Gevatter

Text zum Thema Philosophie

von  RainerMScholz

Das Wort eines Dichters hat noch nie einen Menschen nicht umgebracht. Nicht ein Satz eines Intellektuellen bringt keinen um.

Bis sie stillsteht ist alles nur ein Zeitvertreib. Wir sollten singen und tanzen, Freude ausstrahlen und feiern.

Der Tod kommt immer zu früh; allerdings, was ihn anbelangt, stets pünktlich. Wie sollte die Geschichte sonst enden, ohne trivial zu sein; so wie die banale, herkömmliche Frage eines wie auch immer gearteten Danach. Hinterher ist für`n Arsch. Und der Teufel kriegt uns genau da.

Außer ich steh` am Kiosk und quatsche mit den Kumpels, trinke ein paar Äppler, schaue so durch die Gegend und lasse den lieben Gott einen guten Mann sein; um alle Klischees zu bedienen, die sich ein missgestimmter Leser einzubilden in der Lage sieht.

Dann geh´ ich spät nachts über die rote Ampel – das einzige Taxi, das da unterwegs ist, voll mit sektlaunigen Transvestiten in hochhackigen Lackschuhen, die gerade von einer Rihanna-Releaseparty aus dem Negativ an der Frankfurter Konstablerwache kommen, bügelt mich um, und das war`s. Aber ich hatte Spaß, hab´ mit Freunden geredet und mit Wildfremden, den Mädels hinterhergeschaut und die Straße hat die Philosophie übernommen. Nietzsche hätte nichts geändert, wenn er dazu gekommen wäre.

Niemand liebt dich wirklich, wenn du tot bist.

Was stimmt nicht mit 'Dichtern', die Kotzen auf Fotzen reimen.



© Rainer M. Scholz



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (05.07.25, 06:58)
An sich ein schönes Ableben, der allerdings bei den derzeitigen Temperanturen etwas weniger Entzücken auslöst als im Winter.
Allerdings würden die Transvestiten dann bestimmt ausrutschen, selber vor das bestellte Taxi flutschen, dein Tod hätte sich geirrt, und du wärst "fein" raus, nä?

 lugarex (05.07.25, 08:18)
Was stimmt nicht mit 'Dichtern', die Kotzen auf Fotzen reimen
das möchte ich mir ausleihen, wenn ich darf...

 mannemvorne (05.07.25, 09:10)
⚰︎

Manche verursachen Freude, wo auch immer sie hingehen,
               andere wann auch immer sie gehen.

Oscar der Wilde.  


⚰︎
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