Gedichte

Die vergangenen und die zukünftigen Brüste lassen mich nicht los. Hände, die ins Leere greifen, Finger, die Phantome fassen und tauchen in einen unergründlichen Schoß. Das Samtweiche und hart Erigierte, die Wölbungen und Buchten der Wärme...

Aus tiefstem Moor empor gestiegen, Aus Torf und Tränenblut gebrannt, Schiebt sich der Golem vor die Sonne, Sein Schatten überkommt das Land. Erst reibt er Blut an Häuserwände, Dann dringt er durch die Fernsehschirme, Von dort aus springt er...

Oh Rote Lore, wir gehen vor die Tore der Stadt; da zeigst du mir deine Kirschen, und ich mach / ´ dich satt. Wir verschränken die Finger, ich halte deine Dinger und geb / ´ dir einen Kuss. Knöpf dich zu, wir machen jetzt Schluss. Rote Lore, oh...

Worte bilden Geräusche. Geräusche verrauschen. Worte erzeugen Magie. Magie verliert ihren Zauber. Worte faszinieren. Faszination ermattet. Worte formen Verträge. Verträge werden gebrochen. Worte lügen. Lügen verblenden. Worte verletzen....

Irgendwo zwischen Peine und Frisco Da traf sich ein Pärchen in einer Disco. Und ohne daß ich jetzt übertriebe, Sie waren so richtig voll mit Liebe. Sie hatten getanzt die ganze Nacht und sich so richtig heiß gemacht. Es war so gegen...

Ich stecke in dir drin und dein Mösensaft spritzt mir in die Augen; in deinem Körper vergraben, lecke ich dich und du bist am Saugen. Erektionen und steile warme Haut strecken sich in meinem Mund. Ich keuche und würge und lutsche; meine Zunge...

Keiner, wirklich niemand Keiner ist wie ich Ich bin nicht mehr da Ich bin unheimlich so weiß und dürr Ich bin kalt alle anderen sind warm Und sie suchen mich Lassen mich aber im Stich Denn keiner war an diesem Ort an dem ich war Und zwischen...

Ode an Lethe, den Strom des Vergessens. Irgendwann werden wir alle an deinen Ufern sitzen, Lethe, Fluss des Vergessens. Dann werden wir gezwungen sein, von deinem Wasser zu trinken, aber wir dürfen auch aus freiem Willen aus dir schöpfen. Dein...

Blaue Lippen soll man küssen; sie werden rot von deinem Blut. Ich werd / ´ dein Himbeerherz `rausreißen, und dann baden in der Glut. Warst du auch tot – ich bin toter; häng / ´ an meinem eigenen Ast. Die Sonne sinkt rot – doch ich bin...

nun gestehe ich unter vier augen blicke wo haut und hauptschlagader das gewicht der wahrheit als wäre eine liebe angekommen als reisender oder einer auf der flucht

Du kaskadisch sprichst mir da Arroganz zu, Du willst möglichst, dass ich das teile. Du wirst sauer, da ich von mir weise. Es mache Dich fertig, dass ich nicht einmal consider, absolut arrogant und selbstüberhöhend zu sein. Ich sei nicht...

Mondblütenstaub betäubend Lichtblätter färben den Augenblick der Horizont schweigt geräuschlos sinkt der Morgenstern ins Meer der Ungewissheit noch findet das Wort keinen Anfang der Morgen liegt sprachlos im Echo nur das Echolot der Zeit...

Die Umstände haben sich verkettet. Eisenringe, die im Wind schaukeln. Hinter der Absperrung sitzt du manchmal tagelang. Aus Feuerworten fällt Asche auf Asphalt, und die Häuser atmen schwer unter der Last alter Tage.

Ich bin nicht ich Nicht immer Wie oft genau? Ich weiß es nicht Denn jemand der mir gänzlich glich Bewohnte immer wieder dieses Zimmer Er wird aus mir und ich aus ihm nicht schlau Wer sieht aus diesen Löchern im Gesicht? Weiß er von mir? Weiß...

Die Brüder und Schwestern von Heribert lästern: / »Er sucht seinen Schlüssel und ständig vergesst er\'n! / « / »Das ist völlig falsch, denn es heißt doch vergisst er\'n / «, entgegnet der Heribert drauf den Geschwistern. Die winken...

