Willibald
verifizierter Autor, angemeldet seit 29.08.18. Willibald ist jetzt offline; zuletzt online am 22.10.2022, 18:24. Letzte Veröffentlichung am 04.08.22. Kontaktmöglichkeiten: Direktnachricht Gästebuch - Mehr über Willibald erfährst Du in seinem Steckbrief.Diese Seite: keinverlag.de/willibald.kv
Willibald ist von Beruf interessiert an Sprache und Bewusstsein. Er kommt aus Deutschland. Willibalds Muttersprache ist Deutsch.
Über sich selbst schreibt er:
Möchtest Du wissen, was Willibald gerne liest? Dann schau doch mal in seine Favoriten oder in die Liste seiner Lieblingsbücher! Oder wirf mal einen Blick in die Liste der von Willibald abgegebenen Kommentare oder seine Beiträge zu bzw. Antworten auf Kommentare anderer! Übrigens: Zuletzt (also am 16.07.22) hat Willibald Die Zukunft der Geschlechter von Augustus gelesen und kommentiert...
Über sich selbst schreibt er:
(1) Leserei
Als Willibald W. aufwuchs, sah man ihn selten ohne seine Nase in einem Buch und er las heimlich weiter, lange nachdem das Licht ausging. Dazu kamen später dann noch die Filme. Er erlebte den "Roten Korsaren" im Kino "Linde", war hingerissen, erzählte anfangs mühsam, dann doch flüssiger seinem Vater, was er da im Kino gesehen hatte und war stolz, dass er das konnte. Irgendwann später sah Willibald im Occam-Studio Ingmar Bergmans Film "Wilde Erdbeeren", die Bilder und Träume und Handlungen eines Tages im Leben von Professor Isak Borg. Kälte und Kälte und Wärme und Versöhnung. Fast so etwas wie Heilung.
Du verlierst dich in Geschichten und findest dich mit Glück.
(2) Mein Viereck
Das große, blaue W .....?
Ist ein eher unbekannter Fluss,
aber immerhin stolze 524 Kilometer lang.
Und rechts vom Bild fließt er in V-Form.[/b]
In Oberfranken entspringt er gleich zweimal als Weißer und als Roter Main, durchbricht den fränkischen Jura, umschlingt die Buntsandsteingebirge von Spessart und Odenwald: Der Main, der mittels Rhein-Main-Donau-Kanal das Schwarze Meer mit der Nordsee verbindet, präsentiert sich auf der Karte wie eine Fieberkurve: horizontale Grundlinie, energisches Auf und Ab. Hier ein Viereck, da ein Dreieck, Schlangenlinien, Schlaufen, Schwünge, als tanze der Main durch Deutschlands Mitte.
Am unteren Rande des Mainvierecks links - in einer Fachwerkstadt namens Miltenberg - lebten die Eltern, zusammen mit ihren drei Kindern Willibald , Otto und Franz. Drei Brüder des Vaters waren im Zweiten Weltkrieg gefallen. Vater wurde als letzter männliche Nachkomme eines Bauern vom Wehrdienst freigestellt. Sein erster Sohn bekam den Namen des ältesten der drei Brüder. Man hatte den ersten Stock einer großen Sandsteinvilla gemietet. Das war die Villa Gaggell. Die Eltern sind Studierte, die Mutter Sophie Malerin, der Vater Franz Alt- und Neuphilologe. Sie durften 1947 aus Prag mit ihren Möbeln wegziehen. Nach Unterfranken. In die Kleinstadt. Fachwerkhäuser noch und noch. Die Balken angeblich mit dunkelrotem Ochsenblut gestrichen. Wir aber lebten in einem richtigen Haus , kein Fachwerk, aber auch rot.
Sandstein.
"Dieses Rot hier überall macht mich noch verrückt", sagte meine Mutter.
Das Haus war stattlich: Sandsteinquaderfassade, zweite Hälfte 19. Jahrhundert, zugehöriger verwilderter Park. Unfassbar schön.
Im Wohnzimmer standen ringsum Shannon-Schränke: Hinter ihren Glasklappen wunderbare Bücher, Rücken neben Rücken.
(3) Kino und Park
Außer den Büchern mochten Vater und Mutter das Kino, das "Schlosstheater" und die "Linde", Begeistert erzählten sie von Filmen. Der katholische Filmdienst (Was ist "sehenswert"?) wurde von Ihnen aufmerksam gelesen. Den "Pastor Angelicus" (ein Film mit Papst Pius fanden sie peinlich, obwohl er - aus katholischer Perspektive natürlich - als "sehr sehenswert" galt. Manchmal besuchten sie auch Exemplare von "bedenklichen" oder "abzulehnenden" Filmen. Der Vater nannte dann den Namen "Friedrich Muckermann", die maßgebliche Kraft des katholischen Filmdienstes. Vater konnte Muckermanns Worte zitieren, zum wünschenswerten Standort des katholischen Christen:
„Im Raume des einen (sc. des katholischen Christen) erhebt sich, alles überragend, die Kirche,
im Raum des anderen der Kinopalast.
