Kleines Tor

Elegie

von  Sermocinor


Berührt vom nächtlichen Fieber in Einsamkeit,

bis Tränen den Morgen dämmern,

meine größte Gabe, mein Herz,

sehnt sich so nach gleichem Takt.

 

Warum bleibt die Berührung meines Innersten fern,

meine Mauern müssen fallen,

so hoch gebaut, vielleicht vergebens,

die Unendlichkeit gebraucht, zu Staub verfallen, bald wie auch ich.

 

Stein auf Stein,

Jahr für Jahr,

das kleine Tor bleibt unbemerkt,

doch den Schlüssel gern gereicht.

 

Worte oft hart,

meine schützende Hand auf mir,

doch nur anderen die Nacht gegeben,

mir selbst zu lange unnötig.

 

Nun verstanden,

das einfache Spiel,

mein Herz braucht den Tag,

wie jedes andere auch.

 

Vielleicht beginnt bald das Spiel des Gleichklangs,

dem Tag eine Chance gebend,

uns geschützt, in den Armen liegend,

Nacht für Nacht, auf immer.

 

Wer mag meinen kleinen Schlüssel für immer besitzen?



Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram