Alle 528 Textkommentare von Habakuk

21.12.19 - Kommentar zum Text  Prophet von  juttavon: "Schöne Prosaskizze liebe Jutta. Der Titel sagt ja schon einiges aus. Ob es sich nun um den biblischen Begriff „Prophet“ handelt, oder aber diese Bezeichnung im übertragenen Sinne zu verstehen ist, mag dahingestellt sein. Bekanntlich gilt der Prophet im eigenen Land nichts. Als eine Person, die den Menschen unliebsame Wahrheiten verkündet, ist er nicht gern gesehen. Er wird angefeindet und verfolgt. Das gilt auch heute noch, wenngleich in subtilerer Form als in alten Zeiten. All das kommt schön in deiner Skizze zum Tragen. Für die Griechen war der Rabe ein prophetischer Vogel. Er galt dem Gott Apollo sowie einem Priesterorakelorden, dessen Mitglieder sich schwarz kleideten, als heilig. Der Rabe wird in der Bibel öfter erwähnt. Den Propheten Elia des Alten Testaments versorgte er zweimal täglich mit Brot und Fleisch, während dieser sich im Wildbachtal Kerith verborgen hielt. Der Text wird von einer assonantischen Sprachmelodie getragen. Sehr wohlklingend für meine Ohren. Die „Skizze“ dient als literarische Gestaltungsmöglichkeit subjektiv-sinnlicher Eindrücke, wobei die Flüchtigkeit des Augenblicks und das u. U. widersprüchliche Miteinander verschiedenster Stimmungen im selben Moment kennzeichnend sind. Dies bringt der Text in seiner sprachlichen Gestaltung rüber. Eine Prosaskizze ist immer impressionistisch gefärbt, analog zum Begriff Impressionismus in der Malerei. Ästhetik, ob nun die Literatur oder Malerei, was auch immer, betreffend, ist zeitlos und vom sich wandelnden Zeitgeschmack losgelöst. Meiner Meinung nach. Das Geschmack subjekiv gefärbt ist, möchte ich nicht abstreiten. Was die moderne Gegenwartslyrik bzw. -prosa so alles kredenzt, ist für mich teils schwer genießbar. In diesem Sinne ist der Begriff „Klischee“ in diesem Zusammenhang ein Totschlagargument. Diesen kleinen Abstecher zum Kommentar unseres werten Fisch wollte ich mir nicht verkneifen. ;) Ästhetisch ansprechend für mich, deine Miniatur, liebe Jutta. HG H."

19.12.19 - Kommentar zum Text  Nacht von  juttavon: "Ein schönes Kurzgedicht, liebe Jutta. Sehr eufonisch durch seine Sprachmusikalität und seinen Rhythmus. Mit den passenden Zäsuren und Zeilenumbrüchen. Sensibilität für Vokale und Konsonanten ist deinen Gedichten ja stets zu eigen. Die verwendeten Bilder lassen selbstredend verschiedene Deutungsebenen zu. Ich assoziiere in deinem Gedicht mit „Stein“ die Unvergänglichkeit der höchsten Wirklichkeit, wobei ich anmerken möchte, dass in deinen Versen für mich die Korrelation zwischen innerer Wirklichkeit und äußerer zur Sprache kommt. Ich könnte auch sagen, zwischen Bewusstsein als innerer Aspekt und Realität als äußere Erscheinung. Will meinen: Die Realität als Spiegelung des Bewusstseins und unsere bewusste Entscheidung, dem Blick unserer Wahrnehmung die entsprechende Färbung beizumessen. Wache Augen sind da von Nutzen, um dem Feuer des Geistes, dem letztlich alle Funken entspringen, achtsam und mit wachem Geist zu begegnen. All das kommt in den Versen für mich zum Ausdruck, ohne jetzt auf jedes deiner Bilder explizit einzugehen. Schön das Stilmittel „Apokoinu“ im Übergang von V3 zu V4 bzw. V7 zu V8. Auffallend die Alliteration „F“ bei „Funken, Flamme, Färbung“. Wohlklingend die Assonanzen (i) in „entspringen, Steinen, Blick, bricht, spiegelt, wir“. Oder (a) in „tragen, Flamme, Färbung, ab, Tag, wachen“. Das soll genügen. Die nicht erwähnten Konsonanzen tragen ebenfalls zum Wohlklang bei. Sehr schön, nach meiner bescheidenen Meinung. HG H. Kommentar geändert am 19.12.2019 um 06:37 Uhr"

10.12.19 - Kommentar zum Text  Gestern heute von  Walther: "GUT! H."

