Zwei deutsche Dichter
Betrachtung zum Thema Wirklichkeit
von LotharAtzert
Kommentare zu diesem Text
Wir sehen die Wirklichkeit jeweils ganz anders - wir sollten uns zusammentun und darin übereinstimmen, dass die Sicht der Wirklichkeit des anderen völlig falsch ist, um wenigstens in diesem Punkt eine wohltuende Übereinstimmung zu finden und zu feiern. Zum Teil fand ich das, was Du hier geschrieben hast, auch irgendwie schön. Brauchst Du so große Buchstaben, damit es Dir leichter fällt, Deine Sätze auszubessern?
Ich fang mal hinten an.
Die Augen schmerzen beim Blick auf den Computer und mit der äußeren Sehkraft steht es tatsächlich nicht mehr zum Besten. Die Schrift ein bißchen kleiner wäre gut, aber ich kriegs nicht hin, sie wird dann gleich zuviel kleiner. Tut mir selbst leid.
Welche Sicht ist völlig falsch? - das hab ich versucht, mithilfe meines Mentors sozusagen, herauszugestalten. Die Sicht Goethes erscheint mir falsch, weil es dem Ego schmeichelt und so geht es schon los: mit wem könnte ich mich da noch zusammentun?
Es geht ums Daseinsprinzip, nicht um wohltuende Übereinstimmung. Wenn Du mit dem himmlischen Prinzip, wie es Hölderlin andeutet und W.D. im Detail beschreibt, übereinstimmst, ist die Wohltat (ob mit mir oder ohne mich) grenzenlos.
Danke für den Kommentar. Und wie gesagt, mit den großen Buchstaben - ich werd noch was probieren ...
Die Augen schmerzen beim Blick auf den Computer und mit der äußeren Sehkraft steht es tatsächlich nicht mehr zum Besten. Die Schrift ein bißchen kleiner wäre gut, aber ich kriegs nicht hin, sie wird dann gleich zuviel kleiner. Tut mir selbst leid.
wir sollten uns zusammentun und darin übereinstimmen, dass die Sicht der Wirklichkeit des anderen völlig falsch ist,
um wenigstens in diesem Punkt
Danke für den Kommentar. Und wie gesagt, mit den großen Buchstaben - ich werd noch was probieren ...
Das mit dem Probieren, da gibts doch eine Menge Schrifttypen die der Webmaster und zur Verfügung stellt.
Beispiel: die Standardschrift 5 bis 7:
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Beispiel: die Standardschrift 5 bis 7:
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Da kommt ja aber auch noch hinzu, wenn ein anderer nicht die Standard-Schrift gewählt hat, weiß man gar nicht wie groß es beim ihm erscheint - sonst ist man darauf angewiesen, durch STRG + - (minuszeichen) in seinem Browser die Schrift entsprechend zu verkleinern (ich Depp hätte das machen können, habs aber mal wieder vergessen).
Antwort geändert am 03.12.2024 um 18:14 Uhr
Also versprochen, da kümmer ich mich drum, sobald es mit den Antworten hier vorbei ist, was aber jetzt nicht heißen soll ...
Zweierlei zur Vertiefung - oder Präzisierung - dieses Gedankens:
1. Goethe sagt das nicht selbst, sondern legt es dem Faust in den Mund. Ist das deshalb auch Goethes Standpunkt?
- Nicht er hat die Figur des Faust erfunden, die lag ihm schon vor.
- Faust scheitert in seinem Bestreben und muß an Ende von den himmlischen Mächten gerettet werden.
2. Hölderlin war psychisch anfällig und ist an Schizophrenie erkrankt.
- Wenn man seine letzten Gedichte liest ("April und Mai und Julius sind ferne / Ich bin nichts mehr, ich lebe nicht mehr gerne."), dann kann man vermuten, daß auch er gescheitert ist.
- Haben seine Freunde aus der Tübinger Zeit, Hegel und Schelling, es vielleicht besser getroffen?
Das alles ist nicht mit zwei einzelnen Zitaten zu entscheiden.
1. Goethe sagt das nicht selbst, sondern legt es dem Faust in den Mund. Ist das deshalb auch Goethes Standpunkt?
- Nicht er hat die Figur des Faust erfunden, die lag ihm schon vor.
- Faust scheitert in seinem Bestreben und muß an Ende von den himmlischen Mächten gerettet werden.
