Mandy am Mittag

Prosagedicht

von  Redux

Mandy aus Senftenberg
die fette hässliche Schlampe
mit ihren dreißig Katzen
in der kleinen Kellerwohnung
die sich am frühen Nachmittag
in der Fernsehshow
von der grölenden und geifernden Menge
aufessen lässt
sie lebte schon vor sechshundert Jahren
an einem Pranger auf dem Marktplatz
mit fremder Rotze im Gesicht
und auch schon vor zweitausend Jahren
im Kolosseum von Rom
verspeiste sie ein nordafrikanischer Löwe
und die Menge war auch schon da
ohne Zähne ungewaschen blutrünstig
damals noch ohne Piercing oder Handy
und tattoofrei die Haut
aber hungernd und dürstend
nach Brot und Spielen
und einer Mandy nach der anderen.

 

 



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Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (03.05.25, 13:05)
Wahre Liebe gibt es nur unter uns Männern, Herbert.

 Redux meinte dazu am 03.05.25 um 13:08:
Na klar, Aaron. Schön, dass du es schreibst.

 Aron Manfeld antwortete darauf am 03.05.25 um 13:12:
Das bleibt aber bitte unter uns.
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