10.12.19 - Kommentar zum Text  Reise von  juttavon: "Liebe Jutta, das Wetter ist gerade passend. Wenngleich ich keine besonderen Vorlieben diesbezüglich habe. Es darf nicht zu warm oder zu kalt sein, weder zu nass noch zu trocken, nicht zu sonnig noch zu bewölkt, weder windstill noch stürmisch. Ansonsten ist es mir egal. Wie angekündigt, habe ich mir noch einige Gedanken zu deinem Gedicht gemacht. Die „Reise“, von der im Titel die Rede ist, assoziiere ich mit der Lebensreise. „Anfang und Ende der Reise / ins Einzelne: Straße, Haus, Frucht“. Die Reise vom Ich, welches „in der Weite zerfällt“ zum Selbst, wobei ich an C. G. Jung denke, der darunter die „dem Ich übergeordnete Ganzheit versteht, also im weiteren Sinne eine spirituelle Ganzheit. Der begrenzte „Horizont“ dieses Lebens zerfällt zur umfassenderen Weite, die das Ende der irdischen Reise auch bedeuten kann. Der Horizont kann unsere Hoffnungen und Ziele, aber auch die Grenzen, an die wir gelangt sind, versinnbildlichen. Der Begriff des Bildes taucht in deinem Gedicht auf. Bilder sind u. U. auch Spiegelungen bzw. subjektive Betrachtungen der Realität des Ich. Letztlich ist der Mensch ein selbstgemaltes Bild, wenn er auch mitunter glaubt, von anderen gezeichnet worden zu sein. Womit ich positive und negative Einflüsse anderer nicht verneine. Es ist eine Frage des Blickwinkels. Wie ich es verstehe, stellt dein Gedicht den Einzelnen als Frucht des Feldes dar. Saat, ein Flattern, Ernte, dann Blütenruhe, um deine Bilder zu nehmen. Geburt und Tod im weiteren Sinne. Auf der spirituellen Ebene steht das Feld auch für Mutter Erde, die große Ernährerin. „Feld“,wie bereits angesprochen, zudem für das Hervortreten des Gesäten, der Lebensfrüchte. „die Ränder, scharfe Kanten/die Aufbruch ermöglichen“ assoziiere ich mit Trennungslinien zwischen zwei Extremen, dem Ich und Selbst, Leben und Tod. Ein Weg der Bewusstwerdung und Erkenntnis. „sich verlassen auf Haut und Sprechen“ evoziert bei mir den seelischen und geistigen Aspekt. Haut als Spiegel der Seele. Sprechen als schöpferischer Akt im Sinne von „Im Anfang war das Wort“. „Ankunft im Lichtschein des Anderen/der fordert, sich nach dir streckt, sät“. Auf der oben näher beleuchteten „Reise“ werden wir stets von dem „Anderen“ beeinflusst. Ein gegenseitiger Prozess, im negativen wie auch positiven Sinne. Das von dir angesprochene „fordern“ interpretiere ich als „Herausforderung“. Der Andere sät in uns und umgekehrt. Ob wir uns dessen bewusst sind oder auch nicht. So ist die Reise, wobei die Ankunft im Lichtschein des Anderen auch ein Bild für einen Aspekt der Reise, den vom Ich zum Wir, darstellen könnte, der mit zunehmender Bewusstwerdung unweigerlich folgt. Ein tiefgründiges Gedicht für mich. Sprachlich wohlklingend, was nicht zuletzt der überwiegend daktylischen Versstruktur geschuldet ist. Ab und an wird der Versrhythmus durch Zäsuren in Form von Hebungsprällen unterbrochen, z.B. „Haus/Frucht, Haus/Baum, streckt/sät. Viele Klangfiguren in deinem Gedicht, das sich zudem durch Bild- und Sinnhaftigkeit auszeichnet. Schön. BG H."

07.12.19 - Kommentar zum Text  Reise von  juttavon: "Sehr schön, liebe Jutta. Wenn es das Wetter zulässt, bei Gelegenheit mehr. ;-) HG H."

07.12.19 - Kommentar zum Text  nebel von  BeBa: "Hätte auch ein schönes Haiku abgegeben. Was ja letztlich auch nur ein Kurzgedicht darstellt. H."

07.12.19 - Kommentar zum Text  Als sie aus Raben sprach von  AchterZwerg: "In aller Kürze: Gefällt mir. Stimmpt garantiert. ;-) BG H."

27.11.19 - Kommentar zum Text  Abtörner von  AchterZwerg: "Hätte ein prima Gedicht werden können. Der Titel, das KV-Gedöns und der letzte Vers haben es demoliert. ;-) BG H."

21.11.19 - Kommentar zum Text  Die Konjunkdiva erzählt von  EkkehartMittelberg: "Hätte ich nicht sofort erkannt, dass es sich bei deinem Text dieses Mal nicht um einen Aphorismus handelt, dann hätte ich vermutlich auch keinen Kommentar geschrieben. Insofern hat der Konjunktiv auch hier seine Finger mit im Spiel gehabt. ;-) BG H."

