Den Schein pflegen

Alltagsgedicht zum Thema Beobachtungen

von  niemand



Manches will dem Klima schaden -

ja, was tut man denn dagegen?

Vielleicht, statt des Wagens, Waden

durch die Landschaft zu bewegen!


Predigt mancher Rede-Hüne,

völlig in sein Wort vernarrt,

dabei ahnt man, wie durchs Grüne

er die eignen Waderln karrt.


Denn nicht jeder und nicht jede

schwingt real sein Wanderbein.

Denkt manch Schelm nicht an die Rede

jetzt vom Wasser und vom Wein?



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Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (25.10.24, 16:41)
Man müsste den grünen erhobenen Zeigefinger nach China exportieren, liebe Irene.

 niemand meinte dazu am 25.10.24 um 20:48:
Na, ja, das Annalehnchen war ja schon dort.
Ich hätte gerne gewußt, was sich das chinesische Oberhaupt
so gedacht hat, beim Anblick ihres Zeigefingerchens.
Im Schutze der eigenen Regierung kann man es machen, gilt aber
nicht für Jedermann 8-) 
LG Irene

 uwesch (25.10.24, 17:25)
Realitätsnah LG Uwe

 niemand antwortete darauf am 25.10.24 um 20:48:
Denke ich auch!  
Mit liebem Gruß und Dank, Irene

 Schreibfan (25.10.24, 19:35)
Voll getroffen und nice gereimt lieber niemand.
LG Schreibfan

 niemand schrieb daraufhin am 25.10.24 um 20:51:
Dankeschön! ;) 
Mit liebem Gruß zurück, niemand

 Moppel (25.10.24, 19:56)
ach, der Mensch, er redet fein
und nicht alles ist astrein... ;)

LG von M.

 niemand äußerte darauf am 25.10.24 um 20:45:
Der Mensch und seine grüne Doppelmoral  
die kommt öfter vor, als man denkt, liebe Monika.
Mit liebem Gruß und Dank, Irene

 Moppel ergänzte dazu am 26.10.24 um 15:38:
:D habe heute auch meinen Schein gepflegt.
Und 10 Euro fein in die Urlaubs-Spar-Tüte gelegt :D

Mehr Scheine habe ich leider nich...
 GGG von Monika

 Isensee (25.10.24, 20:10)
Gut, gut, wo fang’ ich an? Da steht dieses „Gedicht“, und man fragt sich unwillkürlich: Wollte da jemand wirklich Poesie erschaffen, oder wurde ihm einfach nur langweilig beim Blättern im Ratgeber für Alltagsweisheiten? Als hätte jemand beim Spazierengehen einen Geistesblitz bekommen, den er dann schnell auf einem Kassenzettel festhalten musste – lyrisch ist das allerdings eher Fast Food als Fine Dining.
Die erste Zeile „Manches will dem Klima schaden“ – ja, was jetzt? Manches? Will? Dem Klima? Schaden? Das ist eine Ansage, die im Raum hängt wie ein schlecht gelüftetes Büro. Da hat man mit dem Füllhorn des Banalitäten-Buffets aufgetischt und dann verzweifelt versucht, den Laden mit Reimen zu retten, die so verlässlich sind wie ein alter Golf Diesel. „Statt des Wagens, Waden bewegen“ – da müssen ja die Wortspiele schon auf die Knie sinken und um Gnade bitten.
Aber halt, es wird noch schlimmer: Dann taucht der „Rede-Hühne“ auf. Ein Paradebeispiel für überflüssigen, unfreiwillig komischen Jargon. Ein Rhetorik-Golem, der sich offenbar selbst so gern reden hört, dass er auch im „Grünen“ sich wortwörtlich karren lässt. Ach, und natürlich ist die klassische Wasser-und-Wein-Metapher auch dabei – wie ein abgelaufener Aufstrich auf trockenem Toast.
Dann kommt der Kniff, mit dem wir alle hier schon gerechnet haben: Die moralische Rückhand, die uns den Spiegel vorhält, wo wir doch alle lieber unser Wanderbein schwingen sollten. Das Gedicht tut, als wäre es ein weiser, milder Kritiker unserer Faulheit, aber nein – es ist schlicht ein Wadenkrampf in Gedichtform, der dazu anregt, das Blatt Papier zu recyceln, als die Beine zu vertreten.
Fazit
Wenn das der große „Schein“ ist, der hier gepflegt wird, dann steht der Glanz des Dichters wohl schon lange unter Denkmalschutz. Aber hey – ein Anfang ist es vielleicht. Bleib dran, die Sache mit den Reimen wird vielleicht irgendwann.

 niemand meinte dazu am 25.10.24 um 20:42:
Da schau ich hin und denk mir dann:
Ist der das schrieb ein Ozean?
Ich schau genau und denke: Nee,
der möchte gern, doch

Isensee  :woot:

 willemswelt (25.10.24, 21:43)
bravo und sehr schön!-Gruß,Willem

 niemand meinte dazu am 26.10.24 um 16:45:
Dankeschön! :)  und  einen lieben Gruß, Irene
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