Unsere Helden sind die Heiligen,
dort triumphiert der Hochstapler.
Wir verherrlichen die Jungfräulichkeit und die christliche Familie,
dort aber herrscht die Halbwelt und die moralische Ungebundenheit.“
Rings um die Villa kreiste verwildert der Park. Die Mauern efeuüberwuchert.
(4) Jugendgruppe
Der Schüler Willibald schloss sich einer katholischen Jugendgruppe an, der bewundernswerte, kluge Priester und Studienrat Albert Schlereth organisierte unaufdringlich effektiv die Jugendarbeit: Man wanderte und zeltete rings um die Stadt und auch weiter weg in den wilden Wäldern des Mainvierecks, in Odenwald und Spessart. In Frankreich und Italien arbeiteten wir eine Woche in der Kriegsgräberfürsorge, zwei Wochen genossen wir dann das Land.
Schlereth vermittelte der Familie eine gebrauchte Leica und Willibald fertigte ein frühes Selfie in schimmerndem Halbdunkel an (s. Foto im Avatar), die alterstypischen Selbstzweifel über sein Aussehen verstummten nicht. Mit unseren Kameras nahmen wir freudig auf, was wir in der Gruppe erlebten. Auf der Wildenburg im Odenwald etwa - dort findet sich Parzival und Wolfram von Eschenbach und Prinz Eisenherz und Ivanhoe. In und an der Burg stiegen wir herum, dunkle Ahnungen im Kopfe, dass wir hier glücklich sein konnten, egal, wie sehr Vater und Mutter klammerten und das missbilligten. Willibald hing dort an einem Baum und die Kraft der Ekstase war in ihm und die Bilder von August Spies aus König Ludwigs Neuschwanstein.
Siehe! Das Narrenkleid des Parzivaljungen mochte Spott hervorrufen, aber den roten Ritter holte der Junge trotzdem vom hohen Ross und August Spies hat es gemalt.
(5) Kraftfelder
Wir Gymnasiasten trafen uns bei Wolfgang Krall zuhause, wo wir ein bis zweimal im Jahre sanftmütig dem Alkohol zusprachen und dabei leicht blasphemische Tableaus stellten, die eine lange Belichtungszeit erforderten.
Der einundzwanzigjährige Willibald scheute Exaltiertes, fand Bodenhaftung im Linguistikstudium und lernte so im Gespräch mit Freunden das Vergnügen kennen, sich achtsam in Texturen umzusehen und sie zu genießen - ohne dabei auf Analyse zu verzichten. Es mutet Willibald heute manchmal fast allzu eigen oder gar esoterisch an, wenn er - in Büchern, in Filmen, in Serien, in Bildern - heute wie damals kleine Energien zu spüren glaubt, "ästhetische Kraftfelder" sagt Simone Hoch.
Ab und zu – so meint er – verfügen sich die Eltern aus dem Jenseits in sein Arbeitszimmer. Flügelfächelnd lächeln sie skeptisch, wenn er sich gerade über eigene oder fremde Texte beugt. Auf dem Schreibtisch zwei Lampen, eine mit schwerem Messingfuß. Und ganz in der Nähe eine Eule, die vor drei Jahren mit mir Kontakt aufnahm, sie saß (siehe rechts unten) in einem Schaufenster in Amorbach und wollte raus.
.
Willibald hat bei uns bereits 109 Texte veröffentlicht. In seinen Texten aus 29 verschiedenen Genres (u.a. Glossen (11), Essays (9), Erzählungen (8), Anekdoten (5) und Kurzprosatexte (5)) beschäftigt er sich mit den Themen Glück (1), Gott (1), Inspiration (1), Kinder/ Kindheit (1) und Spaß (1) (um nur die häufigsten zu nennen) sowie vielen weiteren Themen.Als Willibald W. aufwuchs, sah man ihn selten ohne seine Nase in einem Buch und er las heimlich weiter, lange nachdem das Licht ausging. Dazu kamen später dann noch die Filme. Er erlebte den "Roten Korsaren" im Kino "Linde", war hingerissen, erzählte anfangs mühsam, dann doch flüssiger seinem Vater, was er da im Kino gesehen hatte und war stolz, dass er das konnte. Irgendwann später sah Willibald im Occam-Studio Ingmar Bergmans Film "Wilde Erdbeeren", die Bilder und Träume und Handlungen eines Tages im Leben von Professor Isak Borg. Kälte und Kälte und Wärme und Versöhnung. Fast so etwas wie Heilung.
Du verlierst dich in Geschichten und findest dich mit Glück.
(2) Mein Viereck
Das große, blaue W .....?
Ist ein eher unbekannter Fluss,
aber immerhin stolze 524 Kilometer lang.
Und rechts vom Bild fließt er in V-Form.[/b]
In Oberfranken entspringt er gleich zweimal als Weißer und als Roter Main, durchbricht den fränkischen Jura, umschlingt die Buntsandsteingebirge von Spessart und Odenwald: Der Main, der mittels Rhein-Main-Donau-Kanal das Schwarze Meer mit der Nordsee verbindet, präsentiert sich auf der Karte wie eine Fieberkurve: horizontale Grundlinie, energisches Auf und Ab. Hier ein Viereck, da ein Dreieck, Schlangenlinien, Schlaufen, Schwünge, als tanze der Main durch Deutschlands Mitte.
Am unteren Rande des Mainvierecks links - in einer Fachwerkstadt namens Miltenberg - lebten die Eltern, zusammen mit ihren drei Kindern Willibald , Otto und Franz. Drei Brüder des Vaters waren im Zweiten Weltkrieg gefallen. Vater wurde als letzter männliche Nachkomme eines Bauern vom Wehrdienst freigestellt. Sein erster Sohn bekam den Namen des ältesten der drei Brüder. Man hatte den ersten Stock einer großen Sandsteinvilla gemietet. Das war die Villa Gaggell. Die Eltern sind Studierte, die Mutter Sophie Malerin, der Vater Franz Alt- und Neuphilologe. Sie durften 1947 aus Prag mit ihren Möbeln wegziehen. Nach Unterfranken. In die Kleinstadt. Fachwerkhäuser noch und noch. Die Balken angeblich mit dunkelrotem Ochsenblut gestrichen. Wir aber lebten in einem richtigen Haus , kein Fachwerk, aber auch rot.
Sandstein.
"Dieses Rot hier überall macht mich noch verrückt", sagte meine Mutter.
Das Haus war stattlich: Sandsteinquaderfassade, zweite Hälfte 19. Jahrhundert, zugehöriger verwilderter Park. Unfassbar schön.
Im Wohnzimmer standen ringsum Shannon-Schränke: Hinter ihren Glasklappen wunderbare Bücher, Rücken neben Rücken.
(3) Kino und Park
Außer den Büchern mochten Vater und Mutter das Kino, das "Schlosstheater" und die "Linde", Begeistert erzählten sie von Filmen. Der katholische Filmdienst (Was ist "sehenswert"?) wurde von Ihnen aufmerksam gelesen. Den "Pastor Angelicus" (ein Film mit Papst Pius fanden sie peinlich, obwohl er - aus katholischer Perspektive natürlich - als "sehr sehenswert" galt. Manchmal besuchten sie auch Exemplare von "bedenklichen" oder "abzulehnenden" Filmen. Der Vater nannte dann den Namen "Friedrich Muckermann", die maßgebliche Kraft des katholischen Filmdienstes. Vater konnte Muckermanns Worte zitieren, zum wünschenswerten Standort des katholischen Christen:
„Im Raume des einen (sc. des katholischen Christen) erhebt sich, alles überragend, die Kirche,
im Raum des anderen der Kinopalast.
Unsere Helden sind die Heiligen,
dort triumphiert der Hochstapler.
Wir verherrlichen die Jungfräulichkeit und die christliche Familie,
dort aber herrscht die Halbwelt und die moralische Ungebundenheit.“
Rings um die Villa kreiste verwildert der Park. Die Mauern efeuüberwuchert.
(4) Jugendgruppe
Der Schüler Willibald schloss sich einer katholischen Jugendgruppe an, der bewundernswerte, kluge Priester und Studienrat Albert Schlereth organisierte unaufdringlich effektiv die Jugendarbeit: Man wanderte und zeltete rings um die Stadt und auch weiter weg in den wilden Wäldern des Mainvierecks, in Odenwald und Spessart. In Frankreich und Italien arbeiteten wir eine Woche in der Kriegsgräberfürsorge, zwei Wochen genossen wir dann das Land.
Schlereth vermittelte der Familie eine gebrauchte Leica und Willibald fertigte ein frühes Selfie in schimmerndem Halbdunkel an (s. Foto im Avatar), die alterstypischen Selbstzweifel über sein Aussehen verstummten nicht. Mit unseren Kameras nahmen wir freudig auf, was wir in der Gruppe erlebten. Auf der Wildenburg im Odenwald etwa - dort findet sich Parzival und Wolfram von Eschenbach und Prinz Eisenherz und Ivanhoe. In und an der Burg stiegen wir herum, dunkle Ahnungen im Kopfe, dass wir hier glücklich sein konnten, egal, wie sehr Vater und Mutter klammerten und das missbilligten. Willibald hing dort an einem Baum und die Kraft der Ekstase war in ihm und die Bilder von August Spies aus König Ludwigs Neuschwanstein.
