Meine Maschine landete 15 Minuten zu spät, wackelte und rüttelte. Ich dachte an seine Worte: "Keine Angst, ist sicher!" Er ist immer bei mir, trotz Kontaktlosigkeit, er hielt meine Hand. Er hält sie immer.
Ich dachte im Flugzeug darüber nach, ich musste das beenden, es zehrte an mir. Immer diese Sehnsucht, nicht wissen, ob er gesund oder krank ist, Funkstille an vielen Tagen, nie da, nie für ihn dasein können, nie für mich da, pure Liebe ohne Greifbarkeit.
Ich seufzte und seufze noch immer.
So bin ich so stolz auf ihn, er arbeitet nicht einfach, sondern schuftet, schafft und fährt Erfolge ein. Und er schrieb, ich sei auch sein Fels, ja, weil ich Gefühl schenkte, das ihn wärmte und dann ging ich, weil er manchmal gedankenlos ist, das war dann schon zu viel Gedankenlosigkeit. Ich habe ihm weh getan, das weiß ich; ich habe uns beiden weh getan. Aber, es ging nicht anders, wer die Fähigkeit hat, über sich nachzudenken, muss zu dem Schluss kommen, dass auch Liebe einem nicht gut tun kann.
Interessant ist, wie Liebe bei manchen in Hass umschlägt und sie zu Monstern werden, ich denke mir meinen Teil. Mich kränkt das nicht, weil es entlarvend ist, fast schon lustig. Ich lache, nämlich aus. Danke für die Erheiterung.
Aber, ich könnte nie öffentlich über mein Hasi so reden, schreiben, mich lächerlich, ja, lächerlichst gebärden und auslassen. Der ist so süß, nie habe ich so einen Schatz in meinem Leben gehabt.
Nie ein böses Wort, nie. Ich war forsch zu ihm, manchmal zu forsch, das tut mir elend in der Seele weh. Dies, weil ich so vermisste und dann unrund wurde.
Noch heute sehe ich den jungen Mann vor mir, ihn am Skateboard, alles und jeden ignorierend. Und aus dem wurde so ein hübscher Mann, der mich verzaubert und erregt, wenn ich nur an ihn denke. Ja, aber ich bin nicht die Einzige.
Mein Schatz, mein größter Reichtum, ich habe auf ihn verzichtet, blieb arm zurück, geschunden und sehr müde sowie kraftlos. Ja, das dachte ich, während ich über die Alpen flog, die ich im Dunkeln nicht sah, die, die uns trennen und insgeheim hoffte, mich würde es als Einzige (bloß kein Kollektiv!) aus dem Flugzeug ziehen und mich auf dem hohen Massiv zerschellen lassen, ja, ich dachte ans Sterben, kurz. Mein Lebenswille beläuft sich gerade auf Null.
Aber, dann spürte ich seine Hand, ich bildete sie mir fest ein und alles war gut.
Wenn ich nur weinen könnte, dachte ich, aber jetzt ist es soweit, nach zwei Wochen sind Tränen da, endlich. Die reinigen, sagt man.
DU fehlst. Ach ja, und die Schlaflosigkeit ist auch ein Thema. Lassen wir das.