Riesenfehler

Gedicht zum Thema Begegnung

von  Isaban

Illustration zum Text
Riesenfehler
(von Janna)
Sei mein, du wunderschönes Ding!
Der Knabe sprach, der Schmetterling
erhob sich taumelnd in die Luft,
betört vom süßen Honigduft
der Fliederdolde, die dort hing.

Ein Griff und ach, der Bursche fing
den blütenzarten Schmetterling,
mit seiner Hand - gleich aus dem Stand.
Ihm war der Jagdtrieb wohl entbrannt.
Der Falter flatterte, entging

der Faust des Jungen jedoch nicht.
Durch Fingerritzen blitzte Licht.
Still blieb das Tierchen sitzen.

An Falterflügelspitzen
sitzt leider nichts, was sticht,
wenn so ein Flügel bricht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (13.06.08)
ich las den Titel, und mein Plappermaul fing zu schwätzen an, von Riesen aus den Märchen und all den dummen Sachen die dann immer passieren, dann der Click und dann las ich dein Gedicht, vom Riesen, mit dem Namen Fehler.
Caterina (46)
(13.06.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Bergmann (13.06.08)
Ein zärtliches Naturgedicht. Schön.

 AZU20 meinte dazu am 13.06.08:
Ich sehe die Begegnung dieses Burschen mit dem Schmetterling aber darüber hinaus als Metapher für die Verletzbarkeit bei solchen Begegnungen. LG

 Bergmann antwortete darauf am 13.06.08:
Ja klar.

 Erebus (13.06.08)
Liebe Sabine,

offen gestanden kann ich dir nicht viel positive Rückmeldung zu deinem Text geben.

Die beiden Einstiegsverse gefallen mir sehr, aber dann verliert dein Gedicht an Spannung und hält sich genau dort auf, wo man es erwarten darf, bei süßem Honigduft und Fliederdolden, erst mit der Faust und den Fingerritzen, dem Lichtblitzen kehrt der Text noch einmal ins Leben zurück.
Ich glaube, du hättest mehr daraus machen können. Schon den Gegensatz des Schmetterlings mit der Faust finde ich sehr "verführerisch". Allerdings ist mir dazwischen zu viel Nichts sagendes, besser gesagt, altbekanntes.
Grottig finde ich den Vers "Ihm war der Jagdtrieb wohl entbrannt."
Das ist ein echter Lückenfüller.

Was ich sagen möchte ist folgendes:
Die Grundidee, wie ich sie empfinde, ist klasse, aber um den Gegensatz der schillernden Schönheit und ihrer unbedachten Zerstörung baust du zu viel unwesentliches, was das Bild verwässert.
"die dort hing", "gleich aus dem Stand. Ihm war der Jagdtrieb wohl entbrannt.", "Still blieb das Tierchen sitzen." (Ich kenne so etwas ja auch, die Tiere waren dann aber zappelig und versuchten durch die Finger zu schlüpfen. Das kitzelt, der Fänger ist zugleich besänftigt und erbost, schwankt dazwischen Gnade zu gewähren oder Gewalt anzuwenden)

Das abschließende Terzett fällt etwas mager aus,
"An Falterflügelspitzen
sitzt leider nichts, was sticht,
wenn so ein Flügel bricht."
die beiden ersten Verse bleiben mir zu unbestimmt, hier fände ich entweder eine dezidierterer Beschreibung des "Flügelbrechens", des Zerstäubens des schillernden Musters, der Todesweihe angebracht - und dabei das "leider" und dass da was säße ganz weggelassen, oder aber die genaue Beschreibung wirklicher Racheinstrumente und die Machetenscharfe, grausame Verletzung der Hand angemessen.

So bleibt das Gedicht für mich etwas diffus.

Lieber Gruß
Uli
astromant (62)
(13.06.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 mondenkind (13.06.08)
ich mag den harten kontrast des titels zum flatterhaften, leichten grundton des gedichts, das ein bißchen klingt, wie eine kinderliedmelodie. die aussage jedoch fängt den titel wieder ein. ob als metapher oder als naturgedicht, es trifft gleichermaßen.
lg dir, nici
sievim (47)
(13.06.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Schimmel (31)
(15.06.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
dadadavid (25)
(25.06.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Lluviagata (18.05.12)
Schön, dass durch Jannas Projekt solche Schätze wieder auftauchen!
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram