Ausnahmsweise einmal umständlich
Satire zum Thema Erkenntnis
von loslosch
Anmerkung von loslosch:
" Es ist nicht einzusehen, inwiefern Karl Valentin dem großen Charlie [Chaplin], mit dem er mehr als den fast völligen Verzicht auf Mimik und billige Psychologismen gemein hat, nicht gleichgestellt werden sollte, es sein denn, man lege allzuviel Gewicht darauf, daß er Deutscher ist." (Berthold Brecht, 1922.)
Kommentare zu diesem Text
Da es unendlich viele Tautologien gibt, wird nie alles gesagt sein (Wahrheiten) - es sei denn, wir sagen: Alle Tautologien sind letztlich auf eine einzige zurückzuführen. Und das war jetzt nur der Aspekt der Aussagenlogik. Wenn ich die Prädikatenlogik hinzunehme, wird's noch unübersichtlicher.
Na gut, Terenz meint das im Hinblick auf menschliche Lebensgrundtatsachen... Aber auch hier gilt: Jede Mode ist Neuformulierung von Lebens-Phänomenen und Erkenntnissen, sie werden immer wieder neu formuliert. Das ist das Prinzip der Dichtung, der Kunst!
LG, Uli
Na gut, Terenz meint das im Hinblick auf menschliche Lebensgrundtatsachen... Aber auch hier gilt: Jede Mode ist Neuformulierung von Lebens-Phänomenen und Erkenntnissen, sie werden immer wieder neu formuliert. Das ist das Prinzip der Dichtung, der Kunst!
LG, Uli
Kein Widerspruch. Mir gings um die Redundanz. Zu Ende gedacht, wäre dann Kunst, Sprachkunst kaum möglich, jedenfalls wäre sie dürftig, wenn völlige Redundanzfreiheit (befreit von Redundanzen) gefordert würde. Terenz hat es hier mal übertrieben, und meine Gemeinheit war, etwas aus dem Kontext zu zerren. Seine Aussage war und ist nicht inhaltsleer, aber ungelenk. Wie schön dagegen Tucholskys Worte: "Es gibt keinen Neuschnee." Hier: Kaspar Hauser, 1931. Natürlich hat Tucho übertrieben, der Kern ist aber zutreffend. Lothar, mit Lust (aufs Weiterfabulieren)
In der Asche von Babylon hat man Schriftrollen gefunden, die beklagten, dass alle Stoffe der Weltliteratur schon verbraucht seien.
Meine Frage ist, ob in der Dichtung bereits alles gesagt ist. Ich meine nein, weil die naturwissenschaftliche Revolution so rasant voranschreitet, dass die Dichter mit der Umsetzung dieser Erkenntnisse in poetische Texte nur nachhinken können.
LG von Ekki
Meine Frage ist, ob in der Dichtung bereits alles gesagt ist. Ich meine nein, weil die naturwissenschaftliche Revolution so rasant voranschreitet, dass die Dichter mit der Umsetzung dieser Erkenntnisse in poetische Texte nur nachhinken können.
LG von Ekki
Auch unabhängig von Deinem Argument liegst Du vermutlich richtig. Wie sagte der ungelenke Helmut Kohl: "Wir stehen auf den Schultern [meinte er nicht auch die Schulden? ] unserer Vorfahren." Und somit können wir, darauf aufbauend, immer noch was entdecken.
Ich sehe, meine Satire ist gescheitert. Schon der zweite seriöse Kommentar. (- _ -) Lothar
Ich sehe, meine Satire ist gescheitert. Schon der zweite seriöse Kommentar. (- _ -) Lothar
Rettung durch Terenz selbst: Alle Argumente gegen Terenz' Sentenz sind schon gesagt. Aber auch: Die Sentenz Terenz' wäre dann schon gesagt...
Rettung von loslosch: Er schrieb keine Satire.
Rettung von loslosch: Er schrieb keine Satire.
Difficile est saturam non scribere (Juvenal)! Lo
Wer sich verteidigt, klagt sich an...
;-
;-
Dum excusare credis, accusas (Kirchenvater Hieronymus, 347 n. Chr. bis 420 n. Chr.; Epistulae). Während du dich zu rechtfertigen glaubst, klagst du dich an. Tja, altes Wissen. Lo
Ich unterhalte mich gern mit dir, lieber Lothar, ich lern immer noch was dazu!
LG, Uli
LG, Uli
Mir ist noch aus literaturkritischer Perspektive etwas zu dem Spruch des Terenz eingefallen. Wenn Terenz ihn auf Literatur bezogen hat, ist er nicht konsequent, es sei denn, er wollte ihn auf Stoffe eingeengt wissen. Ich meine das deswegen, weil die Römer dem Kunstideal der "imitatio" folgten, nach dem jede raffinierte Abwandlung einer Vorlage etwas künstlerisch Neues bedeutete. Mit diesem Kunstideal hat meines Wissens programmatisch erst der "Sturm und Drang" gebrochen, der inhaltliche und formale Originalität statt der imitatio forderte.
Und die Reue, sie ist doch kein leerer Wahn -
So nehm ich auch dich zum Genossen an:
Drum, Ekkehart, sei ohne Bitte
In unsrem Bunde der dritte!
So nehm ich auch dich zum Genossen an:
Drum, Ekkehart, sei ohne Bitte
In unsrem Bunde der dritte!
Ich bin ja kein Germanist und versuche mit Googles (nicht: Gottes) Hilfe mitzuhalten: Schillers Bürgschaft (Heinz Erhardts Verriss: "Was willst du mit dem Dolche? Stich!) ähnelt dem Kurzgedicht:
"Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn -
So nehmet auch mich zum Genossen an:
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Dritte!"
Eine gekonnte Bergmannsche Imitatio ohne Anspruch auf Originalität. Lo
"Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn -
So nehmet auch mich zum Genossen an:
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Dritte!"
Eine gekonnte Bergmannsche Imitatio ohne Anspruch auf Originalität. Lo
Ein schön’rer Wunsch fällt mir nicht ein,
als in eurem Bunde der Dritte zu sein.
Ein symbolisches Gläschen, euch zu ehren,
werd’ ich noch heute Abend leeren.
Ekki
als in eurem Bunde der Dritte zu sein.
Ein symbolisches Gläschen, euch zu ehren,
werd’ ich noch heute Abend leeren.
Ekki
Dort stehst du, alter Zecher,
Trinkst neue Lebensglut...
Wirf nicht den heil'gen Becher
Hinunter in die Flut!
Trinkst neue Lebensglut...
Wirf nicht den heil'gen Becher
Hinunter in die Flut!
... sonst gehts dir wie weiland dem King: Schluss, Genuss! Lo
Ich mach weder Schluss mit Genuss noch Schluss mit genus, wenn ich das mal ausnahmsweise so umständlich sagen darf...
:-)
:-)
... Schluss, Genuss ... Ein Zitat übrigens aus Josefine Mutzenbacher, wo der Kameramann (angeblich) die begehrte Aktice ermahnte. Ja, auch genus. Lo
Recht haste, Uli, lieber würde ich mein Leben beenden als mit Genus und Genuss Schluss zu machen, am liebsten aber halte ich an allen dreien fest, denn was wäre das Leben ohne die letztgenannten.
Aus dem Garten des Epikur grüßt Ekki
Aus dem Garten des Epikur grüßt Ekki