Morgenblatt am 20.11.2024

Innerer Monolog zum Thema Morgenstimmung

von  franky

Wenn Kleinigkeiten im Leben zu Wichtigkeiten aufschwellen,

werden Nichtigkeiten in den Tresor der Flüchtigkeiten gesteckt.

Es führt scheinbar zu einer Wertfreien Weltanschauung.

Jeder könnte sich einen großen Haufen Dummheiten leisten

und damit versuchen reinen Wein einzuschenken. 

Viele würden geschockt das Weite suchen.

Was da auf den Tisch kommt, hat sich gewaschen.

 

Auf Gedeih und Verderb werden Kriege abgehalten,

Erfolge unkoordiniert vollmundig eingefahren.

Was tatsächlich am Ende herausschaut, war nicht der vielen Toten wert.

 

Unrat brütet in Gelb-grünen Säcken.  

Wann hat man die ganze Erde als Abfall entsorgt,

so dass sich die Umweltfrage in Feinstaub auflöst 

und Keinem mehr sich den Dickschädel über Klimaschutz zerbrechen muss.

 

Wir hausen ausschließlich in Abfalltonnen.

Die grünen Lungen haben sich auf ein paar winzigen Zellen zurückgezogen.

Der Herzschlag begnügt sich auf einen Schlag in der Minute.

Der Alkoholgehalt in der Luft ist so hoch,

dass manche nur in der Ausnüchterungstonne leben können.  

Ein gefürchtetes Unwetter ist im Anzug. 

Statt dem herrlichen Hagelschauer, geht nur mehr ein Kugelhagel nieder,

der unsere  Tonnen noch weiter zerteppscht. 

Unschuldige Ratten kommen reihenweise ums Leben.

Sie tummeln sich sonst ungehindert zwischen den Tonnen.

Die künstliche Intelligenz agiert nur im Untergrund

und durchforstet die übrig gebliebenen Zellen der Spezies Mensch.

Was wir sind und was wir wollen, klafft ennorm auseinander.

Unsere Fortpflanzung passiert auf einem externen Zufallsgenerator,

der unwillkürlich einschlägt, um die fehlende erektionsschwäche bei Männern auszugleichen.  

 

 

Singe dem treuen Klatschmohn eine kleine, feine Symphonie,

Der applautiert begeistert und fällt tot vom Stamm.

 

 

Redaktionsschluss um 9:22 am 20.11.2024



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Kommentare zu diesem Text


 Moppel (21.11.24, 13:38)
Franky, klasse! lG von M.

 harzgebirgler (22.11.24, 09:33)
hi lieber franky,

hier tritt uns die apokalypse
schon mächtig die schlipse.  

grüße von henning

 RainerMScholz (22.11.24, 23:16)
Könnten, wie wir wollten,
wollten,
wie wir könnten.

Die nächste Spezies
- außer uns -
wird es schon richten.

Grüße,
Rainer
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