Die Favoriten von Oops

Zieh mir den Pfeil aus der Brust, er stört beim Husten.

Sag der Welt, was dich bewegt, / Wenn sie es dir auch vorenthält, was / Ihr Beweggrund sei und lieber / Um sich und diese Sonne kreist / Als wär ihr Blick ins Schwarze, / Spiegel für den Untergang, ein / Grauen das den Zorn erregt und / Die...

Als kleines Kind bin ich wegen eines Bruchs der Bauchfelldecke operiert worden: Krankenhaus, Vollnarkose, Bauch aufgeschnitten, zugenäht. / In einem Bett liegend kam ich wieder zu mir und sah, daß mein geliebter Teddybär nicht in diesem Bett,...

Wäre es für mich von Vorteil, / wenn ich etwas später forteil, / oder wäre es von Nachteil, / dass ich durch die dunkle Nacht eil? /

traum traumloser nacht vor geburtstag / unfertige bilanz / warum ich warum mir /

der sommer im dorf: / die aus der kinderhand gefallene waffel mit erdbeereis / liegt augustlang auf dem trottoir, / staub, alte frauen, stroh, / das ein glühender wind aus den äckern nimmt, / mittags stirbt die welt / zwischen eins und...

Die Morgenröte an deiner Hoffnung nagt, / Welt möchte dichten wie einst Goethe, / Wenn auch die Wahrheit sagt: / Auge will sehen all`Gedanken! / Uns stehlen Mut. / Auge will töten jeden Kranken, jeden im Wanken / Nur nicht der glauben tut, /...

Ihr kennt noch nicht den schnellen Heiner / so schnell wie der rennt - rennt sonst keiner / kaum konnte der auf beiden Beinen stehn / da lief er los - langsam wollte er nie gehn / Der Heiner lief bereits als Vorschulkind / tagtäglich um die...

nein / keiner hat sie wahrgenommen / die beiden / zumindestens keiner von denen / die ich in der zeit sah / na ja es ging auch alles sehr hektisch zu / der regen war ganz plötzlich gekommen / eine junge mutter zerrte ihre tochter zum auto / ein...

ich warte auf die langen schatten / die mir den kopf frei machen / für bleibendes / die dumpfheit sollte schwinden / ohne rückkehr / und mit dem ersten hauch von azur / bringst du mir die klarheit / die einzige / und den atem zurück /

Sie kühlt die Hitze auf der Haut, / ihr Dunkel lässt die Farben schwinden / und Stille senkt sich auf die Stadt, / beruhigt des Feuers Tagestreiben, / erfrischt den Atem neu mit Leben, / hält an Geschäftigkeit und Stress, / und stärkt...

Gut verfolgt, von allen Tieren! / Schlecht erwischt vom Hirsch! / Immer auf der Ferse, immer auf Vieren / Unwirsch! /

Da stehen wir morgens / in der Bäckerei / und es umweht uns / der Dampf frischer Brötchen / um 6 Uhr17. / Da stehen wir / fürchterlich berechenbar / und ungewaschen. / Frau M. / aus der Bahnhofstraße 7 / mit ihrer / ledernen Solariumhaut, /...

der sandfarbene Schlaf der Katze / auf dem Verteilerkasten / (im Näherkommen doch nur / eine aufgeplusterte Burger-Tüte / die auf den Wind wartet) /

die postschnecke !seht! japst und schwitzt / nicht nur weil's klärchen sie erhitzt / sondern ihr druck im nacken sitzt / der ständig viel zu knappen zeit / für wege die bisweilen weit / denn es kommt an auf pünktlichkeit / weil...

Aktuell ist es Mitte Juli, die Zeit der / unsichtbar schmelzenden Tage, / aber noch abends brütende Schwüle, / groß war der Tag, weit die Wege, / im Schatten des Zimmers sitze ich barfüßig, / angeschwollen die Beine, der dicke Zeh / am...

