Ernste Liebe

Text

von  Mondscheinsonate

Richtig gelesen, auch, wenn es sich um die erste handelt. So tief und bleibend, ein Leben lang im Herzen. Man versteht's halt nicht, wenn so jung geliebt wird. Erst viel später, wenn es längst zu spät ist. Alles ist flatterhaft, flimmert, glänzt in jungen Jahren, das übergeht die Tiefe, in Wahrheit ist es die Neugierde, die weitertreibt. 

So lebt man sein Leben weiter, hat Erfolge, Misserfolge, verliebt sich, liebt, heiratet, bekommt Kinder oder auch keine, andere bleiben Single, es geht weiter. Aber, es schlummert etwas in einem, undefinierbar, etwas, das blieb. 

Unbewusst vergleicht man ständig, sucht das Gesicht, das einem so viel gab, wird nicht richtig fündig, vielleicht sind es Gesten, denkt, ja, es heißt:"Die erste Liebe sucht man in jedem." Tatsächlich. 

Überhaupt rätselhaft, wenn es nicht nach Schema F ablief, vielleicht eine Party, man schmust ein bisserl, hat Sex, mag sich, ist verliebt, kommt zusammen, es klappt dann halt nicht, die oberen Ausführungen gelten sinngemäß. Nein, wenn es so nicht ablief, sondern gar ganz anders, übersprang man vielleicht das Verliebtsein, es ging dennoch ins Herz, direkt, da waren keine Schmetterlinge, sondern sofort ein tiefes Gefühl der Verbundenheit, wie selbstverständlich. 

Eine eigene Überlegung, die tiefe Stimme, der Ehrgeiz, Erfolg und Humor zogen an, ja, das war gleich, groß und stattlich, das war es auch, sonst nichts. Da wurde gefunden, wurde gedacht. Es passte eben nicht. Es war kein Original. 

So geht es weiter, aber es bleibt, ein unbewusster Fluch. 

Und, wenn das Original nur eine Zeile von sich gibt, spürt man jeden Buchstaben als Berührung, als wäre es gestern gewesen. War es auch, Zeit spielt keine Rolle. 





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Kommentare zu diesem Text


 Redux (18.06.24, 06:10)
Die erste Liebe , ja, immer die besondere, die erste, die erste halt...

 Mondscheinsonate meinte dazu am 18.06.24 um 06:17:
:)

 lugarex (18.06.24, 07:41)
So geht es weiter, aber es bleibt, ein unbewusster Fluch.
die erste oder dir ernste 

liebe
bleibt
für immer ein Fluch

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 18.06.24 um 17:24:
Ja

 franky (18.06.24, 08:36)
Hi liebe Cori

Das ganze Leben lang
sucht man Spuren der ersten Liebe,
in den Neuen zu finden.
Aber nichts kann das Wunderbare Erleben der ersten Liebe ersetzen.

Gerne deinen gefühlvollen Text gelesen.

Grüße fliegen nach Wien von Franky

 Mondscheinsonate schrieb daraufhin am 18.06.24 um 17:24:
Danke!

 AchterZwerg (18.06.24, 08:47)
Es heißt ja, die erste Liebe einer Frau ähnele stets dem Vater.
Hoffentlich war der ein guter Mensch!

 Mondscheinsonate äußerte darauf am 18.06.24 um 17:24:
Nicht mal annähernd, eher dem Großvater...grübel

 Oops (18.06.24, 09:31)
Wahrscheinschlich ist sie prägend die erste Liebe, aber nicht immer die beste Wahl. LG Oops

 diestelzie ergänzte dazu am 18.06.24 um 10:59:
Ich denke, die erste Liebe wählt man nicht. Sie passiert einfach.

 Oops meinte dazu am 18.06.24 um 11:13:
Ja, weil  die inneren Indikatoren sich verlieben konnten die auf einen bestimmten Menschentypus ausgerichtet sind ( z.b. Vaterfigur, wie der Achte schon schrieb )  z.b .in die  Gesichtsphysionomie, den Geruchu.s.w.  :)

 Mondscheinsonate meinte dazu am 18.06.24 um 17:25:
Siehe Antwort zu Zwergi

 Oops meinte dazu am 18.06.24 um 17:39:
Es ist eine unbewusste Wahl.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 18.06.24 um 17:40:
Arg

 niemand (18.06.24, 13:57)
@ Mondschein
Da hülfe nur eines und zwar ein Treffen mit besagter Person, welche so niemals war wie es die Fantasie malte und die jetzt noch weniger dieser Fantasiegestalt ähnelt.Das Problem ist nur, dass man nicht diese Person wirklich herbeisehnt, sondern die eigenen Fähigkeit zum Träumen und zwar zum unbeschränkten und realitätsfernen Schwärmen. Man ersehnt weiterhin diesen Zustand in welchem der Verstand nach Heiwiedü zog und man diesen auch garnicht wollte,
diesen Kopfaparat der Vernunft und des kritischen Wahrnehmens. Für mich ähnelt das in etwa dem Weihnachten eines Kindes, welches mit der Zeit begreift, das es den Weihnachtsmann garnicht gibt. Dennoch wird ständig, im weiteren Verlauf der Entwicklung, nach dem besonderen Fest gesucht. Wahrscheinlich lebt dieses Weihnachten daher so weiter, obwohl die wenigsten den tieferen Sinn überhaupt nicht begreifen, wenn es den für sie überhaupt gibt.
Aber man versucht jedes Jahr aufs Neue etwas herbeizuzwingen, was sich mangels der kindlichen Naivität und Traumfähigkeit nicht mehr machen lässt. Es gibt Menschen die sind nur noch am suchen. Sie wollen auch garnicht loslassen. Und wer nicht loslassen kann, dem wird dieses vergebliche Weitersuchen quasi zum Los, zum Schicksal. Ergo verbauen sie sich alles was da noch kommen kann und kommen würde. Da möchte man sich garnicht entwickeln, möchte Kind, möchte Jugendlicher bleiben und dreht sich und dreht sich und dreht sich um immer das Selbige, bis zum Ende. Schade, denn so wird etwas tatsächlich Wichtiges im Leben nicht nur verpasst, sondern unbewußt weggeworfen. Daher auch die Alten, die sich im Liebesgedichtschreiben üben, in Liebesgedichten Pubertierender, sprich in Verwortund der Verliebtheit, denn Liebe ist etwas anderes, sofern man es begreift, begreifen möchte   8-)
LG Irene

Kommentar geändert am 18.06.2024 um 13:59 Uhr

 Mondscheinsonate meinte dazu am 18.06.24 um 17:26:
Grumpf... Zwilling hat Recht!
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