17.11.19 - Kommentar zum Text  Herbst schreiben von  juttavon: "Schönes Gedicht, liebe Jutta, mit vielen Bildern, die Assoziationen in mir hervorrufen. Ob diese unbedingt mit der Intention des Gedichts im Einklang stehen, ist im Grunde genommen nicht wichtig. Diese meine Gedanken werde ich jeweils nur kurz anreißen. Ein Herbstgedicht, wie es der Titel andeutet. Die dunkle Jahreszeit im Herbst und Winter bezeichnen die alten Kulturen auch als die „Nacht des Jahres“. So wurde der Winter mit seiner Dunkelheit keineswegs als etwas Negatives oder Beängstigendes interpretiert, sondern als ein gleichwertiger Teil des Kreislaufs des Lebens betrachtet. Auch heute wird mit dieser Jahreszeit innere Einkehr, aber eben auch Trennung, Verlust, Tod und Trauer in Verbindung gebracht. „durch Straßen ziehen Rufende“ erinnert mich an vorchristliche Riten, beispielsweise solche der keltischen Religion, denen die sogenannten Karnevals- bzw. Fastnachtsumzüge letztlich auch zugrunde liegen. Bei manchen Fasnachtsbräuchen findet die Symbolisierung des Kampfes zwischen Licht und Finsternis, zwischen Gut und Böse, zwischen Frühling und Winter immer noch statt. Der aufgeblätterte Trakl in der zweiten Strophe passt gut zu dieser Stimmung, war er doch mit seiner düster-melancholischen Sprache ein Dichter des Verfalls. Viele Herbstgedichte stammen aus seiner Feder. Die dritte Strophe weckt unterschiedliche Assoziationen, je nach Lesart. „Die Mauern halten“ könnte eine spirituelle Dimension des Schutzes zum Anklingen bringen. „die Mauern halten ein Versprechen / älter als jede Stadt“ könnte ich auch unter herbstlichen Verfallsaspekten betrachten. „Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück“ (Genesis, 3,19). Gilt bekanntlich auch für Mauern. Die vierte Strophe lässt ebenfalls Spielraum für unterschiedliche Deutungen. Blaues Licht könnte auf künstliches Licht hindeuten, das in dieser Jahreszeit vermehrt zum Einsatz kommt. Ich tendiere aber eher zur Blau-Verwendung in der Trakl’schen Lyrik als Gegensatz zur Farbe Schwarz. Leuchtend und eindringlich steht Blau bei ihm für das Geistige, ist also eine positive Farbe, die etwas Religiöses andeutet. Der letzte Vers rundet das Ganze ab. „ballen wieder Wort und Stimme“ will für mich sagen: Herbst, auch eine Zeit der Rückbesinnung auf das Wesentliche. Wiederum sehr schöne Klangfiguren in deinem Gedicht. Beispielhaft sei hier die zweite Strophe erwähnt. „auf dem Tisch ein aufgeblätterter Trakl / die Teetasse neben der Tastatur / wir erwarten Sturm und Traum“. Eine Alliterationshäufung bei T fällt ins Auge. Assonanzen bei a, e, u sind auffällig. Schön. Wohlklingend. Sprachmusikalisch. Sinnreich. Sinn, Klang und Bild gehören für mich zu jedem Gedicht dazu, welches mich berühren will. HG H."

13.11.19 - Kommentar zum Text  Blickfang von  AchterZwerg: "Klingt gut. Schöner Sprachrhythmus. Erinnert mich ein wenig an Orpheus und Eurydike. BG H."

30.10.19 - Kommentar zum Text  Domino Day von  Livia: "Starker Text. Mysteriös, traumhaft, unwirklich und fantastisch zugleich. Die Grenzen zwischen dem Realen und dem Fantastischen verschwinden. Traum und Wirklichkeit, Täuschung und Tatsächliches verschmelzen zu einer Einheit. Irgendwo zwischen Neosurrealismus und Neue Innerlichkeit einzuordnen. Denke ich mal. Wie auch immer. Gefällt mir gut. H. Kommentar geändert am 30.10.2019 um 12:58 Uhr"

30.10.19 - Kommentar zum Text  frei von  Artname: "Die dreimalige Repetition „glücklich ist/wer vergisst“ gefällt mir nicht. Würde ich weglassen. Ansonsten gefällt mir das Gedicht. H."

29.10.19 - Kommentar zum Text  im flachen Land von  juttavon: "Eine schöne, atmosphärisch dichte Prosaminiatur, liebe Jutta, die sich sprachlich auf der Grenze zwischen Lyrik und Prosa bewegt, da sie einen „lyrischen“ inneren Rhythmus aufweist und sehr sprachmusikalisch daherkommt. Man könnte sie daher auch als lyrische Prosa klassifizieren. Sehr schön, wie es dem Text gelingt, durch bildliche Sprache (Farben, Licht, Gerüche) die Empfindungen und Eindrücke des Erzählers darzustellen. Die skizzenhafte Kürze betont die Flüchtigkeit des Augenblicks. Die verwendeten Adjektive und Verben - brechen, reißen, taumeln, trüb, kalt, schreien - evozieren eine düstere Stimmung, die das intendierte Thema (Schweinezucht) explizit herausstreicht. Der Text würde aber in leicht abgeänderter Form m. E. auch zu anderen sensiblen Themen gut passen. Es handelt sich um einen kurzen Prosatext von impressionistischem Charakter. Somit ließe er sich auch unter dem Begriff „Prosaskizze“ einordnen. Sehr schön das Stilmittel „Personifikation“. „Flügel werfen Schatten und taumeln, am Horizont flicken Bäume in großen Stichen Oben und Unten zusammen, der Wind traut sich nichts zu, er verliert sich, Gerüche schreien.“ Klein, aber fein. Gefällt mir. HG H."

