings und unzweifelhaft tot in einem der flachen Wasserbecken liegend, wie es sie in den Gärten vornehmer Häuser Hannais gab, sein Gesicht alt und faltig und das Haar nun fast so weiß wie das seiner Mutter. Sie versuchte, dieses Bild zu ignorieren und fühlte ein feuchtes Etwas ihren Arm streifen. Das mußte das Lederband sein, sie griff danach, und plötzlich war das Haar ihres toten Sohnes in der Vision schwarz und das Gesicht jugendlich, das genaue Ebenbild seines Vaters Lanas. Erschrocken ließ Patrais das gerade gefundene Lederband fahren und nun hatte ihr toter Sohn in der Vision wieder die weißen Haare eines uralten Mannes.

Amits Schicksal also bestimmte, ob ihr Sohn eine Zukunft über seine Reife zum Mann hinaus hatte oder nicht. Doch allein der Moment des Zögerns über diese grausame Erkenntnis nahm ihr die Entscheidung aus der Hand. Eine etwas größere Welle trug das Körbchen mit sich und das Lederband aus Patrais unmittelbarer Reichweite. Ihr fehlte plötzlich die Kraft, diese Entfernung noch einmal zu überwinden.

Dann wurde ihr eisig kalt. Wie konnte sie das Schicksal ihres Kindes mit dem eines anderen erkaufen? "Ihr Götter, was habe ich getan?" entfuhr ihr und Tränen bahnten sich ihren Weg. Verschwommen sah sie, wie der Korb von der nächsten Welle noch weiter fort getragen wurde.

*


Sie zitterte vor Kälte als sie erwachte, nackt auf dem Sand liegend. Es begann schon zu dämmern und sie hatte nicht die geringste Vorstellung, wie sie wieder an Land gekommen war. In nicht allzu weiter Entfernung sah sie ihr Pferd stehen, das anscheinend etwas zu fressen gefunden hatte. Mühsam erhob sie sich und schleppte sich zu ihrem Reittier, sammelte auf dem Weg ihre Kleidungsstücke ein und zog sich wieder an. Sie hiefte sich hinauf in den Sattel, dann ritt sie fort von der Küste, zurück ins Landesinnere, zurück zur Straße. Hoffentlich hielt Ama ihre schützende Hand über das Kind, so daß der Korb wohlbehalten eine friedliche Küste erreichte.

Als Patrais sich wieder ihrer Umgebung bewußt wurde, erkannte sie, daß sie nach der anstrengenden Nacht erneut der Schlaf übermannt hatte. Das Pferd lief auf der Taribischen Straße nach Norden, zurück nach Letran. Es wollte wohl wieder in seinen Stall. Und nun, nachdem sie das Kind der Unirdischen verloren hatte, mochte dieses Ziel für Patrais sogar hoffnungsvoll sein, denn sie konnte sich in Letran mit ihrer Freundin Ensha beraten. Doch das Tier machte um Letran einen Bogen. An der Weggabelung südlich der Stadt nahm es den Weg, der über die Südliche Brücke, an den großen Kasernen vorbei und dann direkt zum östlichen Gebirgszug führte, zum Paß nach Irim. Die Stute mochte also tatsächlich von einem Bewohner der Berge, die die letranische Ebene von den Städten der Awrani trennte, in Letran verkauft worden sein.

Es wurde immer kälter und ungemütlicher, je weiter das Pferd auf dem ansteigenden Abschnitt der Taribischen Straße voran kam, zwischen zunächst noch von Gras und kleinen Büschen überwachsenen Hügeln. Die fruchtbare Hügel wichen steinigen Erhebungen und kargen Abhängen und endlich umgab sie bloßer schroffer Fels. Allein, ohne Kinder, bestimmte der Rhythmus des Pferdes, wann Patrais eine Pause zu machen hatte, sie hatte keine eigenen Bedürfnisse mehr und sich ganz in die Hände der Götter begeben. Und nur, weil das Pferd mit Einbruch der Dämmerung direkt neben der unter Steinsplittern und Geröll kaum mehr erkennbaren Straße ein paar spärliche Grasbüschel zwischen den Steinen fand und begann, sie langsam abzurumpfen, ließ sie sich aus dem Sattel rutschen und wickelte sich zu Füßen des Tieres in ihre noch immer feuchten Decken.

In dieser Einöde gab es wohl seid der Herrschaft der Tashrany-Könige keine Reisenden mehr. Und auch die drei oder vier heruntergekommenen Dörfer nahe dem Aufstieg zum Paß nach Osten hatten weitgehend unbewohnt gewirkt. Der Rauch aus einigen Kaminen rührte wahrscheinlich daher, daß diese Häuser Banditen als Unterschlupf dienten. Wenn diese Banditen in ihr eine lohnende Beute sahen, dann sollten sie doch kommen und ihr Glück versuchen.

*


Kurz nach Sonnenaufgang beschnupperte das Pferd Patrais Ohr und weckte sie. Auch diesen Tag stieg es weiter die zu einem schmalen Pfad verengte Straße zwischen den Felswänden hinauf und kurz nach der Mitte des Tages erkannte Patrais zwischen den Felsen weithin sichtbare, schwarze Steinsäulen, eine rechts und eine links des Pfades, die den Beginn des Passes nach Irim markierten und mit der in riesigen Lettern verfaßten, altertümlichen Inschrift den Anspruch der taribischen Könige auf das Land vor und hinter den Wolkenbergen kund taten. Mindestens fünfhundert Jahre mußten diese Säulen hier stehen, doch sie waren nicht einmal nennenswert verwittert, anders als jene ganz ähnlichen schwarzen Säulen, die Patrais in ihren Kindertagen weit südlich von Hannai in der Wüste gesehen hatte. Nur blaugrüne Flechten und ein wenig Moos wuchs hier und da in den Vertiefungen der Buchstaben.

Und das Pferd lief weiter, zwischen den Säulen hindurch. Stammte die Stute gar von den Irimar? Würde sie jetzt, im erst beginnenden Frühling, nur mit einem Pferd und klammen Decken über die noch im Winter gefangenen Berge reiten, deren entferntesten, schneebedeckten Gipfel das ganze Jahr hindurch in den Wolken verborgen waren? Nach wenigen Schritten aber bog das Pferd ab in einen sehr viel schmaleren Bergpfad, der sich nach Norden erstreckte, schritt furchtlos durch einen Hohlweg und dicht neben einem Abgrund entlang, und endlich standen sie im Schatten von zwei aus dem Fels gemeißelten, mindestens zweimannhohen Pfeilern, die den Eingang in eine schmale Schlucht flankierten.

Auf den ersten Blick wirkte diese Schlucht wie einer der Eingänge zu den Begräbnisstätten von Tetraos, die in der westlichen Gebirgskette in der Nähe jener Stadt in den Fels gehauen waren, doch dann entdeckte Patrais die schon etwas verwitterten Inschriften in den Pfeilern, die nicht nach einer Begräbnisinschrift aussahen.

Neugierig stieg Patrais vom Pferd, um die Inschriften zu lesen: auf dem rechten Pfeiler wurden Reisende im Quellheiligtum des Amaar willkommen geheißen, auf dem linken wünschte die Ama-Priesterschaft des Heiligtums eine gesegnete Reise. Das Pferd schritt, seiner Hauptlast entledigt, zügig zwischen den Pfeilern hindurch und verschwand im Schatten.

Beunruhigt lief Patrais dem Tier hinterher, durch die sehr kühle Engstelle, hinter der sich unvermittelt ein erstaunlich großes, trotz der Jahreszeit bereits reich begrüntes Tal öffnete. Das Pferd hatte nahe dem Durchgang halt gemacht und zupfte am hochstehenden Gras. Das Zwitschern der Vögel im Geäst der schon verblühenden Obstbäume hatte sie vor den Pfeilern nicht gehört, und hier summten sogar Bienen und flatterten Schmetterlinge. Es war in diesem Talkessel so viel wärmer als im restlichen Gebirge, daß Patrais nach wenigen Augenblicken ihren Mantel öffnen mußte.

An der dem Eingang gegenüberliegenden Felswand waren zwei weitere große Pfeiler eingemeißelt, das mußte das eigentliche Heiligtum sein, genau dort also war die Quelle des großen Flusses, der die letranische Ebene durchfloß, um südlich von Tetraos schließlich in das Westmeer zu münden, dessen Wellen ihr den Korb mit Amit entrissen hatten.

War es das Wirken der Göttin gewesen, das sie nun genau hierher geführt hatte? Sollte sie an der Quelle von Amas großem Fluß die Unirdische um Verzeihung bitten? Vielleicht sollte sie zunächst einmal die Priesterinnen des Heiligtums fragen, was sie für angemessen hielten.

Links von sich entdeckte sie in den Felswänden Öffnungen mit hölzernen Läden, die Türen und Fenster für dahinter liegene Höhlen waren, in denen die hiesige Priesterschaft wohl lebte. Es war niemand zu sehen, aber vielleicht beteten die Priesterinnen gerade an der Quelle oder gingen anderen Verpflichtungen nach. Neugierig ging Patrais näher an die erste Wohnhöhle heran, trat durch die nur angelehnte hölzerne Tür, doch die Bewohnerin dieser Behausung war nicht nur für ein Gebet gegangen, der Ort war verlassen: Pflanzen hatten ihren Weg durch die Fensterläden gefunden, Marder wohnten in den Resten eines Bettes, Vögel hatten sich Nester auf den Schränken gebaut. Die nächste Höhle sah nicht viel anders aus, und bei näherem Hinsehen entdeckte Patrais draußen Reste von Zäunen, fast zur Unkenntlichkeit überwucherte Kräutergärten, und auch die Obstbäume schienen schon jahrelang dem Wildwuchs überlassen worden zu sein.

Die sinkende Sonne hatte schon die Felsspitzen um den Talkessel erreicht, als Patrais die jeweils drei Höhlen auf der rechten und der linken Seite des Heiligtums untersucht hatte. Außer den Wildtieren hatte sie kein lebendiges Wesen gefunden, noch nicht einmal Reste von Leichen der Bewohner. Ohne Zweifel hatten hier Priesterinnen gelebt, Buchrollen, von Nagern zerfressen, lagen zum Teil noch auf Lesepulten, oder in etwas besserem Zustand in Schränken und Truhen, ebenso waren Kleidungsstücke vorhanden und verschlossene Vorratsgefäße mit verdorbenen Früchten. Alles wirkte, als hätten die Frauen nur kurz ihre Wohnungen verlassen, um dann für Jahrzehnte auszubleiben. Blieb noch das Heiligtum. Vielleicht war die Priesterschaft im Laufe der Jahre auf zwei oder drei Frauen zusammengeschrumpft, die nun im Heiligtum selbst lebten, auch wenn bisher nichts von diesen angenommenen Bewohnerinnen zu hören oder zu sehen gewesen war.

Es begann zu dämmern, aber noch immer war aus dem Heiligtum nichts zu hören. Es unaufgefordert zu betreten wagte Patrais nicht, sie würde sich also hier, nahe dem Heiligtum, zum Schlaf betten und darum bitten, daß ihr der nächtliche Träumer einen Rat gab, was sie tun sollte. Da fiel plötzlich ein goldener Lichtschein aus dem Durchgang ins Quellheiligtum. Es gab also doch noch mindestens eine Priesterin, die dieses Heiligtum pflegte. Patrais säuberte mit den Händen so gut es ging ihre Kleidung und zog sie zurecht. Dann trat sie an den Eingang. "Geehrte Mutter...", begann sie, aber der Anblick verschlug ihr die Sprache.

Es war das Licht der untergehenden Sonne, das durch eine vom Boden bis zur Decke reichende Öffnung auf der linken Seite in den kleinen Raum hinter dem mächtigen Eingang schien. Es funkelte rotgolden auf dem Boden vor dieser Öffnung ins Freie und der Blick erstreckte sich in die Weite, bis hinab in die im Abendlicht liegende letranische Ebene, durch die sich der von anderen Zuflüssen gewaltig gewachsene Amaar schlängelte. Zu ihren Füßen war ein kleines Becken, aus dem sein Anfang quoll, das Wasser ständig in Bewegung, so daß es das Sonnenlicht tausendfach brach und als kleiner Wasserfall in den Abgrund hinter der Lichtöffnung stürzte. Hier konnte sich kein weiterer Mensch verbergen, sie war allein an der Quelle des großen Flusses der Göttin.

Der Widerschein des schwindenden Sonnenlichts in diesem Quellheiligtum erinnerte Patrais an die große, rotgoldene Blüte in den von Liebe erfüllten Gedanken der Unirdischen, als sie Patrais ihr Kind in Obhut gegeben hatte. Diese Blüte war wie Feuer gewesen - wärmend aber ebenso voll zerstörerischer Macht. Erfurcht vor dem Anblick, Liebe zur Göttin, Verzweiflung über den Verlust der kleinen Amit und Angst, einer rachsüchtigen Unirdischen gegenübertreten und sich für das Verschwinden ihres Kindes rechtfertigen zu müssen überwältigten sie. Ohne zu wissen wie, fand Patrais sich neben dem Wasserbecken auf Knien wieder, den Kopf auf den Felsboden gedrückt. "Ihr Götter, steht mir bei und helft mir", flehte sie. "Ama, ich bitte dich, beschütze das Kind der Unirdischen, bis ihre Mutter oder ich es wiederfinden." Mit ihrem Messer schnitt sie eine Strähne ihres dunkel erscheinenden Haars als Opfer für die Göttin ab, das nach dem Schnitt in ihren Händen so weiß wurde wie es wirklich war. Sie warf die Haare aus der Lichtöffnung, um sie der Göttin zu übergeben, ein Windstoß trug sie mit sich davon, in Richtung des Amaar. Und Patrais hoffte, daß dies ein glücksverheißendes Zeichen war.

* * *
ENDE



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