2. Hölderlin war psychisch anfällig und ist an Schizophrenie erkrankt.
- Wenn man seine letzten Gedichte liest ("April und Mai und Julius sind ferne / Ich bin nichts mehr, ich lebe nicht mehr gerne."), dann kann man vermuten, daß auch er gescheitert ist.
- Haben seine Freunde aus der Tübinger Zeit, Hegel und Schelling, es vielleicht besser getroffen?
Das alles ist nicht mit zwei einzelnen Zitaten zu entscheiden.
btw. was für ein Unterschied bestimmt die Sichtweise eines christlich erzogenen Atheisten im Vergleich/Gegensatz zu einem, muslimisch oder Jüdisch erzogenen Atheisten.
Werden alle Drei, wenn sie einen Faust schreiben, diesen von "himmlischen Mächten" retten lassen.
ist ein Van Gogh, ein Nietzsche und all die anderen gescheitert?
Ich denke das sollten wir uns nochmal genau überlegen.
Werden alle Drei, wenn sie einen Faust schreiben, diesen von "himmlischen Mächten" retten lassen.
ist ein Van Gogh, ein Nietzsche und all die anderen gescheitert?
Ich denke das sollten wir uns nochmal genau überlegen.
Tschaikowsky soll depressive Schübe gehabt haben. Es ist also möglich, dass er als Komponist versagt hat. Es stellt sich daher die Frage, ob es sinnvoll ist, seine Musik aufzuführen.
Es ist also möglich, dass er als Komponist versagt hat. Es stellt sich daher die Frage, ob es sinnvoll ist, seine Musik aufzuführen.
Habe ich dergleichen gesagt? Folgt das aus dem, was ich gesagt habe?
Wenn man über Hölderlin spricht, sollte man seine Schizophrenie nicht unerwähnt lassen und den einen oder anderen Gedanken darauf verwenden.
Antwort geändert am 03.12.2024 um 18:46 Uhr
- Nicht er hat die Figur des Faust erfunden, die lag ihm schon vor.
Ich kenne nicht nur meine Pappenheimer, sondern auch die magischen Bücher des Originals.
Wenn man über Hölderlin spricht, sollte man seine Schizophrenie nicht unerwähnt lassen und den einen oder anderen Gedanken darauf verwenden.
Ich entscheide nicht, ich spreche vom Prinzip und es erscheint mir prinzipiell zu sein, daß wer an das Göttliche glaubt, bereits an der Göttlichkeit teilhat und zwar im Umfange seines Glaubens.
„Das ist das Fließende selbst, es ist kein Gleichnis, es ist der Himmel, der da fließt und ich bin nicht mehr isoliert von ihm als Gleichnis oder Symbol, ich bin nicht mehr isoliert, er ist da. – Haben Sie mich nachvollzogen? Es ist plötzlich eine ganz andere Welt.“
Na gut, jetzt gibts erst mal Fußball.
Antwort geändert am 03.12.2024 um 20:15 Uhr
Ach, geklaut nennst Du das? Aber wenn Hölderlin antike Dramen nachdichtet etc., dann ist das was?
Vielleicht kenne ich das, was Du ansonsten - prinzipiell - meinst, das Einswerden/-sein mit der Welt, von Indianern und Schamanen. Bei Hölderlin? Etwa in seinem "Schicksalslied"? ("Doch uns ist gegeben, auf keiner Stätte zu ruhen. Es stürzen, es fallen die leidenden Sterblichen ...") eher nicht.
Vielleicht kenne ich das, was Du ansonsten - prinzipiell - meinst, das Einswerden/-sein mit der Welt, von Indianern und Schamanen. Bei Hölderlin? Etwa in seinem "Schicksalslied"? ("Doch uns ist gegeben, auf keiner Stätte zu ruhen. Es stürzen, es fallen die leidenden Sterblichen ...") eher nicht.
Ja, jetzt ist Fußball!
Ich habe Hölderlin früh gelesen und sehr geliebt. Aber er ist mir immer als armer Kerl erschienen ... so wie man damals in Tübingen sagte: "der arme Hölderlin." Ich hatte Mitgefühl mit ihm und konnte ihn verstehen. Unter Menschen isoliert und in seinen Anliegen gescheitert. Dann dreißig Jahre lang geisteskrank in seinem Turm lebend.