25.10.19 - Kommentar zum Text  im Bruchland von  juttavon: "Dein Gedicht gefällt mir, liebe Jutta. Ich beziehe es aber nicht nur auf die Syrien-Zustände. Es beschreibt in eindringlichen Bildern den aktuellen Zeitgeist, der von Ignoranz, Teilnahmslosigkeit, Kälte, Entmenschlichung, Selbstsucht etc. geprägt ist. Auf allen Gebieten. Wir leben ja auch im eisernen Zeitalter, wie es die alten Griechen Ovid und Hesiod bereits vor über zweitausend Jahren beschrieben haben. In diesem Zeitalter hört Treue und Redlichkeit auf; Betrug, Hinterlist, Habsucht, Gewalt etc. pp. treten an ihre Stelle. In diesem Zusammenhang sei auf den noch weitaus älteren Begriff „Kaliyuga“ aus der hinduistischen Kosmologie hingewiesen, der das Gleiche beschreibt. Ich spreche nur einige Bilder in deinem Gedicht besonders an. Sie sprechen ansonsten für sich. Mit verschränkten Armen bauen wir sowohl eine physische als auch psychische Barriere zwischen uns und unserem Umfeld auf. Mensch begreift nicht, dass alles eins ist. „Tat twam Asi – das bist du! Du bist das, was durch dich wahrgenommen wird. Du bist all das.“ Arthur Schopenhauer wusste die Upanishaden sehr zu schätzen und es war für ihn der Satz „Tat twam Asi“ von besonderer Bedeutung. Er sagte: „Das Tier, das du jetzt tötest, bist du selbst.“ „Auf und ab gehen“ drückt einen mangelnden Standpunkt aus. Könnte aber auch für Angst und Unsicherheit stehen. Wer erhebt sich noch? Wenige. Außer einer Menge heißer Luft, sei es in Politik oder Gesellschaft, kommt da grundsätzlich wenig. Wir leben ja auch im Zeitalter der heißen Luft, daher die Klimaerwärmung. Zumeist schwappt das Elend in einer Flutwelle aus dem Fernseher und kommt vor unserer Buttercremetorte zum Stillstand. Ein wenig Sarkasmus sei erlaubt. Ohne jetzt eschatologisch in die Tiefe zu gehen, mir bleibt bei deinem Gedicht ein in alten Schriften oft ausgerufenes „Wehe“ im Sinn. Interessiert keinen. Noch nicht! Und die Neunmalklugen, die glauben, sie hätten es bis dahin hinter sich, haben es vor sich. Viele Klangfiguren, insbesondere Assonanzen und Konsonanzen, aber auch vereinzelt Alliterationen in deinem Gedicht, die für den Rhythmus und Sprachklang mitverantwortlich zeichnen. Zeige ich jetzt nicht alle auf. Hier sind ja alle Leser vom Fach. Unterstelle ich einfach mal. ;-) Assoziationsreiche Bildhaftigkeit, Klangreichtum, Rhythmusbetontheit. Für mich ist dieses Gedicht ein ästhetischer Klangkörper. Die lakonischen, knappen Bildsequenzen, der elliptische Satzbau, all das lässt die Bilder auf den Leser stakkatomäßig einprasseln und zu einem rhythmischen, eindringlichen Strom anschwellen. Schön! HG H."

25.10.19 - Kommentar zum Text  Kindheitserinnerung Teil 1 von  Februar: "Ja. An diese Höllen-Kur erinnere ich mich noch sehr genau, irgendwo bei den barmherzigen Schwestern. Leider hatten sie sich den falschen Namen zugelegt. Genau so, wie du es beschreibst, war es. Und noch viel schlimmer. H."

23.10.19 - Kommentar zum Text  im Bruchland von  juttavon: "Schön, liebe Jutta. Mal schauen, was mir dazu so einfällt. ;-) HG H."

