Alle 119 Textkommentare von MagunSimurgh

27.06.09 - Kommentar zum Text  Lose Zeit am Strand von  sundown: "So, eine Reispfanne, viele Koffer und einige Nervenzusammenbrüche später. (Ja, die Zeit drängt.) Ich finde, die Geschichte hat in ihrer Personifikation einen kindergeschichtenhaften Touch, und das lässt mich ein bisschen davor zurückschrecken. Ich würde es insofern auch nicht als Kurzgeschichte, sondern eher als Parabel einordnen. Kurzgeschichten haben immer stinknormale Menschen als handelnde Personen. Na ja, wie gesagt, es ist gut geschrieben, wie deine Sachen in der Regel, aber so was schreckt mich ehrlich ab, also diese Grundperspektive mit der fast verniedlichenden Personifikation. (Das liegt aber vielleicht daran, dass ich diese Abneigung auch gegenüber meinen sehr moralapostüllenden Erstwerken im ersten Schreibjahr hege, die ich inzwischen aus meinem Veröffentlichungsrepertoire ganz gestrichen habe.) Liebe Grüße."

27.06.09 - Kommentar zum Text  Lesung von  sundown: "Hm... das ist in meinen Augen ein ziemlich bunter Stilmix. Die letzten Zeilen haben etwas Humorvolles, in dem Punkt fast Satirisches, das sich zwar als Selbstironie durch den ganzen Text zu ziehen scheint, aber das ist noch mehr. Atmende Zeit - das hat etwas fast Mystisches, etwas von unmenschlicher Macht, jedenfalls hat es etwas Mythisches, Uraltes, Geheimnisvolles. Dann kommt die euphemistische Parenthese der Falten – die wiederum hat existenzialistische Züge im positiveren Sinne. Dann der Spiegel - symbolistisch. Eine Sprache, die nur ich verstehe, das wiederum ist individualistisch, weil sich hier die Einzigartigkeit des Individuums so hervorhebt. Dann die aufbauschenden Worte mit ihrem expressiven Hauch (der für mich in der Ironie gipfelt.) Das alles ist nett. Und in seinem Grundmuster wundervoll, da es die vielen Facetten des Menschseins aus der Sicht des lyrischen Subjekts gut aufzeigt. Aber etwas stört mich an diesem Text: Für mich sind die Bilder stückweise etwas altbacken. Gerade der "Spiegel" und die Redewendung "wie in einem Buch lesen" – das schmälert für mich den sonst sehr originellen Eindruck vom Text. So viel zu meinen Impressionen, hehe. Liebe Grüße."

26.06.09 - Kommentar zum Text  Das tumbe Ding in mir von  sundown: "Hm - hinterlässt mich gespalten. Bis "dort unten treffen" finde ich es klasse, weil gerade das Treffen da unten interessant klingt. Ich denke übrigens, das ist das Geheimnis dieser Fallträume, die man manchmal hat, man muss sich fallen lassen. :) Die letzten beiden Verse sind mir zu viel, soll heißen, zu plakativ, zu klischeehaft, zu idealisiert. Aus den letzten beiden Versen könnte man immer noch was Eigenes machen so "Federherzig" :) Erinnert mich dann an Clueso: "Und ich fühl mich federleicht, weil es sich fast immer lohnt... und es scheint, dass nichts so bleibt, wie es ist, fast schon wie gewohnt." Aber ist nur mein Empfinden, weiß ja, dass du deine Texte nicht mehr änderst. :) Liebe Grüße, Magun"

26.06.09 - Kommentar zum Text  Lichterherz von  Melodia: "And it's song-time. Der Text erinnert mich an Violet Hill von Coldplay, in dem es in einem unsagbar wortgewaltigen Vers heißt: "And the fog became god". Beide Texte scheinen sich auf zwei Seiten gegenüberzustehen, der eine voller Hoffnung, deiner, in der Zuversicht, den Nebel zu verwinden, der von Coldplay schon die Hoffnung aufgeben: "So if you love me - won't you let me know?" Also etwa: Wenn du mich doch lieben solltest, wirst du es mir doch sagen, oder? Der eine Text in Zuversicht, der andere im Unwissen. Ich finde, sie kontrastieren sich schön. Liebe Grüße."

25.06.09 - Kommentar zum Text  They are star-crossed lovers von  sundown: "Hat ein bisschen was von "Romeo und Julia, wacht auf!" an sich. Und auch eine gewisse Tragik im dramatischen Sinne, eine Schicksalshaftigkeit, d.h. sie sind wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt und doch zieht es sie in diese Bindung – und genau das wird dann womöglich Ursache für ihr Scheitern. Erinnert mich auch wieder an ein Lied der Band Tele, in dem es heißt: "Ich bin bei dir, heute Nacht und wenn du willst, auch danach, aber lass mich schlafen, wenn du morgen aufwachst." Das Lied heißt "Ende der Besuchszeit" und es geht eigentlich um das Beginnen eines gemeinsamen Lebens und das Aufgeben der "Besuche" beim anderen. Aber es hat auch etwas von dem hier an sich. "lass mich schlafen" - weck mich nicht, lass mich träumen, wir sehen uns früh genug mit dem Abgrund, der zwischen uns ist. Vielschichtiger Text, wenn auch mit einer alten Geschichte. Vielleicht traut sich ja jemand. :) Liebe Grüße."

25.06.09 - Kommentar zum Text  Der Seemann von  sundown: "Quasi mit der Freiheit verheiratet? Eine wundervolle Metapher – hat etwas Romantisches, finde ich, und gleichzeitig etwas Symbolistisches. Es ist wundervoll geschrieben, eine Augenweide fürs Sprachgefühl und die Sinne. Aber... dann kommt der Kopf und dem ist in diesem Fall das Ganze ein wenig zu einfach. Die Metapher ist toll, aber sie zerfällt irgendwie an ihrer Romantik, weil es im Bild alles so einfach scheint, wie es gar nicht ist – wahrscheinlich geht gerade der Realist mit mir durch, aber ich hätte mir gewünscht, dass der Seemann raue Hände hat oder sonst wie gezeichnet ist von seinem harten Leben. Liebe Grüße."

25.06.09 - Kommentar zum Text  Was weiß die Nacht denn schon vom Schweigen von  sundown: "So, endlich darf ich mal wieder... der Text erinnert mich an einen Song. "Die Zeiten ändern sich" von Tele. Darin heißt es: "Die Zeiten ändern sich, ich weiß, morgen wird heute gestern sein... Morgen wird alles so wie heute, morgen wird nichts mehr, wie war." So ist auch dein Text für mich, irgendwie abgeklärt und das wirft ein gutes Licht auf die Nacht und deine doch scheinbar positive Bilanz. Nette Idee, dass alle Erinnerungen, alle Melodien, sich sammeln. :) Liebe Grüße."

24.06.09 - Kommentar zum Text  Es ist Winter in mir von  Liadane: "Ich muss gestehen, ich bin ein Freund von minimalistischer Lyrik. Vielstrophige Gedichte schrecken mich sehr ab. (Wohl deshalb habe ich nie so richtig einen Draht zu Schiller und Goethe gefunden, mit wenigen Ausnahmen - die Bürgschaft, Prometheus, und wenige mehr.) Diese minimalistische Innenweltmetapher finde ich insofern graziös. Die Oxymora und Antithesen wirken sehr elegant und flüssig und offenbaren sich erst im mehrfachen Lesen - ähnlich wie das Unterbewusstsein, das seine Motive für den Einzelnen auch meist nur durch intensives Selbststudium offenbart. Gut, das da. Liebe Grüße."

23.06.09 - Kommentar zum Text  In den Splittern deiner Worte von  sundown: "Erinnert mich ein bisschen an das, was ich damals mit "Kein Heimweg" ausdrücken wollte. "Worte, ohne Bedeutung, ohne Vergebung, ohne Sinn. Sie sollen nicht verletzen, aber das verhindert nicht ihr Einschneiden." Ein hartes Gedicht, das trocken ist und einen stocken lässt. Liebe Grüße."

22.06.09 - Kommentar zum Text  Vom Leben in einer rosa Kaugummiblase von  sundown: "Hi, das Gedicht hat etwas Seichtes, etwas Mädchenhaftes, Entspannendes. Und Kaugummiblasen haben einen Vorteil: Man macht sie in der Regel selber kaputt. Interessante Darstellung von Gelassenheit - so verstehe ich es. Liebe Grüße."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von MagunSimurgh. Threads, in denen sich MagunSimurgh an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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MagunSimurgh hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  6 Kommentare zu Autoren,  11 Gästebucheinträge,  3 Kommentare zu Teamkolumnen und  einen Kolumnenkommentar verfasst.

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