Lebte Jesus jetzt und hier, / äß er wohl vegan und Tier / käme niemals auf den Tisch. / Heilig sei der Petrusfisch! / Wenn er in der Bibel läse: / �Macht die Welt euch untertan! / �, / spräche Christus: / �So ein Käse! / Das ist...

Gerlinde scheint zu überschäumen / in puncto Jugend und meint laut: / Das Jungsein gleicht dem Blatt auf Bäumen, / in dem sich Kraft der Säfte staut. / Prall angefüllt mit windgen Träumen, / gedenkt man gar nichts zu versäumen - /...

Wie freute sich Karl aus Klein-Zarten! / Nach Stöbern in Großvaters Garten / Fand er blaue Pillen / Und lutscht sie im Stillen / Entspannung ließ drei Wochen warten /

Zugvögel fallen / in Zugunruhe wenn / sie wissen dass / sie weiterzieh'n / Ein gutes Indiz / für Außenstehende /

Seien wir ehrlich zueinander: / Sie haben im Augenblick / scheinbar / nichts Besseres zu tun, / als diese Worte zu lesen / und ich habe gerade / scheinbar / nichts Besseres zu tun, / als sie zu schreiben. / Also ist doch eigentlich alles...

Labbeduddel – so hat mich mal, in der Lehrzeit, mit unüberhörbar verächtlichem Unterton eine Azubi genannt, lieber G. Das tat damals fürchterlich weh. Heute, sechzig Jahre später, bin ich erfolgreicher Labbeduddelbabbelmeister in...

Ein Nein / nicht akzeptierte. / Als "kalt" / tituliert wurde, / nicht akzeptierte, / dass ich / sein Zunahekommen / unerträglich / fand. / Seine / Gefühlsausbrüche / als Terror empfand. / Dabei / müsste ein / Nein / reichen, /...

sommer liegt / auf den gräsern / feuchtet den morgen / am wege locken / errötende himbeerfrüchte / eine birke tanzt / noch / im schönsten weiß / nur / eine katze / gesellt sich / zu mir / im vorsichtigen / abstand /

Es klappert Porzellan / Und Finger, alt und krumm / Jonglieren Kaffeetassen / Zum groben Küchentisch / Der schief doch rüstig zwar / Zwei Menschen altern sah / Es ist ein Ritual / Schon Ewigkeiten lang / Wenn zur vertrauten Stunde /...

Der Morgen graut. Die Wolken schweigen Bände. / Noch dösen alle Häuser. Der Asphalt / schleppt sich als Fluss ins offene Gelände. / Im Hintergrund kriecht Nebel aus dem Wald. / Kein Ton. Kein Hauch. Nur sakrosankte Stille, / die sich in jedem...

Heute / segelte sanft / eine Feder / vor / meine Füße / als ich auf die / Straßenbahn wartete. /

im schwarzen Spiegel / des Telefondisplays / das zitternde Perlen / der eben angebrochenen Wasserflasche /

Wenn das letzte Fünkchen Geist, das im Gehirn noch aktiv geblieben ist, aus einem Tropfen Weingeist besteht, sollte man dieses nicht für Spiritualität halten. /

Nah war der Stern, der frei mir meine Künste macht / Fern der Heimat in einem Tal, das mich behütet / Schriften duftend nach Milch und Mandelblütenpracht / Und Wurzeln von Augenblicken durchziehen ausgebrütet / Rotadrig das Sehen als sie...

Mein Widerstreben ist groß, mir Wissen zuzuführen, das am Ende keinen Horizont erreicht. Die Menschheit ist davon überzeugt, dass nicht Friede zu mehr Gerechtigkeit führt, sondern dass man das nur mit Kriegen erzwingen kann. Wenn man bedenkt,...

------------------- / Das ist das Ende! / ------------------- / Dies ist / eine Warnung, / eine Drohung, / eine Vision / und ein Witz. / Weil ein Ding / vieles sein kann. / Ein Freund / kann gleichzeitig / Feind sein, / eine Lüge /...