20.10.19 - Kommentar zum Text  am Ende eines neuen Tages von  juttavon: "Wieder einmal ein bildträchtiges Gedicht, liebe Jutta. Bereits der erste Vers, identisch mit dem Titel, bringt mich ins Grübeln. V2 nicht minder. „Am Ende eines neuen Tages“. Auf der spirituellen Ebene sind Tag und Nacht ein Symbol für Gegensätze, die gemeinsam dennoch eine Einheit bilden und nicht voneinander zu trennen sind. Dieser Gedanke, so dünkt mir, steckt womöglich in diesem Vers. Konkreter gesagt, Leben und Tod. „Ging er plötzlich durch die Allee“. Ein Weg, eine Straße, eine Allee zeigen den Lebensweg an, auf dem man sich gerade befindet. Analog zum Bewusstseinsstrom (stream of consciousness), einer Erzähltechnik in der Prosa, welche die scheinbar ungeordnete Folge von Bewusstseinsinhalten einer oder mehrerer Figuren wiedergibt, könnte das Gedicht einen plötzlich einsetzenden „Bewusstseinsstrom“ des lyr. Ich wiedergeben. Hervorgerufen durch den Herbst, eine durchaus melancholische Jahreszeit. Diese Jahreszeit macht uns besonders bewusst, dass etwas zu Ende geht. Der Herbst fordert auch dazu auf, über die in seinem Leben auftretenden Zyklen nachzudenken und die Dinge loszulassen, die man nicht mehr zu Ende führen kann. Der Herbst ist auch ein Symbol für die Endlichkeit. „kreuzte Wurzeln / Blätter / er dachte Herbst / vor seinen Augen / zugepresst die Lippen.“ Die Wurzeln sind auf der spirituellen Ebene das Gegenstück zu den Trieben. Während diese nach oben ans Licht der Erkenntnis drängen, stellen die Wurzeln die Verbindung zur Erde her. Zusammen ergeben sie die Verbundenheit des Menschen mit der geistigen und der materiellen Welt. Ein Blatt steht für eine Zeit des Wachstums oder für die Zeit an sich. Das Blatt versinnbildlicht vor allem Gefühle, Gedanken und andere psychische Vorgänge in uns selbst, je nachdem, ob es sprießt, voll ausgebildet, verwelkt oder abgefallen ist, gibt es Auskunft darüber, ob diese Teile der Psyche im Werden oder Vergehen sind. Zusammengepresste Lippen wirken nervös und unsicher. Angst, etwas auszusprechen, Unzufriedenheit, ein Nicht-Wahrhaben-Wollen, schwingen in diesem Bild mit. „das Grün sank ins Schwarz / Schritte / Geruch Gewohnheit / über der Stadt der Dunst / des Tages / Lungen kämpfen“ Grün steht für die Farbe des Frühlings, der Hoffnung, der Empfindungen. Schwarz ist aber auch ein Hinweis auf den seelischen Zustand, ein Zeichen für Trauer und Tod. Es ist die Farbe der Nacht, der Dunkelheit, ein Bild für die Leere, aus der alles kommt, in der alles verschwindet. Und noch vieles mehr. Die Lunge ist für die Atmung zuständig und bedeutet Atemrhythmus und gleichzeitig Lebensrhythmus. Das Bild der Stadt kann im erweiterten Sinn ein Zeichen für den emotionalen Bereich sein. Für die Expressionisten symbolisierte die Großstadt Angst, Beklemmung, Unübersichtlichkeit, Einsamkeit, Entfremdung, das Gefühl, in der Masse unterzugehen, Hektik, Anonymität, Kälte, und Gleichgültigkeit. „versuchen Gold / auf Schwarz zu schreien“ Das Symbol des Goldes hatten wir erst kürzlich in einem deiner Gedichte. Es beinhaltet sehr viele Bedeutungsebenen. In diesem Vers mag es für Unvergänglichkeit und Schönheit stehen. Ich interpretiere es so: Das lyr. Ich schreit gegen seine herbstlichen Gedanken der Vergänglichkeit an, will sie nicht wahrhaben. Stilistisch könnte ich noch auf die vielfältigen Klangfiguren eingehen. Das erspare ich uns dieses Mal. Schön, liebe Jutta. HG H. Kommentar geändert am 20.10.2019 um 01:31 Uhr"

