Stumme, weiße Kreide.

Gedankengedicht zum Thema Lebensbetrachtung

von  franky

Wenn das nur nicht ewig dauert!

 

Stehen müssen auf der Stelle, wo im Leben gar nichts glückt.

Kleine schwarze Ungeheuer, machen mich total verrückt.

Ob mir alles gut gelänge? Vorwurfsvoll im harschen Ton.

Dann bekümmert mich die Frage, unbezahlter Gnadenfron.

 

Hat nicht schon die blasse Laube, meinen müden Leib bedeckt?

Das verdammt mich zu dem Glauben, dass die Ewigkeit erschreckt.

Wehe wenn ich einig werde, mit der Unzufriedenheit!

Bleiben ungeköpfte Söhne, ungekrönt für alle Zeit. 

 

Schließlich ist der Schluss nicht Ende, da es immer neu beginnt.

Erstmal taub und heute wende, weil es sich dann doch besinnt.

Reibungslos in Sand geschrieben, steht ein Wort mit großer Macht!

Versuche dieses Wort zu lesen, aussichtslos in dunkler Nacht.

 

Was bewegt mich aufzusteigen, ohne Ziel und Aufenthalt?

Gestern blau und heute rot, ist zu wenig ist zu kalt.

Wenn Morgentau die Blätter zeichnet, liebevoll mit zarter Hand.

Will es auch das selbe sagen, wie ein Wort im grauen Sand.

 

Wie erlöse ich die Ängste, mit der Faust in Ungeduld?

Kommen muss was nie gewesen, eine Stunde ohne Schuld.

Wer kann unermesslich tragen, wenn die Sterne nieder fallen?

Lautlos wird ein Herz verbrennen, Hilflos auf die Steine knallen.

 

Sie Ist deutlich zu erkennen, eine Schramme auf der Brust:

„Hast du es im Sand gelesen? Oder schon vorher gewusst.“

Still wie ein geheimes Grab, ist die ausgebrannte Stätte.

Nur ein einziges Gebet, als ob ich nichts zu bitten hätte.

 

Wenn der Sturm mich niederwirft, Regen peitscht in mein Gesicht,

Wacht in mir ein großes Warten, doch das Ende ist es nicht.

Wenn der Blitz die Nacht erhellt, werde ich den Ausweg suchen,

Bin bereit mit letzten Kräften, einen Rettungsring zu buchen.

 

In den stillen Sehnsuchtsstunden, hör ich wie ein Glas zerbricht,

Huschen heimlich Hoffnungsschatten, eingewoben in das Licht. 

Ungetreues Zauberwort, bist nur schwer zu binden,

Lippen die dich ausgesprochen, sind nicht mehr zu finden.

 

Eines was ich nicht verstehe, ist der raue, harte Griff,

der mein Leben will versenken, wie ein wertlos kleines Schiff.

 

Ich weine nicht um hartes Brot, nicht um weiche Seide,

Um ein Wort in Sand geschrieben, 

mit stummer, weißer  Kreide.




Anmerkung von franky:

Version 2 aus dem Jahr 2006

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (05.09.24, 11:40)
Wow, Franky,

das ist dir super gelungen!
Ganz großartige Bilder (die stumme, weiße Kreide, das ungetreue Zauberwort etc. ... <3 )

Heftig applaudierende Grüße
der8.

 uwesch meinte dazu am 05.09.24 um 20:44:
Das sehe ich auch so :) LG Uwe

 Traumreisende antwortete darauf am 06.09.24 um 07:44:
schließe mich Euch beiden ebenfalls applaudierend an.
sei schön, dass du das Gedicht "entstaubt" hast lieber Franz

 harzgebirgler (05.09.24, 12:52)
des wortes flucht und flüchtigkeit
die es von uns entfernte
wirkt schrift entgegen seit der zeit
als mensch sie schreiben lernte.

grüße von henning

Kommentar geändert am 05.09.2024 um 12:53 Uhr

 Saira (05.09.24, 13:19)
Lieber Franky,

dein Gedicht beeindruckt mich ausserordentlich. Hut ab!

Liebe Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg (05.09.24, 19:54)
Hallo Franky,

ich freue mich, dass deine Leistung die verdiente Anerkennung findet.

LG
Ekki
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