Die Flucht

Sonett zum Thema Begegnung

von  Isaban

Dezembernd lag, erfroren, starr, der dunkle See.
Kein Laut erklang, ich schien alleine auf der Welt
in jener Nacht und unter diesem Sternenzelt
zerknirschten einzig meine Schritte auf dem Schnee.

Es war so kalt, dass selbst der Atem mir gefror.
Ganz leises Schaben, Gluckern stieg vom Eis herauf;
ich sah hinab, erschrak und schrie vermutlich auf.
Ein Antlitz starrte wie durch grünes Glas empor.

Sein Anblick brannte sich mir tief in Traum und Sinn.
Ob es nun Nixe oder Unfallopfer war,
ist mir, zu meiner Schande, heute noch nicht klar.

Ich weiß nicht mehr, warum ich weggelaufen bin -
nur eines ist gewiss: Ich will nie wieder hin,
denn immer noch verfolgt mich dieses Augenpaar.

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Kommentare zu diesem Text

angyal (44)
(25.12.07)
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 Isaban meinte dazu am 25.12.07:
Außer meinem Fahrkarte-einfach-Text fällt mir da unter meinen Texten grad grad nix ein, und meinem Teichnymphenmärchen von der Perle des Lebens. Ersteren kennst du, beim Märchen bin ich mir nicht sicher. Ich schick es dir mal per PM.

Liebe Grüße,
Sabine
Nunny (73)
(25.12.07)
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 Isaban antwortete darauf am 25.12.07:
Liebe Gisela,
der dunkle See liegt dort, im ersten Vers. Und es gibt ein Sternenzelt, stockfinster ist es also anscheinend nicht. Ob nun der Mond leuchtet oder nicht, wenn man sich niederbeugt, dann kann man, auch bei Nacht, wenn die Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, recht gut Helles erkennen, das unter einer grünlich wirkenden, nicht zu dicken Eisschicht liegt.
Im Prinzip aber erzählt der Text in diesen Bildern ja unterschwellig eher von den inneren Vorgängen, wobei es natürlich dem Leser überlassen bleibt, ob er nun die Bilder der offensichtlichen Ebene sehen möchte, oder jene zwischen den Zeilen interpretiert.
Lieben Dank für deine Rückmeldung und dafür, dass du dich mit meinen Zeilen auseinandersetzen mochtest.

Viele herzliche Grüße und auch dir und allen deinen Lieben frohe Weihnachten

Sabine
janna (60)
(25.12.07)
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 Isaban schrieb daraufhin am 28.12.07:
Manchmal, liebe Janna, begegnet man, wenn man auf eine eventuell spiegelnde Fläche schaut, nur sich selbst. Aber auch das kann ein durchaus erschreckendes Erlebnis sein. Hier in diesem Text wollte ich allerdings ganz offen lassen, wem oder was LI da des nachts, mit sich selbst allein, begegnet ist.
Ich freue mich, dass die unheimliche Stimmung so gut bei dir ankommt.
Hab vielen Dank für deine Rückmeldung.
Herzliche Grüße,
Sabine
Baldachin (55)
(25.12.07)
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 Isaban äußerte darauf am 28.12.07:
Schreib du das Drehbuch, wir teilen uns den Gewinn aus den Filmrechten, ok?
Danke, Herman. Dein Komm freut mich.

Liebe Grüße,
Sabine

 Prinky (25.12.07)
Eine Idee, die du herrlich umgesetzt hast. Gegruselt hat es mich jetzt nicht unbedingt, aber ich habe dein Sonett interessiert bis zum Schluss gelesen. Die Idee könnte aus dem Film "Das Omen" stammen, doch halt, da lebte der Mann, es war wohl keine Nixe und auch kein Unfallopfer, noch.
Grüße Micha

 Isaban ergänzte dazu am 28.12.07:
War das nicht der Film um den kleinen Jungen mit den Sechsen unter den Locken? Der, wo der Priester unter der Last des Kreuzes zerbrach und irgendwer seinen K pf verlor?
O

Danke, Micha, für die interessanten Assoziationen.
Liebe Grüße,
Sabine
(Antwort korrigiert am 28.12.2007)
Synonym (32)
(25.12.07)
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 Isaban meinte dazu am 28.12.07:
Wem sagst du das, Doreen?
Danke dir, Flocke.
Herzliche Grüße,
Sabine
scalidoro (58)
(25.12.07)
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 Isaban meinte dazu am 28.12.07:
Herzlichen Dank, Scal.
Viele liebe Grüße,
Sabine
myrddin (47)
(29.12.07)
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