16.10.19 - Kommentar zum Text  woher das Blau von  juttavon: "Liebe Jutta, ein spirituelles Gedicht, ich könnte mich auch auf die Physik oder Philosophie berufen, das Ergebnis wäre das Gleiche. Die Natur von allem ist energetisch-geistig.“. Dem Grundsatz folgend ist Materie im Grunde reine Illusion. Aber wer möchte schon in einer Illusionsblase leben. „Gegenwart ungefragt / ist Licht und Gegenstand“. Zwischen diesen beiden Begriffen, Licht/Geist/Energie und Materie/Gegenstand, findet dein Gedicht m. E. statt. Max Planck, Wegbereiter der Quantenphysik, bekundete bereits 1944 in einem Vortrag über "Das Wesen der Materie": "Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms: Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch die eigene Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Wir müssen hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, vergängliche Materie ist das Wahre. Da es aber Geist an sich alleine ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen gehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen." Nach Hans-Peter Dürr, gleichfalls ein wegweisender Quantenphysiker, sind Materie und Energie geronnener, erstarrter Geist. Wir seien ein Meer, das selbst nicht materiell sei, aber die Wellen auf diesem Meer, darauf türme sich die Materie wie die Schlacke des Geistes. Werner Heisenberg könnte ich u. a. anführen, ebenso Einstein, usw. Die Philosophen Fichte, Schelling, Hegel seien noch erwähnt. Wen wundert, dass all dies im Kern schon in der indischen Brahman-Atman Lehre vorweggenommen wurde. Im Folgenden werde ich das Augenmerk auf die Stilistik legen und mich einer weiteren Interpretation der Verse enthalten. Sie sprechen für sich. Auffallend die häufigen Alliterationen, Assonanzen und Konsonanzen in deinem Gedicht, explizit in den Versen der ersten Strophe, aber in den folgenden Versen gleichfalls. Ich werde an dieser Stelle nicht jeden Einzelfall anführen, da ich unterstelle, dass der geneigte Leser mit diesen Begriffen etwas anzufangen vermag. Stilistisch erwähnenswert auch der dritte Vers der ersten Strophe: „zart flügelzart“. Ob ich nun in diesem Zusammenhang das Stilmittel „Repetitio“, „Hyperbel“ oder aber „Epitheton“ als semantisch redundantes Beiwort mit rein schmückender Funktion und insofern als reine Wiederholungsfigur aufzufassen, durch die der Wortsinn nicht erweitert, sondern lediglich akzentuiert wird, anführen sollte, darf jeder für sich entscheiden. „kein Blick kein Minenspiel“. Eine Anapher, ein rhetorisches Stilmittel; sie bezeichnet die einmalige oder mehrfache Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang aufeinander folgender Verse, Strophen, Sätze oder Satzteile. So dient sie der Rhythmisierung, aber auch der Verstärkung. „das Blau dringt ein /gibt sich auf“. Hier erkenne ich das Stilmittel „Epiphrase“, bei der ein syntaktisch bereits vollständiger Satz einen Nachtrag in Form eines Wortes oder einer Wortgruppe erhält. „das Blau hebt uns auf / löst uns / bewahrt / erhebt / ein Himmel der geboren ist.“ In diesem Versen erkenne ich ebenfalls das Stilmittel „Epiphrase“, bereits oben erwähnt. Ich könnte aber auch das Stilmittel „Asyndeton“ heranziehen, eine rhetorische Figur aus der Gruppe der Wortverbindungen. Hierbei wird die eigentlich zu erwartende Konjunktion weggelassen. Die ohne Konjunktion aufgereihten Wörter oder Satzteile sind grammatikalisch und inhaltlich gleichgestellt und nicht gesteigert. Sehe ich zumindest so. Muss ja nicht jeder so sehen. „ein Himmel der geboren ist.“ In diesem Abschlussvers sehe ich „Metonymie“, eine rhetorische Stilfigur, bei der ein sprachlicher Ausdruck nicht in seiner eigentlichen wörtlichen Bedeutung, sondern in einem nichtwörtlichen, übertragenen Sinn gebraucht wird. Klingt jetzt alles reichlich „technokratisch“ und weit hergeholt an, liebe Jutta. Aber ich erinnere mich noch gut daran, als die Sonne sich um die Erde drehte. Nun ja, meinem Alter geschuldet. Ich hätte natürlich auch kurz und bündig in der mir ab und an zu eigen seienden sarkastischen Art schreiben können: „Zart, flügelzart umfängt uns die Illusion dermaßen, dass wir uns wohl darin fühlen und sie ums Verrecken nicht aus der Hand legen wollen. Schön. Gefällt mir.“ ;-) Das wäre aber deinen Versen nun wahrlich nicht gerecht geworden. HG H. Kommentar geändert am 16.10.2019 um 08:19 Uhr Kommentar geändert am 16.10.2019 um 08:36 Uhr"

16.10.19 - Kommentar zum Text  Bilder von  AchterZwerg: "Stilistisch gut gestrickt, sprachmusikalisch und thematisch von feiner Art. ;-) BG H."

