Meins

Gedicht zum Thema Weihnachten

von  Lluviagata

Der Himmel ist mein Intimus
Das Ufer Almanach
Mein Hund ein Freund ein Zerberus
Mein Mantel Schlafgemach

Die Flasche ist mein Heizkamin
Mein Deo ist der Wind
Die Wolken sind mein Baldachin
Der treue Floh mein Kind

Das Pflaster ist mein Kanapee
Die Tonne ist mein Koch
Mein Arzt ist von der Heilsarmee
Der Frost mein stetes Joch

Heut riechts nach Zimt und heißem Wein
Und du schaust vorwurfsvoll
Nun lauf schon Jago

Lauf allein
Ich hab die Schnauze voll

 




Anmerkung von Lluviagata:

Alle Jahre wieder ...

Ich wünsche uns einen schönen 3. Advent! ♥

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Kommentare zu diesem Text


 franky (14.12.24, 08:23)
Hi liebe Llu 

Wünsche Dir auch ein schönes Advent Wochenende. 
Wunderschönes Gedicht, gerne gelesen. 

Grüße von Franky

 Lluviagata meinte dazu am 14.12.24 um 09:09:
Vielen Dank, lieber Franky - und liebe Adventsgrüße zurück! ♥

 Nuna (14.12.24, 09:49)
Auch für Obdachlose und Bedürftige werden alljährlich im Dezember Weihnachtsfeiern organisiert. Am 12.12. z.B. in HH sogar mit Festprogramm in der Fischauktionshalle unter dem Motto "Mehr als eine warme Mahlzeit" für 450 Personen.

Wahrscheinlich, wie von Dir im letzten Satz angemerkt,  wird das nicht jeder Bedürftige wollen.

LG Oops

 Lluviagata antwortete darauf am 14.12.24 um 10:39:
Man denke auch an "Weihnachten mit Frank Zander". In Dresden gibt es Ähnliches. Ist mir  bewusst. Ich denke hier an alle Obdachlosen, an alle armen Leute, die es in dem reichen D gibt. 

 Nuna schrieb daraufhin am 14.12.24 um 10:50:
Das habe ich schon verstanden und das ehrt dich ja auch sehr👍 <3

 AZU20 (14.12.24, 10:19)
Das wünsche ich Dir auch. LG

 Quoth (14.12.24, 11:04)
Da bekommst Du sicherlich mehr mit als wir hier in unserer splendid isolation, und hast es perfekt zu einem Gedicht voller Mitgefühl verreimt, in dem der/die Obdachlose zum lyrischen Ich - mit dem Hund Jago - wird.

 DanceWith1Life (14.12.24, 12:57)
nur mal so, Perspektivenhalber, ich musste ja tatsächlich nach Indien reisen, um wirklich zu verstehen, was Armut heißt und das obwohl ich neben einem Waisenhaus aufgewachsen und mit den Kindern dort gespielt habe. Andere kommen aus Afrika zurück und alles ist anders. Ich bin neulich mal über einen TEDbeitrag auf Youtube gestolpert, in der eine Frau ihren Vortrag mit den Worten begann. Ich komme aus einem der reichsten Länder der Erde, wir haben Bodenschätze, usw. Ich glaub Somalia wars...., und dann haben wir jetzt doch tatsächlich Armut in Deutschland, das ist kein Spaß, mir begegnen jede Nacht "Flaschensammler" auf ihrer Tour, die sind genauso lang bei jedem Wetter unterwegs wie ich mit den Zeitungen und die meisten wirklich jede Nacht. Einen aus dem Waisenhaus hab ich vor ein paar Jahren auf der Straße getroffen. Ich weiß nicht, ob er mich auch erkannt hat, es wurde nichts gesagt, war auch nicht nötig.

Kommentar geändert am 14.12.2024 um 12:57 Uhr

 klausKuckuck (14.12.24, 14:38)
Großartiges Gedicht, beste Llu – kommt morgen auf lyrikLeine.de  ;)
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