Der reinste Wahnsinn!

Tagebuch zum Thema Humor

von  tastifix

Ich hatte mir ein Klappfahrrad bestellt und wartete bereits sehnsüchtig seit drei Wochen auf dessen Lieferung. Tag für Tag und bis zum späten Nachmittag spitzte ich die Ohren in Richtung des Hauseinganges, ob sich endlich etwas täte. Sogar die befreundete Nachbarsfamilie hatte ich eingeweiht:
"Hört mal, ich hab mir ´nen Fahrrad bestellt! Nehmt Ihr das an, falls ich nicht zu hause sein sollte?"
"Natürlich nicht, Gaby!", grinsten sie.

"Also, so langsam kapier`ich das nicht mehr!", brummelte ich meiner Tochter die Ohren voll. "Das sollte innerhalb von fünf Tagen hier sein!"
"Vielleicht haben die Schwierigkeiten mit dem Rechnen!", tröstete sie mich.
Dass ich da aber nicht schon selber drauf gekommen war ... , tz,tz!

Ja, und dann schellte es denn doch an einem der nachfolgenden Vormittage. Es schellte einmal, es schellte ein zweites Mal und wie es mir schien, dann relativ energisch.
"Ob etwa ... !", schaltete ich erstaunlich schnell.
Am Eingang stand eine sehr sympathisch aussehende Frau mit einem großen Paket.
"Frau S.?"
"Jaa ... ?"
"Dies ist irrtümlich bei uns gelandet!"

Ich prüfte mit einem raschen Blick die Adresse und fand meine Vermutung bestätigt. Der Name, Str. Sowieso, alles stimmte. Eenndlich da ... !
"Aber wieso ist das denn dann ... ?"
Plötzlich wurde mir bewusst, dass wir immer noch an der Türe standen. Hastig bat ich die Frau herein.
"Kommen Sie, setzen wir uns ins Wohnzimmer, Frau ... ?"
"S.!", lächelte sie und setzte nach einer kurzen Pause hinzu: "Gaby S.!"
Gut nur, dass ich bereits saß.
"B ... bitte?", stammelte ich verblüfft.
Gaby S. und Gaby S. sahen sich an und prusteten los.

Jetzt war ich neugierig geworden:
"Meine Güte, da kommen Sie extra vorbei, um mir das Paket zu bringen. Das finde ich aber nett. Wohnen Sie hier in der Nähe?"
"Ja, nicht weit weg!"
Ich wohne in H.-West.
Irgendwie waren wir uns plötzlich gar nicht mehr so fremd und redeten und redeten, über alles Mögliche und dann auch über die Väter unserer Kinder.

Ihr Mann war Arzt, meiner Physiker.
"Ach, Alex geht in seinem Beruf auf!", seufzte sie plötzlich.
"Meiner auch!", antwortete ich spontan.
Im nächsten Moment stutzte ich:
"Sagten Sie ... Alex?"
Verwundert sah sie mich an.
"Ja, ich verstehe nicht ... ?"
"Der Vater meiner Kinder heißt nämlich auch Alex!", japste ich.

Alles lautete gleich:
Alex. S. und Frau Gaby
Alex. S. und Frau Gaby

Beide Familien wohnen in Düsseldorf-Süd.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (22.10.18)
Guten Tag.

Ich verstehe den mit Verlaub dämlichen Kommentar der Tochter nicht ("Rechnen"), es sei denn, diese ist stark minderjährig, da macht man schon manchmal diesen banalen Humor, Das müsste man aber im Text wenigstens irgendwie andeuten. Ansonsten wirkt es irriterend.
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