08.10.19 - Kommentar zum Text  einer geht die Stufen hinab von  juttavon: "Liebe Jutta, schönes, bildmächtiges, symbolträchtiges Gedicht. An einer versuchten Entschlüsselung der bildlichen Bedeutungsebenen werde ich nicht vorbeikommen. In der mir eigenen spirituellen Ausrichtung, mit Verlaub. Das lyr. Ich geht die Stufen hinab. Treppen/Stufen führen uns nach unten oder nach oben. Mit Hilfe von Treppen bezwingen wir Höhenunterschiede, sie verbinden zwei Ebenen oder mehrere miteinander. Das macht sie zu einem Ort des Übergangs, zu einem Ort der Veränderung. Im positiven wie negativen Sinn. Auch ein Sturz ist möglich. Von solch einer Veränderung, womöglich gar einer Krisen- situation, handelt dein Gedicht m. E. Der Fluss steht für mich für spirituelle Energie. „Alles fließt“. Der Fluss als Symbol für die Möglichkeiten, aber auch für Tod und Erneuerung, für Übergänge. Das Wasser, ein Bild für das Unbewusste. Der Fluss kennt die Schritte. Aber auch der Schreitende kennt sie. Er ist sich derer bewusst. Die Schritte erzeugen einen Schall, Widerhall. „suchen den offenen Fels / durch Spalten / zittert der Wind“ Der Schreitende ist auf der Suche. Der Fels symbolisiert auch Härte, Festigkeit, Zuverlässigkeit usw. Die Bibel verwendet dieses Bild häufig. So ist auf dem Fels, anders als im Schlamm, ein sicherer Stand möglich und nur das auf Fels gebaute Haus überdauert den Sturm. Nicht zuletzt bietet Gott als der Fels absolute Sicherheit. Etc. pp. Der Fels kann also für feste Zuversicht stehen. Ein Schutzort. „durch Spalten / zittert der Wind“. Der Wind symbolisiert die Macht des Geistes. Der Wind galt bei vielen Völkern als Atem der Erde. In ihm wurde das Wirken von höheren Kräften gesehen. Windstille ist ein Zeichen starker Energie. Aber auch, wenn sich der Wind erhebt, weist dies auf starke geistige Energien hin. Eine ekstatische Erfahrung verursacht Zittern, und die Energie macht sich auch auf der physischen Ebene bemerkbar. „Pappeln wachen über den Herbst / sinkt Leere / schneidet zwischen Gold und Blau“. Die Pappel ist der Baum der Götterstimmen. Das Raschen der Pappelblätter verkündet die Botschaften der Himmels- bewohner. Für die naturverbundenen Kelten hatten die Bäume neben ihrer magischen Bedeutung immer auch einen überlebenswichtigen Aspekt. Bei ihren Streifzügen schützten sie sich mit Kampfschildern aus leichtem Pappelholz. Pappeln stehen sehr gerne in der Nähe von Gewässern. Eine Verbindung zum Unbewussten kann hier gesehen werden. Herbst symbolisiert die Ernte, den Ertrag, aber auch die Vergänglichkeit. Die in der Meditation erlebbare große Leere ist in den östlichen Kulturen ein Symbol besonders starker Energien des Göttlichen. Fülle ist Leere und Leere Fülle. Die Bedeutung des Goldes in Glaube, Mystik und Spiritualität kann nur kurz angeschnitten werden. Sie würde einen eigenen Text füllen. Gold war und ist bei vielen Völkern heilig, ein Sinnbild für göttliche Unvergänglichkeit, für Gott und das Göttliche selbst. Die Tränen der Sonne, der Schweiß der Götter, das Goldene Kalb, das männliche Prinzip der Sonne, Feuer und Bewusstsein und noch sehr viel mehr könnte mit Gold assoziiert werden. Bei den alten Israeliten war Gold heilig. Die sinnbildliche Bedeutung der Farbe Blau ist nicht weniger weitreichend. In orientalischen Ländern werden Türen und Fenster Blau gestrichen, um auf diese Weise die guten Geister und Götter, die sich in den meisten Religionen im Himmel oder auf hohen Bergen jenseits der Wolken befinden, auf sich zu lenken. Die Gottesmutter Maria schmückt ein blauer Mantel. Im alten Ägypten war Dunkelblau die Farbe des Wassers und damit auch der lebensspendenden Nilgottheiten. Aufgrund ihrer Vorstellung, dass Blau eine wundersame Heilwirkung innewohnt, trugen die Ägypter viel blauen Schmuck. Bei besonderen festlichen Gelegenheiten trug der Pharao einen blauen Helm, um seine direkte Abstammung von den Göttern des Himmels zu dokumentieren. Auch in China symbolisiert Blau die Mächte des Himmels und der Unsterblichkeit. In Indien werden verschiedene Gottheiten mit blauem Kopf oder mit blauer Hautfarbe dargestellt. Ein in Blau gemalter Elefant gilt dort als das Zeichen für höchste Vergeistigung und göttliche Erleuchtung. Das Gedicht lässt mich auch an einen Initiationsprozess denken, der stets eine Krisensituation darstellt. Bei den alten Propheten der Bibel findet sich mehrmals ein Hinweis hierauf: Und ich bringe den dritten Teil ins Feuer, läutere sie, wie man das Silber läutert, und prüfe sie, wie man das Gold prüft. Der wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten, ich werde sagen: Er ist mein Volk. Und er wird sagen: Der HERR ist mein Gott. „er schaut hinauf“. Der Vers spricht für sich. Zum Abschluss noch ein Hinweis auf das Stilmittel „Apokoinu“, bei dem ein Wort- oder Satzteil gleichmäßig auf zwei Teile bezogen wird. Dieses Stilmittel zieht sich durch das gesamte Gedicht. Etwas länger geworden, aber angemessen, wie ich finde. ;-) Hoffe ich zumindest. HG H."

