Genie und Wahnsinn V: Paul Celan (1920-1970)
Essay zum Thema Wahnsinn
von JoBo72
Anmerkung von JoBo72:
Der Text entstand 2004. Er wurde jetzt für die Reihe „Genie und Wahnsinn“ bearbeitet.
Kommentare zu diesem Text
Juline (11)
(11.02.08)
(11.02.08)
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Liebe Juline!
Liebe Mama von Juline!
Zunächst mal vielen Dank für Dein/Ihr Interesse, verbunden mit der Empfehlung an die Frau Mama, sich doch einfach hier anzumelden. Ich glaube nämlich, dass Sie eine große Bereicherung für die Gemeinschaft der hier aktiven Autorinnen und Autoren wären.
Zu Camus:
Deine Mama hat freilich Recht, Juline: Der Begriff „Verachten“ soll hier als kühne Auflehnung gegen das absurde Schicksal verstanden werden. In diesem Sinne ist dann auch der Sisyphos ein Held. Ob dieses Heldentum lebbar ist, darf zumindest bezweifelt werden, das ist richtig.
Zur Erschöpfung:
Mir ging es nicht darum, Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen krank sind, zu klassifizieren, nur erscheint mir manchmal die Drei-Tages-Depression bei einigen Stars unserer Tage zum Vermarktungsritual zu gehören. Es mag unfair sein, aber wer zwischen Bühne und Klinik hin und her tingelt, regt diesen Verdacht an. Aber noch mal: Wer ernsthaft psychisch krank ist, dem gebührt unser Mitgefühl und unsere Hilfe, egal ob Bauarbeiter oder Dichterin.
Zu Jean Améry:
Kann ich nichts zu sagen – hier haben Sie eine Bildungslücke erwischt!
Zur Form:
Na ja, die meisten Menschen, „über“ die ich schreibe, sind tot, so dass ich leider nicht mehr „mit“ ihnen sprechen kann. Ich bin bei der Darstellung auf das angewiesen, was sie selber gesagt und/oder geschrieben haben (Quellen) und darauf, was andere vor mir über sie gesagt und/oder geschrieben haben (Sekundärliteratur). An diesem Umstand, der bedauerlich ist, wäre, so glaube ich zumindest, auch nichts geändert, wenn ich die Darstellungsform „persönlicher“ gestalte (als Brief oder Interview). Damit würde ich Nähe vortäuschen, die nicht da ist. Wäre das besser? Sei Du/seien Sie mir also bitte nicht böse, wenn es so „distanziert“ weitergeht – zumal die Texte i.W. schon fertig sind (es wird 24 Folgen geben). Ich verstehe diese Artikel auch mehr als ergebnisoffene Anregung denn als empathische Apologie der Personen.
Für weitere Korrespondenz kannst Du/können Sie auch gerne meine E-Mail nutzen: josef_bordat[at]hotmail.com.
Es grüßt ganz herzlich die gesamte Familie: Josef
Liebe Mama von Juline!
Zunächst mal vielen Dank für Dein/Ihr Interesse, verbunden mit der Empfehlung an die Frau Mama, sich doch einfach hier anzumelden. Ich glaube nämlich, dass Sie eine große Bereicherung für die Gemeinschaft der hier aktiven Autorinnen und Autoren wären.
Zu Camus:
Deine Mama hat freilich Recht, Juline: Der Begriff „Verachten“ soll hier als kühne Auflehnung gegen das absurde Schicksal verstanden werden. In diesem Sinne ist dann auch der Sisyphos ein Held. Ob dieses Heldentum lebbar ist, darf zumindest bezweifelt werden, das ist richtig.
Zur Erschöpfung:
Mir ging es nicht darum, Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen krank sind, zu klassifizieren, nur erscheint mir manchmal die Drei-Tages-Depression bei einigen Stars unserer Tage zum Vermarktungsritual zu gehören. Es mag unfair sein, aber wer zwischen Bühne und Klinik hin und her tingelt, regt diesen Verdacht an. Aber noch mal: Wer ernsthaft psychisch krank ist, dem gebührt unser Mitgefühl und unsere Hilfe, egal ob Bauarbeiter oder Dichterin.
Zu Jean Améry:
Kann ich nichts zu sagen – hier haben Sie eine Bildungslücke erwischt!
Zur Form:
Na ja, die meisten Menschen, „über“ die ich schreibe, sind tot, so dass ich leider nicht mehr „mit“ ihnen sprechen kann. Ich bin bei der Darstellung auf das angewiesen, was sie selber gesagt und/oder geschrieben haben (Quellen) und darauf, was andere vor mir über sie gesagt und/oder geschrieben haben (Sekundärliteratur). An diesem Umstand, der bedauerlich ist, wäre, so glaube ich zumindest, auch nichts geändert, wenn ich die Darstellungsform „persönlicher“ gestalte (als Brief oder Interview). Damit würde ich Nähe vortäuschen, die nicht da ist. Wäre das besser? Sei Du/seien Sie mir also bitte nicht böse, wenn es so „distanziert“ weitergeht – zumal die Texte i.W. schon fertig sind (es wird 24 Folgen geben). Ich verstehe diese Artikel auch mehr als ergebnisoffene Anregung denn als empathische Apologie der Personen.
Für weitere Korrespondenz kannst Du/können Sie auch gerne meine E-Mail nutzen: josef_bordat[at]hotmail.com.
Es grüßt ganz herzlich die gesamte Familie: Josef