Vielleicht kenne ich das, was Du ansonsten - prinzipiell - meinst, das Einswerden/-sein mit der Welt, von Indianern und Schamanen.
Aber er ist mir immer als armer Kerl erschienen
btw. was für ein Unterschied bestimmt die Sichtweise eines christlich erzogenen Atheisten im Vergleich/Gegensatz zu einem, muslimisch oder Jüdisch erzogenen Atheisten.
Werden alle Drei, wenn sie einen Faust schreiben, diesen von "himmlischen Mächten" retten lassen.
Werden alle Drei, wenn sie einen Faust schreiben, diesen von "himmlischen Mächten" retten lassen.
Ich kann Dich beruhigen - Lenaus Faust wird von Mephisto mit den Worten beendet:
"Da bist du in die Arme mir gesprungen/
nun hab ich dich und halte dich umschlungen."
Das Fließende zeigt sich im 1. Quadranten direkt als Wasser, im 2. als lucides Träumen, im 3. als formauflösend und im 4. eben als das Unbestimmte, das zur Bestimmung werden soll.
Darüber reden wir hier und ein Scheitern hier begünstigt einen Aufstieg dort, ist also für diese Betrachtung irrelevant. Wir sind alle verrückt und am verrücktesten sind die Intellektuellen.
Wo ist eine Offenbarung des Höchsten? Ebendort, wo Wirklichkeit ist, antwortet die innere Stimme, die untrüglich ist.
Hugo von Hofmannsthal (1874 - 1929), österr. Lyriker, Dramatiker, Erzähler
Hugo von Hofmannsthal (1874 - 1929), österr. Lyriker, Dramatiker, Erzähler
ich wollte Lothar zuerst auf diesen wunderbaren Kommentar antworten lassen, jetzt isser wieder ganz bei seiner Denkpause, 22 Millionäre und ein Ball, tja so sind sie, die Denker, vor lauter Denken, übersehen sie solche Kleinode.
Ja, der Kommentar ist schön.
Aber andererseits ist es doch auch gut, wenn Lothar mal, und sei es nur für einen Abend, das Prinzip Prinzip sein läßt und sich - wie auch ich - wenigstens vor dem Fernseher mal unter die Massen mischt.
Im Zen zumindest gilt es als letzter Schritt vor dem Erlangen der Buddhaschaft, Mönchsregeln zu brechen ... vornehmer gesagt: sich von ihnen zu lösen.
P.S.: Hoffentlich gewinnt Bayer 04.
Frankfurt spielt dann morgen.
Aber andererseits ist es doch auch gut, wenn Lothar mal, und sei es nur für einen Abend, das Prinzip Prinzip sein läßt und sich - wie auch ich - wenigstens vor dem Fernseher mal unter die Massen mischt.
Im Zen zumindest gilt es als letzter Schritt vor dem Erlangen der Buddhaschaft, Mönchsregeln zu brechen ... vornehmer gesagt: sich von ihnen zu lösen.
P.S.: Hoffentlich gewinnt Bayer 04.
Frankfurt spielt dann morgen.
@ Dance - Geduld, Geduld, ich komme auf alles zurück. Und sollte ich mal was vergessen, so sage es mir dann bitte.
@ Graeculus - ja, heute ist nur das Aufwärmspiel. Oder: Heute Goethe, morgen Hölderlin.
@ Graeculus - ja, heute ist nur das Aufwärmspiel. Oder: Heute Goethe, morgen Hölderlin.
absolut, wer gewinnt is mir schnuppe, schau grad nicht, und danke, wenigstens bin ich nicht der einzige, der sowas gut findet, siehst, das sind die Grenzen der Sprache, weil etwas gut finden kann ich auch alleine total gut.
Ja Heidrun, wo ist die Offenbarung - mit Hofmansthal spricht der Kenner des Jedermann, - ebendort, wo Wirklichkeit ist - das ist sehr schön ausgedrückt.
Herzlichen Dank.
Wirklichkeit und das Fließende des Neptuns sind identisch. Unruhe entsteht wo wenn es verdrängt wird.
Herzlichen Dank auch.
Gruß - und morgen gucken wir die Tore von Marmoush.
Herzlichen Dank.
Wirklichkeit und das Fließende des Neptuns sind identisch. Unruhe entsteht wo wenn es verdrängt wird.
Herzlichen Dank auch.
Gruß - und morgen gucken wir die Tore von Marmoush.