Durchblick

Kurzprosa zum Thema Eigene Welt

von  DanceWith1Life

Wie sich die Innenseite des Fensters beschlägt, als ich dann endlich an diesem sitzend, das Anfahren Gut heiße,  hinaus will, aus diesem Laubhaufen, den es mir um die Ohren weht,  die vielen Gesichter, welche kleine Bildchen auf der Netzhaut hinterlassen, für Bruchteile von Sekunden, die das Gehirn dann umdreht.
Wenn die Welt dann Kopf steht, also meine Welt, sagt man, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne einen verständlichen Gegensatz anzubieten, also für die innere Gleichung, die zu lösen, man ständig bestrebt, nach jedem Eindruck, der mehr war, als nur ein Bild auf der Netzhaut.
Das Gegenteil von " Kopf stehen" würde mich aber brennend interessieren, schon allein, weil ich mich frage, ob es genügt das Bild auf die Füsse zu stellen, oder ob es um stimmig zu bleiben, auch ein Gegenteil zum Kopf sein muss, und was das dann wäre, hier in meiner ungelösten Rechenaufgabe.

Obwohl ich dies weiß, ist mein Seufzer keine andere Tonart, wie der meines Nachbarn in der Strassenbahn, der sich nur ärgert, dass die Tür nicht aufgeht.
Sein Scheibe beschlägt nicht, er schwitzt anscheinend weniger, sein Gehirn,  halt sehen sie, so einfach passieren Irrtümer.
Ich wollte ihnen gerade erzählen, sein Gehirn war nie damit beschäftigt, mit diesen kleinen Bildchen, und genau das stimmt nicht, natürlich ist sein Gehirn exakt genau so damit beschäftigt in Bruchteilen einer Sekunde, die vielen kleinen Bildchen umzudrehen, und zu entschlüsseln, wie das meine, nur eben seine Gedanken nicht, anders gesagt, er denkt nicht darüber nach.
Und als hätte er mitgehört, schaut er plötzlich zu mir rüber, als hätte ich etwas gesagt, mitten in dieser Blechbüchse, die von Punkt A nach Punkt B fährt, zu genau bestimmten Zeiten, auf genau bestimmter Strecke, in einem genau bestimmten Tag, sagt mein Nachbar, also mein Blechbüchsen Nachbar, haben sie auch einen Termin, das ist doch immer das gleiche, wenn es eilig ist, schleichen die Pannen am sichersten.
Und ich kann nur zustimmend nicken, und habe das Gefühl, ich sollte wohl ein wenig meinen Laubblick abschütteln, bis zur nächsten Fahrt.

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