Blickdichtung

Sonett zum Thema Alles und Nichts...

von  Isaban

Mit allen Wassern wäscht der Sturm
das Lindengold von Bürgersteigen,
zwingt junge Bäume, sich zu neigen,
spült manchen unglücklichen Wurm

aus seiner Krume hoch ins Freie
und zerrt die Vogelkinder aus den Nestern.
Die Kleinen wähnten sich noch gestern
in Sicherheit. Der Eltern Schreie

sind unerhört, vorbei ist das,
was vormals war;
die Zukunft liegt zerzaust und nass

gleich unterm Baum im tiefen Gras,
von jetzt auf gleich nur Katzenfraß
und en passant fast unsichtbar.

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Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (14.07.19)
In den Randgebieten der Städte herrscht Gewalt. Ich war da allein, musste arbeiten. Später, nie wieder zurück! Ich dachte, die Liebe und der Frieden findet sich schon, aber mit dem Denken, heißt es...

 Willibald (14.07.19)
Wow!

fast unsichtbar.
Ohne Pathos: das ist leidenschaftslos präzises Parhos.
greetse
ww

 Regina (14.07.19)
Ja, da gibt es Probleme für die Würmer und die Vögel.
Jo-W. (83)
(14.07.19)
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 EkkehartMittelberg (14.07.19)
Hallo Sabine,
wir faseln so viel von Bedeutung und bilden uns ne Menge dazu ein und dann kommt so ein Sturm mit allen Wassern und unsere Illusionen sind fast unsichtbar geworden. Sehr gut ins Bild gesetzt.
Liebe Grüße
Ekki
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