Kurzgedichte

sie war von ihm auf anhieb hingerissen und hat sich richtig an ihn rangeschmissen rückt' ihm auch auf die pelle selbst zuhaus doch schmiss er sie im hohen bogen raus wollte von ihr echt kein bißchen wissen denn fuhr total nur ab auf stanislaus

selbst rührseligstes planschen in gefühlen rührt her vielleicht auch bloß von molekülen aus denen ja der mensch nun mal besteht obgleich wohl kaum wer wüßte wie das geht - man redet allerdings gern von chemie die stimmt und so entsteht oft...

ohne triebe wär' das leben trübe und gedeiht nicht mal ne runkelrübe sogar einem computer als gerät verleih'n erst treiber funktionalit��t vom wirtschaftswachstum gänzlich abgeseh'n das null ist wenn betriebe stille steh'n

Für Dich werde ich den Kopf hinhalten! (natürlich nicht meinen) Und immer hinter Dir stehen! (damit Du die Kugeln für mich abfangen kannst) Ich werde mir den Arsch aufreißen! (um Dir das Lecken zu erleichtern) Und sogar durchs Feuer gehen!...

Immer wieder Sonne sehen morgens den Schlaf aus dem Körper schaufeln im Rhythmus des Tages die Füße absetzen als ginge es irgendwo hin. Scherben suchen die Sohlen blutig laufen der dicken Haut entgegen wachse ich immer noch Schicht um Schicht....

Den Menschen meist die Frau gebiert, wenn sie ihn nicht zuvor verliert. Und danach läuft er frei und dumm ein Weilchen auf der Welt herum. Verbringt so manches liebe Jahr, der Sinn des Ganzen ist nicht klar.

Was lieb ich deine Schattenseite, sie schützt mich vor der Sonnenglut. Ich bin so froh, dass ich dich freite. Grad jetzt tut mir dein Schatten gut.

in der Junisonne reifen sie heran die roten Gedanken süß und voller Würmer hängen sie zwischen dem dichten Blattwerk des Alltags

Zu begreifen, dass du nicht der Mittelpunkt aller anderen Leben sein musst, ist der erste kleine Schritt, um für dein eigenes bedeutsam zu werden.

graue Wolken schieben sich vors Blau alleine an diesem Tisch für zwei trinke ich die bitterste Bohne der Woche

es läßt der mensch sich gerne unterhalten und unterhält sich überdies auch gern doch weil darin zerstreuungskräfte walten gelangt er, nett zerstreut, kaum je zum kern - das ganze hat zudem auch längst system denn unterhaltungssucht...

es gibt eine birne die er einst erfand sowie einen pfirsich, wofür man ihn pries - “helene” und “melba” sind weltweit bekannt hat beides mit oper zu tun überdies die seinerzeit offenbar pate bei stand in london nicht nur sondern auch in...

weil apfelkerne niemals fusionieren und die von pudeln ja nun gleichfalls nicht würden wir selbst im hochsommer erfrieren doch dank ner kernfusion gibt's sonnenlicht

Angesichts so viel Schrotts: Je mehr nichts desto trotz!

Er war ein Leisetreter. Sein Leben glich dem Rauch, vom steten Wind verflüchtigt zum unsichtbaren Hauch.

Ein Toter wurde an den Chefsessel getackert. Die Vergangenheit quillt aus den Aktenschränken und an der Wand hängt ein Kalender, in dem jeder Tag rot eingekreist ist. An den Fenstern rauschen karge Häuserfassaden vorbei und über allem kreist...

wer farinelli hörte hatte töne einst kaum noch weil's die sprache ihm verschlug er produzierte ja auch wirklich schöne im gegensatz zu manchem kleinen klug- scheisser der sich fürn minnesänger hält - nun ja so haltung kostet auch kein geld

“der einz'ge rost nach dem ich mich echt sehne heisst grillrost denn der macht der bratwurst beene!” sprach ed zu ben der diese ansicht teilte und hin zum grill für seine dritte eilte

es ist ein schwatz selbst beim friseur mit trockenhaube nicht sehr schwer - auch deshalb geh'n dort frau'n gern hin mit mehr als haarschnitt nur im sinn blättern gern in magazinen und der meister gönnt es ihnen

welch drehn welch drehn welch drehn welch drehn um dieses jenes die und den um kurz um lang um groß um klein wie groß mag da der schwindel sein

Es dreht und wirbelt sich im Kreis herum, herum. Vom Schauen wird es mir im Kopf ganz dumm, ganz dumm. Der Mund steht auf, doch bleibt sein Schrei so stumm, so stumm.

der zahn der zeit nagt unverzagt an allem, was nur ihr behagt sonst nagte er daran wohl kaum nein hielt' sie ihn echt mehr im zaum

ein herz ging aus und suchte jung - es fand den dann beim herr'numtrunk wozu ihn freud nebst adler lud was aber nichts zur sache tut und brunnenklar ist auch der grund denn hauptsache war doch sein fund

Man lebt halt so, von Tag zu Tag und fragt sich, was man wirklich mag; sitzt in Gedanken, schwer und still, denkt: „Ist es dieses, das ich will? Oder was andres, oder auch vielleicht nur einen vollen Bauch?“ Und wie man sitzt, und wie man...

