Alle 290 Kolumnenkommentare von Bergmann

18.05.13 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Zeitgewinn. Proust (Stücke 6)" von  Bergmann: "Sarah Kane ertrug das/ihr Leben nicht und beging Suizid. Sie schrieb nur 5 Stücke, das erste (Zerbombt) und das letzte (4:48 Psychosis) sind die wohl stärksten. Im letzten Stück zerfällt das Ich in mehrere Ichs, die als ein Wir der Klage aufgefasst werden können, der monologische Dialog ist Wortmusik und lyrisches Nocturne, Analyse und Vorspiel zum Selbstmord ... grandios übersetzt von Durs Grünbein, dem ähnliche Selbst- und Seinsauslotung in seinen ersten Gedichtbänden gelang. Seit dem Büchnerpreis wurde er zum Buchhalter der Bildungslyrik unserer Zeit."

24.03.13 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Zufall und Nichts als Helden: „Warten auf Godot“ (Stücke 1)" von  Bergmann: "Meine Ausführungen zum Stück meinen keine spezielle Inszenierung. Ich entwarf mir in einigen Sätzen selbst ein (angedeutetes) Bühnenbild, ein Bild vom Ort also, an dem die Personen nichtssagend reden oder alles sagen, indem sie reden. (Ich sah "Warten auf Godot" in Bonn vor Jahren, in Köln vor Jahren, und 2009 im Theater des Berliner Ensembles.)"

23.03.13 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " die sieben briefe. Francisca Ricinski. Lyrik (40)" von  Bergmann: "Die Kolumnen werden im Lauf der Zeit 200 bis 2000 Mal angeklickt. Diskussion muss ja nicht immer sein. Ich bin kein Bloggist. Die Kleinschreibung - vor allem in der Lyrik - tja, ich brauche die auch nicht, aber sie ist nun mal da, und nicht zu knapp. Den eigenen Lebensfaden spinnen - gut, aber irgendwann wollen die Hände nicht mehr, und der stärkste Faden reißt, auch dann, wenn er unser Werk ist, das uns überlebt."

28.02.13 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Goethe Schiller Jandl Bergmann ;-)" von  Bergmann: "Lieber Stefan, ich habe schon 11 weitere Kolumne hier eingeparkt. Und 15 noch dazu im Computer! Manchmal darf eine Kolumne auch klein sein, denke ich. Jedenfalls arbeitete ich noch nie unter Druck als Kolumnist. :-) LG, Uli"

15.02.13 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Die Faschismus-Keule" von  Bergmann: "Mein Ärger bezieht sich vor allem darauf, dass mir und allen anderen Zuschauern immer mit der didaktischen Keule gewinkt wird. Anregen zum Selberdenken ist in Ordnung, nicht aber der immergleiche Zeigefinger des moralisch offenbar höher sich einschätzenden Regisseurs, der oft auch bedeutende inhaltliche Aspekte des Stücks bis zur Unkenntlichkeit überlagert oder demontiert und sogar missbraucht. Dann sollte besser ein neues Stück geschrieben werden. Junge Theaterbesucher werden durch solche Regiearbeiten oft überfordert und sind so auch leicht manipulierbar oder wenigstens verwirrt, was nicht automatisch gut ist für einen zunächst einmal elementaren Erkenntnisprozess. Interessant wäre durchaus, auch den Faschismus oder Totalitarismus unserer heutigen europäischen Partnerländer zu untersuchen, um noch besser als beim deutschen Beispiel zu erkennen, wie Verführung und Selbstverführung funktioniert in Zeiten wirtschaftlicher Not, nationaler Verletzungen und der geistiger Verwirrung (aus verschiedenen Gründen). Mich stört der plakative Holzhammer-Vergleich, der ein übler Feind des Differenzierens ist. Jeder Kritiker einer solchen Belehrungsinszenierung muss arbeiten und arbeiten, um die Schiefe und Verzerrung und Verballhornung aufzuräumen, die durch diese missglückten 'Deutungen' und Umdeutungen entstehen - das erinnert an die Reinigung der Augiasställe durch Herakles. Wohlgemerkt: Es gibt auch ausgesprochen gelungene Inszenierungen, die mit Mitteln des Vergleichs zum Zwecke der Aktualisierung arbeiten. Etwa Hebbels "Die Nibelungen" in der Inszenierung Karin Beiers (Schauspiel Köln). Ich sah auch eine grandiose Schüleraufführung von Wedekinds "Frühlingserwachen". Oder Shakespeares "Macbeth" in Düsseldorf - vor Jahren -, wo sämtliche Personen des Dramas von Männern gespielt wurden, die nach kurzer Zeit nackt waren und verluderten - der körperlichen Verwahrlosung entsprach die geistig-seelische, die politischen Machtverhältnisse waren in maskuliner Verrohung gut aufgehoben (sie zerstörten sich am Ende, so dass die Aufhebung auch im Hegelschen Sinn verstehbar wurde). Noch ein Gegenbeispiel: In der ansonsten großartigen Inszenierung von Schillers "Kabale und Liebe" (Andras Fricsay-Kali-Son, Klassikerzertrümmerer zur Wiederbelebung guter Dramen) trat dann der Hofmarschall von Kalb (eine Franzosen-Karikatur) als Hermann Göring auf ... Das ist nur ein mieser Gag und leistet leider nur Ablenkung vom Wesentlichen und bringt keine historische Vertiefung. Es ist gefährlich, das Hitler-Regime und die faschistischen Systeme oder Stalin und die totalitaristischen Systeme zu dämonisieren. Das Böse entsteht nicht erst und schon gar nicht nur im Extrem der vorweggenommenen Hölle. Genauso wenig darf geglaubt werden, dass aus der bürgerlichen Demokratie unserer Zeit, deren kapitalistische Ausrichtung in den USA oligarchische Züge trägt und in Deutschland zum Beispiel (noch) gebremst wird durch Reste sozialer Marktwirtschaft, automatisch Gutes erwachsen müsste. Der Dämonisierung des Bösen wird allzu leicht die Verklärung gegenübergestellt. So einfach ist die Welt nicht. Daher sollte sich das Theater hüten, Interpretationen als geschlossene Systeme wie Handreichungen zur Belehrung auszugeben - die Interpretation muss ein offenes System bleiben wie das Stück selbst. Und so wird der Zuschauer zum selbständigen Denken angeregt. Ich stelle diese Nachbemerkung oben zum Kolumnentext. Vielen Dank für die Anregungen, T. B."