Siehe! Das Narrenkleid des Parzivaljungen mochte Spott hervorrufen, aber den roten Ritter holte der Junge trotzdem vom hohen Ross und August Spies hat es gemalt.
(5) Kraftfelder
Wir Gymnasiasten trafen uns bei Wolfgang Krall zuhause, wo wir ein bis zweimal im Jahre sanftmütig dem Alkohol zusprachen und dabei leicht blasphemische Tableaus stellten, die eine lange Belichtungszeit erforderten.
Der einundzwanzigjährige Willibald scheute Exaltiertes, fand Bodenhaftung im Linguistikstudium und lernte so im Gespräch mit Freunden das Vergnügen kennen, sich achtsam in Texturen umzusehen und sie zu genießen - ohne dabei auf Analyse zu verzichten. Es mutet Willibald heute manchmal fast allzu eigen oder gar esoterisch an, wenn er - in Büchern, in Filmen, in Serien, in Bildern - heute wie damals kleine Energien zu spüren glaubt, "ästhetische Kraftfelder" sagt Simone Hoch.
Ab und zu – so meint er – verfügen sich die Eltern aus dem Jenseits in sein Arbeitszimmer. Flügelfächelnd lächeln sie skeptisch, wenn er sich gerade über eigene oder fremde Texte beugt. Auf dem Schreibtisch zwei Lampen, eine mit schwerem Messingfuß. Und ganz in der Nähe eine Eule, die vor drei Jahren mit mir Kontakt aufnahm, sie saß (siehe rechts unten) in einem Schaufenster in Amorbach und wollte raus.
.
Möchtest Du wissen, was Willibald gerne liest? Dann schau doch mal in seine Favoriten oder in die Liste seiner Lieblingsbücher! Oder wirf mal einen Blick in die Liste der von Willibald abgegebenen Kommentare oder seine Beiträge zu bzw. Antworten auf Kommentare anderer! Übrigens: Zuletzt (also am 16.07.22) hat Willibald Die Zukunft der Geschlechter von Augustus gelesen und kommentiert...
Meinungen anderer Autoren zu Willibald und seinen Texten
FeribaldZuGotthüthausen schrieb am 03.09.18: "Angenehm."
Dieter_Rotmund schrieb am 31.08.18: "Kriegt man überhaupt noch Filme für die Leica?"
OliverManfred schrieb am 30.08.18: "Urgestein aus der virtuellen Forenwelt, das Schreibfreude, konstruktive Kritik und punktgenaue Beobachtung in sich gekonnt vereint."
Alle 3 Meinungen zu Willibald findest Du vollständig und mit den Antworten dazu auf dieser Seite.
Willibald hat auch schon Meinungen zu anderen Autoren abgegeben; diese kannst Du hier nachlesen.
Die neuesten 10 Texte von Willibald
( zeige alle 109)
alle Textauszüge ein-/ausblenden
-
04.08.2022, 17:27: Tröstliches Distichon mit fränkischer Schluss-Kadenzz
, Text
| 20 73 1 |
-
08.02.2022, 18:30: Geburtstagspräsent. Das Ding mit den Rosen. Philosophisches Statement.
, Text
| 36 66 2 +2 |
-
02.02.2022, 09:56: Vielleicht zeige ich Ruth, was ich geschrieben habe.
, Text, geändert am 01.03.
| 325 105 2 +2 |
-
30.01.2022, 19:12: Meine Patentante Ruth Stein (90)
, Lyrischer Prosatext, geändert am 02.02.
| 121 39 1 |
-
28.01.2022, 18:56: Ich war achtzehn.
, Gedicht, geändert am 29.01.
| 73 123 8 +1 1 |
-
17.01.2022, 16:26: Poetische Erfahrung
, Gedichtgedicht, geändert am 26.01.
| 116 115 6 +4 2 |
-
11.01.2022, 18:36: "Auf eine Balkendecke". Zur magischen Vernetzung von Räumen bei Quoth. Eine Analyse.
, Text, geändert am 20.01.
| 1395 85 3 1 |
-
07.01.2022, 16:51: „Echt jetzt, was ist passiert?“ Christliches Tun und Denken. Parodie.
, Text, geändert am 09.01.
| 777 54 4 |
-
02.12.2021, 15:15: "Unser Schluri Johannes schlurft irgendwie somnambul durch die Gegend."
, Erzählung, geändert am 30.12.
| 722 122 3 3 |
-
14.11.2021, 19:26: Farbfilm, Rosen, Gottes Werke. Angela Merkels Zapfenstreich.
, Referat zum Thema Gott, geändert am 01.12.
| 1586 103 5 +2 |