“steh vorm spiegel und entdecke eines tages tränensäcke und ich denk !paßt fein was rein bei bedarf oh auge wein'!” sprach jüngst hans zu kumpel fritz dem gefiel der feine witz

der kasper kam ins weiße haus doch donald trump schmiss ihn glatt raus und rief ihm dabei hinterher “bin einer selbst, da braucht's kein' mehr!”

die wm steht vor der tür und selbst neuer kann nichts für daß es mehr ums tor bei geht in dem er dann wieder steht

Durch die Stadt ging ich heute Was ich bald schon bereute Denn ich sah viele Leute Die ich scheute Welche Meute Heute.

er hatt' sein herz in heidelberg verloren an eine die gebürtig war aus bonn verliebt total bis über beide ohren - doch sie lief ihm nach kurzer zeit davon das schlug ihn kann man sagen lange nieder er fand sein herz zum glück dann aber wieder

Ein Hürdenläufer lieber schlief, anstatt dass er fleißig lief, und so tat er einst ein Rennen statt durchlaufen, glatt verpennen. Den Siegeskranz nahm er nicht wichtig; doch ausgeschlafen war er richtig!

die arie der 'königin der nacht' in mozarts “zauberflöte” die entfacht selbst allerhöchster töne gipfelpracht - perfekt hat's einst frau deutekom vollbracht wobei sie nicht das mindeste verdarb und hochbetagt vor ein paar...

Blödsinn war ihm nicht genug: Da wurde aus dem Unfug Fug; doch fand er, solcherart entstellt, kein Plätzchen mehr auf dieser Welt, trat nur ganz kümmerlich und schlecht als Teil noch auf in "Fug und Recht". Er sah: So konnte das...

im sülzen gibt's echt meister da sagt selbst “scheibenkleister ist dagegen ein fliegenschiss!” der sülzkopf am bratwurstimbiß

beliebter noch als eisbein ist die haxe - man schiebt sie in den ofen und der backt se!

wer sein gebiß stets so behält daß es nie aus der lade fällt des kinns zeitlebens ist gut dran weil er sich haftcreme sparen kann

Die werte Gicht spricht mir ein Gedicht: Au weh! Au weh! Au Weh! Nicht berühmt, aber einschlägig.

es blüht mohn rot im felde schon längst, nicht erst in bälde kontrast schön zum getreidegrün das satter wirkt wenn blumen blüh'n - heut9; trug hier bei zu regenfall, nötiger, doch nicht überall

Die Vögel fliegen hin und her und haben regen Flugverkehr. Der Reim ergäbe keinen Sinn, flögen die Vögel her und hin.

er hat das herz am rechten fleck - dies wurde ihm verübelt das recht das recht das recht muss weg! nun kommt es dass er grübelt er grübelt über dieses ding - ab heute ist er nur noch link

viel berge sind “bloss” hochgewölbte gründe um die es ohne platten flacher stünde - die indische stösst immer noch an eine und löst auch beben aus, nicht immer kleine

Aufs letzte Eiland vor dem Nichts floh ich vor allen bangen Fragen. Doch auch zu diesem hat der Wind dein Werben zartblau hingetragen.

ein paar schipperte in der ehe hafen auch um so spötter lügen voll zu strafen vor allem aus dem freundeskreis der braut die meinten daß ER sich ja doch nicht traut - ihm war zuvor tatsächlich etwas bange die ehe hielt dann aber wirklich lange

ein torwart wie der karius steht quasi jetzt als taube nuss natürlich schwer unter beschuss denn wer gleich doppelt derart patzt daß seiner mannschaft siegtraum platzt gehört ja auch kaum abgeschmatzt!

Trinkst du häufig Zwiebelsaft, fördert das die Manneskraft. Doch wirst du den Erfolg vermissen, wenn alle Frauen ausgerissen. Drum sollst Gemüsesaft du trinken, dann hast du Kraft, ohne zu stinken.

Der Bomber wirft die Bomben ab, Millionen leiden Angst und Pein. Dies freut den Staat ganz ungemein; denn ihm wirft das Gewinne ab.

Auf der Stelle trat der Mann seine neue Stelle an. Doch dann kam er kaum voran. Auf der Stelle trat der Mann.

schon seltsam wie mein leben immer wieder die sehnsucht von den herzwänden kratzt wohl wissend dass diese farbe keinen löschfaktor hat

Der alte Herr von Frankenstein, ach, seine Wangen sanken ein. Sein letztes Wort war "Frankenwein", sein Grabschmuck werden Ranken sein.

bedeutungsschwanger pflegt manch wer zu blicken doch kann der so bedeutung meist voll knicken und gibt sich quasi als windbeuteltier ganz gerne bloß den anstrich stets von ihr

“des menschen eigenart ist sein dämon” - oft wird so heraklits spruch übersetzt doch heidegger wies darauf hin einst schon * daß man die tragweite dann unterschätzt durch solche übersetzung denn es geht um den bezug zum gott in dem...