An Teo

Danke zunächst für die Genesungswünsche beim Behindertenhelfer. Die Menschengruppe, der ich angehöre, ist überschaubar: die Gruppe der inoffiziellen Verehrer des Himmelsprinzips und seiner vier Gründe (wie sie von Döbereiner, nicht von Aristoteles, beschrieben werden).

Hier unter den 693 bin ich der Einzige, das habe ich lange über meine Schriften nachgerprüft. Die letzte Schrift war ja „Zwei deutsche Dichter“, - nämlich Hölderlin und Goethe“, wo es mir um den „grundlegenden“ Unterschied zwischen den Beiden ging. Natürlich gehört Hölderlin zu meiner Gruppe und nicht Goethe. Wir verehren das Göttliche  ( - An das Göttliche glauben die allein, die es selber sind,) - das sind seine Worte – und erfahren das Fließende des finalen Grundes, wie es sich im Wasser zeigt, spüren überwältigend die Nähe Neptuns – Wie klein ist doch dagegen die irdische Menschenwelt.

Und doch, was sagte Geistesbruder Friedrich dazu: „Unser Herz hält die Liebe zur Menschheit nicht aus, wenn es nicht Menschen hat, die es liebt.“ So etwas nenne ich auf den Punkt gebracht. Und da gibt es keine Diskussion, es ist einfach so! – die Götterwelt ist unerträglich. Die Bestimmung des Zeitgottes Saturn, jenes Unbestimmten des Fließgottes Neptun bedarf des Ursprungs, des Uranus in die Zeit.

Bruder Friedrich ist nicht gescheitert, wie Graeculus es darstellt, oder unser römischer Kaiser Augustus. Er hat sein restliches Karma auf einmal ausleben müssen, um für immer frei zu sein von Abhängigkeiten, während – und das ist zugegebenermaßen spekulativ, Goethe seiner nächsten Inkarnation entgegen zieht, oder falls geboren, zog.

Es gibt übrigens eine Paralelle in Tibet. Der Dichter Milarepa wolle das auch. Sein Lehrer Marpa wußte das natürlich und ließ ihn vier Häuser bauen, nur, um sie hernach eigenhändig sofort wieder abzubauen. So blieb jenem das jahrzehnte währende hölderlinische Ende erspart und wird als Vorbild von mir verehrt, als vollkommen erwachter Bodhisattva, der sein weiteres Leben in Höhlen meditierte.

Als seine Schwester ihn besuchte und seine Nacktheit entdeckte, brachte sie ihm Stoffe, damit er wenigstens seine Blöße verdecken könne. Milarepa wickelte sie um die Finger und sah, wie die Schwester zusammenbrach. In dem Moment, wenn ich mich recht entsinne, ist er zur Erleuchtung gekommen und erfüllte voller Liebe ihren frommen Wunsch, während sie ihn zum Lehrer nahm und ein erfülltes Leben hatte.

Da siehst Du, Du mußt Deine Genesungswünsche wohl verdoppeln, wenn sie erfolgreich sein sollen. Und das sollen sie doch, oder?