Haiku

Nur kurz glüht es auf Furcht kriecht aus der Dunkelheit Schneller die Schritte

Auf einer Parkbank erzählt er mir sein Leben. Den Hut in der Hand.

Gleich einem Schemen, lautlos verschluckt vom Nebel. Der haarlose Mann.

Durch das Morgenrot lächelt ein Mund entgegen. Dort am Gartenzaun.

Der stolze Schneemann, so klein ist er geworden. Passt in seinen Hut.

Rotes Seidentuch Der Sturmwind löst es vom Haar Trägt es mit sich fort.

Die Ackerwinde und geschmiedete Ranken, zärtlich umschlungen.

Die blauen Astern Im fahlen Licht der Sonne Funkeln vom Raureif

Steinig der Acker Furchig und leer die Krume Doch die Erde lebt

stickiges Schweigen nur ein Rotschwänzchen zirpt leis` auf dem heißen Dach

Des Herzens Schlüssel, voller Absicht verloren. Es mag gebannt sein.

In warmer Mondnacht, ein Schauer auf meiner Haut. Beim Ruf der Eule.

Neben Mülltonnen schläft die Bettlerin im Park. Zusammengerollt.

Frech kommt sie daher Frißt Löcher in’s Gemüse Diese Schneckenbrut

Flugzeuge im Bauch Kalter Kaffee, ein Crosiant Lächelnde Seele

Der Brief am Spiegel Herbeigesehnte Nachricht Ein Hauch Sandelholz.

Auf und ab fährt er, Samen quillt in die Erde. - Krähen sehen zu.

Wie jeden Mittwoch steht sie am Grab -spricht leise. Heute mit Blumen.

schattige Ruhe stille Insel in der Stadt der alte Friedhof

laubgrüne Sonne verfängt sich in meinem Haar April wird zum Mai

Das alte Pflaster Vom Efeu beranktes Haus Ein Tor ist offen

Sicher am Schirmchen gibt sie dem Wind den Samen. Die Pusteblume.

Ein Nachtvogel singt zwischen Traum und Wirklichkeit. Unsterblich das Lied.

Ein paar Häuser nur Verborgen im Rosenstrauch Die Radarfalle

Mühsam ist der Weg, der über Angstberge führt. Du selbst bist die Last.

So kraftvoll und bunt lugen sie durch’s Laub hervor. Die Frühlingskinder.