Macht uns heute manches Sorgen, / dann verschieben wir’s auf morgen. / Und wir hoffen ganz gelinde, / dass das Unheil so verschwinde. /

Er war endlich wieder mit sich im Reinen, / konnte das Gespräch mit ihr genießen / ohne wie so oft auszurasten. / Er hatte es endlich / begriffen, dass / es / mit viel Liebe / viel einfacher ist das Leben / zu genießen, nicht immer...

Ich sang auf diesem Song Contest / Und dachte nicht, dass man mich lässt / Denn meine Lieder, ja die kennse / Da fallen aus den Wolken Gänse / Zum Schluss sang ich noch 'ne Ballade / Mich traf ein Humpen, ach wie Schade! / Denn er...

da / wo sie hinschaut / ist nichts / wie ein kleines kind / steht sie dort / schließt den mantel / wendet sich um zu mir / und geht mit / wenigen schritten / durch mich hindurch /

Wer sich der Anstrengung des Kletterns unterzogen hat und sich den Gipfeln nähert, sollte nicht vergessen, was die Feuerkraft der Sonne vermag. Sie lässt nämlich die Regenwolke höher steigen als alle Bergspitzen, bis der Regen prasselnd...

im straßengraben / ein alter röhrenfernseher / ohne pan tau /

Mit Schwung den Tag beginnen ist ein Märchen, / wenn das Gerüst fast ein Jahrhundert steht. / So ein, zwei Kapseln nimmt man schon paar Jährchen, / nun sind es neun, damit der Schmerz vergeht. / Am Morgen ächzt der Grimm in Deinen Gliedern, /...

Manchmal ist Janin tagsüber in der Obhut meiner fast neunzigjährigen Cousine, die im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg lebt. Sie ist die Urgroßmutter der Kleinen. Das Kind spielt ausgelassen und macht viel Lärm. Unter anderem hopst es gern...

in meinen gedichten schreibe ich von den brötchenkrümeln / auf der fußmatte in meinem neun jahre alten wagen, / von den wollmäusen und der staubschicht auf den armaturen, / die im sonnenlicht wie eine pelzige haut glänzt und schön ist, ...

Zwischen uns / liegt ein Ozean. / Wir beide können / nicht schwimmen. /

Es ist schon der nächste Tag, und ich hab nichts dazu beigetragen. / Der neue Tag kam einfach und war da. Ohne dass ich ihn gerufen hab. / So, wie der erste Tag kam und auch der letzte Tag kommen wird. / Das ist schon merkwürdig, dass so...

Die Reime monoton / als schütte wer / einen Korb / voll Hülsenfrüchte auf / der Glatze des Dichters aus / Wir saßen / mit geschlossenen Augen ‒ / war schwer zu sagen / ob einer zuhörte oder alle / nur schlummerten / Am Ende...

Du bist auf meine Sicht der Dinge gar nicht eingegangen! - Doch, ich bin darauf eingegangen! - Nein, das stimmt nicht, du bist keineswegs auf mich eingegangen! - Das ist nicht wahr, ich bin schon auf dich eingegangen! - Ja, das behauptest du,...

das bruchstück des tages / segelt durch die stunden / der nachmittag ist flutend nass / im wasser schwimmen staudammfetzen / hinter den fensterscheiben des cafes / die blind sind aus wassermilch / sitzt nicht die frau des lebens /...

Weise sein, heißt auch Geister jagen! / Greise sein, Welt und die Glöckner lernen tragen! / Diener sein, heißt guten Dienst verrichten / Sinner sein, heißt auch spinnen, in Gedichten! / Glücklich sein, heißt Wirklickeit auch anderen geben...

Wie komme ich denn jetzt darauf? / Meine Oma pflegte zu sagen: "Du hast Einfälle wie ein altes Haus!" / Dabei hab ich mir nur ein paar Gedanken zum Wesen des Aphorismus machen wollen. Der gehört nämlich zu den Genres, denen...