So ängstlich bewahrst Du die Tage in zitternden Händen und kannst nicht verhindern, dass schon wieder einer vergeht. Gerade noch Tulpen, nun farbloser Schnee auf dem Beet. Wie trostreicher wäre es, wenn wir dies alles verständen. Ist Abendrot...

keine entfernung reicht dich zu verlieren glück bist du mir denn deine sprache ist mit meiner / tiefer kann man sich nicht begegnen als in den augen / jahre radieren sich wir sind jung und zum trotz geblieben

Hoch zu Ross, das Schwert gezückt. Ich weiß, nun gibt es kein Zurück. Der Feind, er naht. Mag er ruhig kommen. Schon mit ganz anderen hab ich es aufgenommen. Vom Knaben zum Manne und vom Manne zum Krieger. Aus gar mancher Schlacht ging hervor...

Es sind der Zukunft schattig dunkle Röhren, in die das Leben ohne Zögern taucht, um gierig nur ein Echo noch zu hören, bevor das Ist im Zug der Zeit verraucht. Da ist nur schwarzes Nichts in diesem Stollen, das Leuchten in der Ferne öder...

Ein gläsernes, beinahe schrilles Klirren liegt scharf und kaum vernehmbar im Geäst. Ein Eishauch, der zur Agonie erpresst, durchdringt die Luft mit seinem Kälteflirren. Am frühen, rosaroten Himmel irren zwei Glitzerflocken aus dem Wolkennest,...

Wenn Lettern sich zu Klängen fügen, Worte sich öffnen ohne Lügen, Metren leicht den Takt angeben, Rhythmen Erdenschwere heben, wenn Bilder sich ins Herz dir senken, Zeilen gleiten, sanft dich lenken, Zeiten Dimensionen schenken, Räume...

Immer noch sprechen sie voller Entsetzen über das Grauen in dunkelster Zeit, wie man sie trieb, bis die Mäntel in Fetzen, Schuhe zerfielen, die Jacke, das Kleid. Jenseits der Wiesen, durch Täler, durch Flüsse stolperten, rannten und wateten...

Nie werd ich einen Sonettkranz vollbringen, nie dieser Dichtkunst mal Strophen abringen. Denn, wie so oft fehlt es mir an Geduld. Obendrein: Fehlendes Können ist schuld. Mehr noch. Was ich nicht beantworten kann: Worüber schreibt man und...

Es sind diese öden Gedanken, die bleiben, wenn einen das Leben so kalt überrollt, als hätte es nie etwas Gutes gewollt, und die Jahre danach ins Verloren-sein treiben. Es wächst eine einsame, steinige Wüste, schier grenzenlos viel an...

mit blutorangenlicht sickert wieder ein abend durch die fensterrose färbt in andacht die stunde der stille selbst die sonne sinkt in die knie und erbittet segen von deinen lippen wie ich

Das Schwarz verschluckt das Weiß; Yin frisst Yang; das Blau des Himmels stülpt über die Erde sich, wenn Wasser wird zu Eis. Ich laufe in der Herde, und wir verstehen nichts. Wir sind gerade erst geboren und setzen uns den nächsten Fix....

Wenn ich auf der Liege liege, eine Nadel in der Biege und zum Aderlass gebeten, bin ich meist leicht weggetreten. Schwummrig ist\'s mir dann, ich fühle nicht nur, wie durch die Kanüle meine Lebenssäfte in den Beutel rinnen, nein es schwinden...

Blattlos reckt der Fliederbusch die Zweige in den regengrauen Wintertag, der sich augenscheinlich selbst nicht mag; und ich schaue teilnahmslos hinaus und schweige. Freudlos sucht mein Auge junges Leben, das an jedem Ast noch einst gedieh. Nun...

lichtschimmer lag leisblau auf gelösten lippen leicht liefen laute darüber hin töne silben worte liefen über in einem satz ~ schwebten ~ lautmalen ließ sich die liebe manchmal – wenn sie gnädig war erhörte sie was wir uns ausmalten...

Lieschen Müller hockt im Stübchen, grübelt dort seit Tag und Nacht, schwer besessen von dem Bübchen, das sich aus dem Staub gemacht. Lieschens Äuglein tropfen salzig - bitter schmeckt der Treuebruch. Doch in ihrem Innern ballt sich etwas,...

Ein Wintertag mit seinem Dämmerlicht, er spiegelt sich auf regennassen Straßen. Der Wald an meinem Berg, man sieht ihn nicht. Die Wolken, die ihn schon am Morgen fraßen, sie stahlen mir die altvertraute Sicht. Wenn nun die Stunden nur Sekunden...

hundert januare in den seitenblicken ein glück lebt seit gestern in der nebenstraße die u-bahn hält dort nicht am schalter sitzt die dame mit den stöckelschuhen sie hat seit jahren schon eine liaison mit meinem mann und mit noch einigen...

Je älter ich werde, um so jünger könnte ich je gewesen sein. Und je ferner ich dir stehe, um so eher glaube ich, ich hätte dich gebraucht. Jene, die man am meisten liebt, die sollten am schwersten zu verlieren sein. Und wer einmal Liebe...

Drei Frauen, sie standen im Nebel am See. Die Blicke im graufeuchten Schleier verloren, die Stimmen in nächtlicher Stille erfroren, so harrten sie barfuß im eisigen Schnee. Vom Wasser her gellte ganz jählings ein Schrei, aus einer...

es sumpft ein strumpf durchs moor verlor die or ien tenten tierung ortung und steckt im dreck verreckt o schreck der schuh dazu war vor her weg bevor der strumpf im sumpf erfror da luchst ein luchs ums eck o schreck ganz ohr davor du kind...

Gläserne Tränen ein Wimpernschlag an sturmgepeitschten kahlen Ästen - der Frost schlägt tief in die Rindenhaut und klirrt zur dunklen Stunde wie verwirrtes Metall gejagt von der Übermacht der blassen Zeit das hexagonale Weiß spannt sich wie...

In den Ausguss laufen feuchte Träume, und die 30 Jahre auf dem Bau, zusammen mit Zeug, das du nie verstanden hast, doch seit den Kindertagen in dem abgedeckten Körbchen mit dir führtest. Rückwärts durch die Augen und die Abflußrohre fließt...

vielmehr schieben sich schwellen unter die schritte klopfender herzen und türen winken sie durch ins nächtliche neujahrland das farbenblitzgewittern und poltergeistern der einen lassen andre für augenblicke zurück und schweigen ...

Schwimmen in einer See aus Geräuschen Eindrücken überwältigend Ton, Licht, Schall Immer und immer wieder tausendfach einprasselnd schlagend Schemen Gestalten huschen vorbei verschwinden Ertrinken

Tiefste Nacht wach im Bett sich selbst umarmend an all das denken was war was hätte sein können was nicht mehr wird was falsch gemacht was niemals da was verloren was fehlt weinend denkend Vorwürfe nicht schlafen können nicht wehren können Angst

zeichnen wir blaupausen dann und wann herzaugen und geflügelte lippen – astknoten malen wir weich in die transparente stille über der maserung unseres tages gleiten stimmen hin zum abend – zur nacht erzählen noch ungesagtes verstummen an...

gerade bin ich abgebogen kein ziel im blick mein altes leben im rucksack ein spiegel in deiner hand du sprichst und kennst meine sprache nicht zwei fremde auf der straße liegt ein gedicht und ein lachen und mein leben

Der Stadtrat kommt mit Rosen zum goldnen Hochzeitspaar. Er lobt in großen Posen zunächst den Jubilar: / »Wie lang Sie sich schon lieben... / « Der mustert den Besuch: / »Hab alles aufgeschrieben in meinem Tagebuch: / « Um kurz vor 7 Wecken,...

ist es ein leichtes am kind vorbeizusehen – am kind im stall funkelnde dekosterne glitzernder kunstschnee punschfahnen an bretterbuden und \'dreaming of a white christmas\' übertönt klimawandel und flüchtlingszahlen \'gib endlich frieden –...

Komma, ruft in Richtung Enkel Oma Ida. Sieh mal, doof scheint mir dieses Wortgeplänkel mit dem Anspruch: Apho. Stroph mich manch Schlauer für den Mangel, dass ich nur zwei Zeilen seh und ein Kollektiv-Gerangel einer Klugscheisser-Armee. Setzt,...

Werbung für das christentum Jemand der die 10 gebote geschrieben hat Muss schon was drauf haben Du sollst nicht töten Du sollst nicht klauen Du sollst die frau des nachbarn nicht bumsen Usw. Ich mein da wusste jemand bescheid Denn genau das...

Bist du sanft statt grausam Bist du klug statt dumm Bist du liebend statt aufreißend Bist du einsam statt glücklich Bist du anders, als du aussiehst wird das Leben für dich schwer musst du kämpfen um dein Glück oder untergehen und verschwinden

Bei diesem Text handelt es sich um einen P-18-Text, daher ist an dieser Stelle keine Vorschau auf den Inhalt möglich. Die gibt es nur für angemeldete und nachweislich volljährige Nutzer. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern.

Findest du mich schön? Guckst du mich deshalb an? Willst du mich nur deshalb? Findest du mich hässlich? Guckst du mich deshalb an? Willst du mich deshalb nicht? Findest du mich dick? Willst du mich deshalb nicht? Findest du mich unnormal?...

Hodenschwer sind seine Nöte, die er sehr nach außen trägt - Nöte einer Zauberflöte, welche treu aufs neu sich regt. Und er tut, als ob er sporte, presst in Worte, unbedingt, eine Regung jener Sorte, die nach nem Aborte klingt. So als ob sich...