15.02.13 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Die Faschismus-Keule" von  Bergmann: "Was = ? Siehe übrigens auch: http://www.editiondaslabor.de/blog/?p=11639"

27.01.13 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Ein kleines Wort zur Lage auf kv" von  Bergmann: "Liebe Brigitte, ich sehe es so. LuJa spielte sich auf, in Wirklichkeit war das, was er literarisch schrieb, allzu epigonal und in der kommentierenden 'Verpackung' manchmal auch eine gewisse Scharlatanerie im Kleinen. Hysterische Weiber sehe ich als Ausdruck (wie Klageweiber) für konkret diejenigen, die nimmermüde wurden in ihrem Gezetere. Eine allgemeine Theorie der Frau (à la Schiller: "Da werden Weiber zu Hyänen ...") lag mir fern. Was die Wissenschaft angeht, so gibt es Moden, Moden, Moden, fragwürdige Paradigmenwechsel - und oft geht das, was gerade gelten soll, an der Erfahrung der Menschen - wie wir sie in der großen Literatur finden - glatt vorbei. Ein gewisser leicht polemischer Ton sollte erlaubt sein. Dich persönlich wollte ich nicht treffen. Mir tut leid, wenn (dass) du dich getroffen fühltest. Herzlichst: Uli"

12.01.13 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Consolatio theatri mundi" von  Bergmann: "Mein lieber Theseus, du hast wieder einen Stein in mein Brett gestoßen. Hast bestimmt recht mit der Zweigleisigkeit, mit der wir letztlich alle durchs Leben ohne Koordinaten fahren. Wer mit einem Gleis auskommt und Koordinaten hat, muss sehr reich sein, verdammt viel Glück haben und ein echter Gott sein. Wir sind ja nur Scheingötter, Halbmenschen, Viertelwesen, Achteltiere ... Cordialemente, Uli"

11.01.13 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Consolatio theatri mundi" von  Bergmann: "Nein. Wieso?"

04.01.13 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Parerga und Paralipomena zur angewandten Ästhetik der Bockwurst" von  Bergmann: "Nur zu! Latte ist Latte. Latte macchiato auch. LG, Uli"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Kolumnenkommentare von Bergmann. Threads, in denen sich Bergmann an der Diskussion zu Kolumnenkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Bergmann hat übrigens nicht nur Kommentare zu Kolumnen geschrieben, sondern auch  einen Buchkommentar,  2 Kommentare zu Rezensionen,  4 Kommentare zu Textserien,  19 Kommentare zu Autoren,  86 Gästebucheinträge,  9 Kommentare zu Teamkolumnen und  1.879 Kommentare zu Texten verfasst.

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