Urlaubsfreuden

Als die kleine Nichte das erste Mal im Flugzeug saß, dieses beschleunigte, schrie sie über alle Köpfe "Vollgas!" hinweg und lachte vor Freude. Die Passagiere lachten mit ihr, aber sie nicht aus, denn sie war zu lieb. Na ja, vielleicht wird sie Pilotin, wer weiß das schon? 

Momentan sitzt sie im Bus nach Graz, das erste Mal ist sie mit der Klasse weg, das erste Mal weg von uns, das tut in der Seele weh. 

Eigentlich spät, denn wir fuhren bereits im Kindergarten weg, ich erinnere mich noch, nach Seewiesen. Und in der Volksschule fuhren wir auch nach Seewiesen. Und später fuhr ich mit meiner Freundin und ihren Eltern auch nach Seewiesen und ich habe keine Ahnung mehr, wie es dort war. Ich musste jetzt nachsehen, dort ist es entzückend - Naturpampa. 

Aber, ich kann mich noch erinnern, ich hatte in der Volksschul- Seewiesenzeit Geburtstag und die Nachbarin buk mir eine wunderschöne Torte, die kam als Match an, ich weinte so viel, dass mir die Wirtin eine Sachertorte buk. Mehr weiß ich nicht mehr. 

Ja, so "Reiseunglücke", davon kann ich berichten. Einmal bekamen wir unseren Koffer auf Barbados erst drei Tage später und wir mussten uns Utensilien kaufen, Zahnbürste, Kleidchen, Schuhe, dergleichen, da war nur noch ein Badeanzug in meiner Größe, der war orange-braun mit überdimensionalen Blumen darauf. Ich sah aus als ob ich der Klatschmohnwiese vor 50 Jahren entsprungen wäre. 

Oder, im Tal der Könige, da stiegen wir aus dem Bus und die Gehsteige sind in Ägypten teilweise sehr hoch (nehme an wegen den Bussen), da brach sich eine ältere Dame das Bein (erneut - vor dem Urlaub heilte es gerade), war aber auch Bluterin und alles war sehr gefährlich. Dort steht immer ein Rettungswagen, was schon sehr gut war, sie führten sie ins Spital. So weit so nicht gut, wir besichtigten, danach wollten wir sie mit dem Bus wieder abholen, mussten drei Stunden warten (!) und wer die Strecke nach Hurgharda zurück kennt, dies mit Militärkonvoi, alles sehr langsam, der weiß, wie mühsam alles war.

In New York verstauchte ich mir den Knöchel und war im ER und sah tatsächlich eine Schussverletzung und ein Messer in der Schulter. 

Auf den Malediven regnete es, das Wasser war grau wie die Alte Donau in Wien. 

Aber, Kuba schoß den Bock ab, tatsächlich, denn wir kamen auf Cayo Santa Maria an, der Himmel war grau und es wurde immer dünkler. Die Dame an der Rezeption sagte, es würde gleich regnen, aber nicht lange. Es regnete drei Tage durch, wurde kühl. Vor dem Hotelarzt bildete sich eine Schlange an Frauen, wir alle kamen ins Reden, sämtliche Nationen hatten eine Beckenverkühlung und bekamen Medikamente. Es war so feucht, grausam. Und kaum war der Spuk vorbei, saßen wir noch ein paar Tage am Strand und durften nicht ins Wasser, sahen uns mitleidig an. Nein, das war nicht lustig. Und dann dieser Bustrip durch Havanna! Der Busfahrer zeigte uns jedes Einschussloch, selbst in der Zigarrenfabrik waren welche, die wir besuchen mussten. 

Nichts gegen den Guide auf Korfu! Es war eine Dame. Sie erzählte uns drei Stunden nur über Pflanzen und ließ den Busfahrer überall halten, damit sie Ableger für ihren Garten mitnehmen konnte. Oder der in Kairo, der zählte jeden Pharao auf, erzählte das ganze Studium. 

Lustig war es überhaupt nach Canberra, wir brauchten fast 42 Stunden, weil die junge Dame im Reisebüro schlecht koordinierte. Ja, und weil es so schön war, verlor man noch unser Gepäck, nämlich ganz. 

Ich denke, Seewiesen ist sicher eine nette Option für den nächsten Urlaub.