30.09.19 - Kommentar zum Text  Maria-Bild von  juttavon: "Liebe Jutta, ein schönes Bildgedicht aus deinem Innern mit religiösem Hintergrund. Wenngleich ich dein Bild naturgemäß nicht vor mir sehe, beschreibt dein Gedicht es sehr bildhaft und anschaulich. Die Ambivalenz zwischen Freude einerseits und Angst, Schmerz, Trauer andererseits kommt gut zum Ausdruck. Die ersten beiden Verse drücken noch Freude, Hoffnung, Zuversicht aus. „Der blaue Mantel / weit. Der dunkle Diphthong au in Blau besteht eigentlich aus zwei dunklen Vokalen, andererseits wird dem Vokal a nicht auschließlich eine dunkle Seite zugeschrieben, sondern auch das Gegenteil. Ich assoziiere mit dem weiten blauen Mantel eine freie Sicht in die Weite des Himmels. „Himmel“ als metaphysische Ebene wohlgemerkt. Die nächsten Verse werden düsterer. „In tiefen Falten sitzt die Angst. / Schwere Freude / umfängt die Entrissene. Die Reibelaute f in den Wörtern „tiefen, Falten, Freude, umfängt“, der scharfe Konsonantencluster tz in „sitzt“, die harten t-Konsonanten in den Wörten an sich, die harte, scharfe Konsonantenhäufung st in „Angst“ sowie die Zischlaute s, ss bzw. sch in den Wörtern „sitzt, Entrissene, Schwere, bringen exemplarisch das Schmerzhafte, Angstbesetzte zum Ausdruck. Die hellen Vokale e, i, der helle Diphthong eu, die weichen Konsonanten w, d, n, g und der helle Umlaut ä halten dagegen und drücken die Ambiguität aus. Die Präfixe „um“ bzw. „Ent“ drücken das Unwiderrufliche, Unausweichliche der Situation aus, die im gewissen Sinne auch mit einer Entwurzelung aus dem bisherigen Leben verbunden ist. Ich könnte das obige Spiel jetzt auf die restlichen Strophen ausdehnen, was aber m. E. zu weit führen würde. Der erste Vers der zweiten Strophe drückt es ja in seiner Aussage deutlich aus. „Die Augen von Schrecken groß“. Der dunkele Diphthong au, die scharfen, harten Zischlaute sch, ß, das harte Konsonantencluster ck, all dies bekräftigt den Schrecken, der auch in der Gesamtsituation mitschwingt. Anzumerken in diesem Zusammenhang vllt. noch, dass die Vokale u und o im Schrifttum mit einer Stimmung von tiefen Tönen, von Dumpfem, von schwer Lastendem oder Bedrohlichem assoziiert werden. „Das goldene Schwert war in ihr Leben gestoßen“. In dieser Strophe beziehst du dich auf den betagten Simeon. Er sagte für Jesus Großes voraus und kündigte Maria an, sie werde eines Tages einen schlimmen Schmerz erleiden, so als würde ein langes Schwert sie durchbohren (Lukas 2:25-35). Dies ist für mich eine allgemeingültige Aussage für alle, die Jesus in sich geboren haben bzw. gebären. Eine mitunter schmerzreiche Geburt. „Wer mir nahe ist, ist dem Feuer nahe. Und wer mir fern ist, ist dem Königreich fern."(Thomasevangelium) Um endlich zum Schluss zu kommen. „ihr Widerspruch ist leblos / Das goldene Schwert war in ihr Leben gestoßen.“ Die beiden Bindeverben „ist, war“ in den beiden letzten Versen könnte man in Verbindung mit Zeilenumbrüchen zugunsten der Satzmelodie weglassen, meine ich. Die Satzzeichen sind auch redundant. ;-) Der blaue Mantel weit In tiefen Falten sitzt Angst Schwere Freude umfängt die Entrissene Die Augen von Schrecken groß sind leer noch Ihr Blut nährt nur den Gott ihr Widerspruch leblos Das goldene Schwert in ihr Leben gestoßen Es wird still wenn sie erscheint Ende! Bevor ich noch mehr anstelle. ;-) Schön! HG H."

29.09.19 - Kommentar zum Text  Maria-Bild von  juttavon: "Schön, liebe Jutta. Ich mache mir noch ein paar Gedanken dazu. HG H."

26.09.19 - Kommentar zum Text  Fundsache von  juttavon: "Liebe Jutta, von den Bildern her gefällt mir dein Gedicht. Es lässt Raum für Interpretation. Mir kommen beim Lesen spontan Assoziationen zum Menschsein an sich. „Mensch“ als Bild für einen verlorenen Schlüssel, Mensch als Fundsache. Näher möchte ich an dieser Stelle nicht darauf eingehen. Aus prosodischer Sicht betrachtet könnte ich es mir auch in etwas anderer Form gut vorstellen. Will sagen, von der Intonation, der Satz- und Sprachmelodie, dem Tempo und Rhythmus her gefiele es mir in folgender Version besser. Hört sich eufonischer an. Ist aber nur mein bescheidenes Sprachgefühl, welches ich hier zum Besten gebe. Und Klugscheißern will ich garantiert nicht. ;-) ein Schlüssel verloren des Wegs die Gartentür offen dämmernder Abend er hängt an nichts an niemand den Faden verloren in Zwischenfällen verirrt die Erinnrung gerissen ein Fund ohne Anfang so viele Fragen Ich nähere mich wieder den längeren Kommentaren an! ;-) Vllt. magst Du mir folgen, liebe Jutta. Was Du angesprochen hast, war nicht wirklich mein Ernst. Zumindest nicht so, wie Du es zu meinem Leidwesen offenbar verstanden hast. HG H. Kommentar geändert am 26.09.2019 um 13:55 Uhr"

24.09.19 - Kommentar zum Text  Interview mit Sätzer von  Augustus: "Da schaut man hier mal wieder rein und muss solch einen geistlosen Mist nebst mancher Kommentierung lesen. Mit rühmlichen Ausnahmen. Dagegen ist die BILD Hochliteratur. Ein Meilenstein auf dem Wege des Forums ins Nichts. Wie armselig. Selbstredend kann ich das Ganze unter der Gattung Parodie, oder Satire, oder was weiß ich, subsumieren. Ändert aber nichts an meiner Aussage, die ich aufs Extremste abgemildert habe, um nicht das zu sagen, was mir auf der Zunge lag. Einfach nur zum Kotzen."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Habakuk. Threads, in denen sich Habakuk an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Habakuk hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Autorenkommentar,  einen Gästebucheintrag und  3 Kommentare zu Teamkolumnen verfasst.

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