Saatgut

Gedicht zum Thema Aufwachen

von  Isaban

Angenehme Düfte steigen
auf dem Tisch, aus den banalen
gestrigen Orangenschalen,
die sich in der Sonne aalen.

Durch die Butzenscheiben scheinen
flimmerwarme Blinzelstrahlen,
kringeln sich auf meinen Beinen,
wo sie zärtlich Muster zeigen

und ich räkle meinen fahlen
Weiberleib zu Amselgeigen,
draußen, aus den Ginsterzweigen.
Zwischen meinen vielen kleinen

kussgezählten Muttermalen
spüre ich noch immer deinen
Mund. Du hast sie letzte Nacht
zu Vergissmeinnicht gemacht.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (06.05.08)
So lohnt sich doch das Aufwachen, selbst mit fahlem Weiberleib, oder sollte man lieber weiterträumen? Schöne Bilder hast du wieder gefunden. LG
Beasty (42)
(06.05.08)
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 styraxx (07.05.08)
Ein sinnliches Lichterspiel, sehr anregend und stimmig. Und das ist meine absolute Lieblingsstelle:
Zwischen meinen vielen kleinen
kussgezählten Muttermalen
spüre ich noch immer deinen
Mund.
Mit hochgenuss gelesen. Liebe Grüsse c.
Sappho (48)
(16.05.08)
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